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„Neue Horizonte erschließen“

Gastgewerbeverband: Neubelebung begleitet von Umdenken
Der namibische Gastgewerbeverband HAN ruft seine Mitglieder dazu auf, mit neuem Elan an den erwarteten Aufschwung im Tourismus-Sektor heranzugehen. Die Kongresse der Jahre 2020 und 2021 fielen wegen COVID-19 aus, doch bahnt sich ein potenzieller Aufschwung auch im Süden an, wo fünf Konzessionen im Tsau //Khaeb-Nationalpark von dem MEFT vergeben wurden.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Während des Kongresses des namibischen Gastgewerbeverbandes HAN, der am Freitag in Lüderitz stattfand und in einer Preisverleihung am Samstag gipfelte, wurde der Grundstein dafür gelegt, was in der nahen Zukunft im namibischen Tourismussektor kommen soll. Die optimistische Haltung der HAN-Geschäftsführerin, Gitta Paetzold, wurde auch von der absoluten Mehrheit der Anwesenden und allen voran vom Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, ausgestrahlt.

Der Kongress war ein gezielter Versuch, den Tourismussektor wieder in Gang zu bringen und nach dem Ausklingen der COVID-19-Pandemie wieder Besucher in Namibia willkommen heißen zu können. MEFT unterstützte diese Bemühungen, indem es fünf neue Konzessionäre für den Tsau-//Khaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark entlang der Küste in der südlichen Namib-Wüste bekannt gab.

Regionalrätin Suzan Ndjaleka freute sich auf künftige Gäste in diesen Teil des Landes: „Die Art, wie die Konzessionen ausgeschrieben und die Anträge vor der Vergabe bewertet wurden, war transparent und ich muss daher dem Minister und seinem Team zu der Durchführung dieses Prozesses gratulieren.“ Die Konzessionen gingen an Bernd Römer (Roter Kamm), Theunis Keulder (Bogenfels Coast & Mining), P Head (Kolmanskop Ghost Town), Rudolph Dausab (Northern Sand & Sea) und Tony Bessinger (Orange River). Alle diese Konzessionäre verpflichten sich zum Erhalt und Schutz der ihnen zugewiesenen und anvertrauten Strecken beziehungsweise Umgebungen.

Zusammenhalt gefragt

Minister Shifeta bedauerte den Umstand, dass COVID-19 eine Entwicklung gedämpft habe, die unter seiner Führung bereits 2018 und 2019 begonnen habe, als der Tsau //Khaeb-Park für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Der Minister und jeder einzelne MEFT-Beamte sicherten HAN ihre Unterstützung zu und hofften, dass HAN jetzt und in Zukunft Namibia als Tourismusdestination weiter voranbringen würde. Der Minister bemerkte, dass dies die Zeit des Zusammenhalts im Tourismussektor, der sich „auf ein neues Tourismusumfeld nach COVID-19 einstellen“ müsse. „Stärkt die FENATA und alle tourismusbezogenen Organisationen“, forderte Shifeta.

Die Forscherin, Dozentin und Umweltfachkraft Dr. Antje Burke betonte, dass die gewaltige Biodiversität des Sperrgebiets gerade deshalb weitgehend erhalten geblieben sei, weil das Bergbaugebiet für Touristen unzugänglich geblieben sei – einige Pflanzen dieses relativ kleinen Flecks sind endemisch: „Es hört sich komisch an, aber es ist eine Tatsache, dass der Bergbau nicht überall in der Gegend stattfand und dadurch die Fauna und Flora erhalten blieb.“ Die Präsentationen der Konzessionäre legten indessen großen Wert darauf, diesen exquisiten Teil Namibias für kommende Generationen zu erhalten.

Wiederholte Allegorien dienten verschiedenen Rednern, die diesen Neuanfang in und um Lüderitz als den eigentlichen Startschuss für ganz Namibia interpretierten. Es war daher eine angenehme Überraschung, als Namibias ehemalige Miss Universe, Michelle McLean, an der Veranstaltung teilnahm (unterstützt durch die O&L-Gruppe). Im Gespräch mit dem Tourismus-Namibia-Team (NMH) und speziell während der Galaveranstaltung am Samstagabend an die Anwesenden gerichtet, stellte sie klar, dass sie alles daran setze, diesen schwer-getroffenen Sektor wiederzubeleben und „sogar Investoren nach Namibia zu holen“. Sie sprach eine offene Einladung an alle Tourismusinteressenträger aus, neue Ideen an sie heranzutragen, die sie dem amerikanischen Tourismusmarkt schmackhaft machen wolle.

Tourismus bleibt Ziel treu Die Preisverleihung fand im Rahmen der Galaveranstaltung im alten Ballsaal der ehemaligen Bergbaustadt Kolmanskuppe – auch als Geisterstadt bezeichnet – statt. Eine Vielzahl von sogenannten Eco-Awards wurden für die Jahre 2019, 2020 und 2021 verliehen. Demnach waren viele Gästebetriebe, allen Widrigkeiten zum Trotz, ihren Grundsätzen treugeblieben. Die Verlagerung der Veranstaltung an diesen historischen Ort diente als Kulisse für eine Veranstaltung, die zum „Erzählen von Geschichten“ anregte. Erfahrene Reiseveranstalter und Geschichtenerzähler wie Crispin Clay, Asser Mukapili und Marion Schelkele teilten nicht nur humorvolle Erinnerungen, sondern inspirierten einen neuen Gedankengang, der danach trachtet die „Destination Namibia“ anzüglicher zu gestalten. HAN ermutigte die Kongressteilnehmer, „diesen Teil des Landes zu erkunden und kleine Schätze zu finden“, wie Paetzold es ausdrückte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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