Vernichtung der Bergbaugeschichte
NamDeb stellt sich der Verantwortung, stellt aber relevante Fragen
Während des Kongresses des namibischen Gastgewerbeverbandes in Lüderitzbucht kam auch NamDeb zu Wort. Es führte beeindruckend vor, dass es entgegen oft vernommener Kritik, die südwestliche Namib-Wüste doch weitgehend rehabilitiert. Doch steht die Frage im Raum, ob man wirklich alle Bergbaugeschichte verloren gehen lassen sollte?
Von Frank Steffen, Windhoek
Der Kongress des namibischen Gastgewerbeverbandes HAN, der in der vergangenen Woche in Lüderitzbucht stattfand, brachte einige interessante Gespräche zwischen den HAN-Mitgliedern und dem Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) sowie dem Namibischen Tourismusrat NTB zustande. Nicht weniger interessant waren indessen die Betrachtungen lokaler Minenbetreiber, die weiterhin im Tsau //Khaeb (Sperrgebiet) Nationalpark tätig sind. So wurde die berechtigte Frage gestellt, ob bei der Auflösung eines Minenbetriebes tatsächlich alle menschgemachten Artefakte vernichtet und entfernt werden sollten?
„Verstehen Sie mich bitte nicht verkehrt. Ich versuche hier nicht NamDeb von seiner Verpflichtung zu befreien, ehemalige Minenstandorte als Teil der Nachsorge wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Mir geht es lediglich darum, dass sich alle Interessenträger mal darüber Gedanken machen sollten, ob wir grundsätzlich alles zerstören und abtransportieren wollen oder sollen. Denn die Minen, die wir geschlossen haben und deren Standorte wir jetzt säubern, sind oder waren 40 bis 50 Jahre alt. In weiteren 50 Jahren wären sie für Besucher genauso interessant geworden wie es heute Kolmanskuppe oder Elisabethbucht sind“, mahnte Simon Thompson, zuständige Fachkraft für die umweltfreundliche und verantwortliche Abwicklung und Nachsorge von Bergbaustandorten.
Namdeb Holdings (Pty) Ltd Holdings ist seit 1994 der Betreiber der Minen, die ehemals dem südafrikanischen Diamantenminenkonzern Consolidated Diamond Mines (CDM) gehörten. Das Unternehmen gehört zu gleichen Teilen der namibischen Regierung und dem Bergbaubetrieb De Beers. Abgesehen von maritimen Schürfrechten, gehören die Bergbaugebiete ML42 (Entlang des Oranje-Flusses), ML43 (das traditionelle Sperrgebiet Nr.1) und ML44 (Umgebung von Bogenfels) dem Unternehmen. Diese drei Gebiete liegen im Fluss- und Küstengebiet des Tsau //Khaeb-Nationalparks. Laut Thompson wurden etwa 80 Prozent der Karate im Gebiet ML43 gefunden und dabei trotzdem nur 4,9% der Umgebung gestört.
Nachhaltige Ideen sind gefragt
Thompson führte Fotos vor, welche den systematischen Abbau von Minenstandorten festhalten. Dabei wurde nicht nur er etwas melancholisch, sondern sahen sich auch die Anwesenden in eine Situation versetzt, in der sie beobachten konnten, wie Geschichte vor den Augen verschwindet. „Wie erfassen und erhalten wir unsere Bergbaugeschichte für künftige Besucher? Welcher Teil der Infrastruktur soll erhalten und welcher für einen neuen Zweck benutzt werden? Ich denke Bergbaustandorte sollten gezielt erhalten bleiben“, bemerkte die Fachkraft und erntete dafür Applaus.
Gerade weil die neuen Konzessionäre auch die Bergbaugeschichte aus der deutschen Kolonialzeit als Teil ihres Angebots betrachten, leuchtete es den Konferenzteilnehmern ein, dass ein Konzept entstehen sollte, wie die neuere Bergbaugeschichte sinnvoll und systematisch erhalten bleibt. Thompson fordert die Öffentlichkeit indessen auf, ihre Ideen an NamDeb heranzutragen. NamDeb schweben Museen vor, die nicht nur die Funde und technischen Errungenschaften feiern, sondern auch auf die tragischen Auswirkungen des Bergbaus auf vor allem die Minderbemittelten jener Zeit festhält.
Der Kongress des namibischen Gastgewerbeverbandes HAN, der in der vergangenen Woche in Lüderitzbucht stattfand, brachte einige interessante Gespräche zwischen den HAN-Mitgliedern und dem Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) sowie dem Namibischen Tourismusrat NTB zustande. Nicht weniger interessant waren indessen die Betrachtungen lokaler Minenbetreiber, die weiterhin im Tsau //Khaeb (Sperrgebiet) Nationalpark tätig sind. So wurde die berechtigte Frage gestellt, ob bei der Auflösung eines Minenbetriebes tatsächlich alle menschgemachten Artefakte vernichtet und entfernt werden sollten?
„Verstehen Sie mich bitte nicht verkehrt. Ich versuche hier nicht NamDeb von seiner Verpflichtung zu befreien, ehemalige Minenstandorte als Teil der Nachsorge wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Mir geht es lediglich darum, dass sich alle Interessenträger mal darüber Gedanken machen sollten, ob wir grundsätzlich alles zerstören und abtransportieren wollen oder sollen. Denn die Minen, die wir geschlossen haben und deren Standorte wir jetzt säubern, sind oder waren 40 bis 50 Jahre alt. In weiteren 50 Jahren wären sie für Besucher genauso interessant geworden wie es heute Kolmanskuppe oder Elisabethbucht sind“, mahnte Simon Thompson, zuständige Fachkraft für die umweltfreundliche und verantwortliche Abwicklung und Nachsorge von Bergbaustandorten.
Namdeb Holdings (Pty) Ltd Holdings ist seit 1994 der Betreiber der Minen, die ehemals dem südafrikanischen Diamantenminenkonzern Consolidated Diamond Mines (CDM) gehörten. Das Unternehmen gehört zu gleichen Teilen der namibischen Regierung und dem Bergbaubetrieb De Beers. Abgesehen von maritimen Schürfrechten, gehören die Bergbaugebiete ML42 (Entlang des Oranje-Flusses), ML43 (das traditionelle Sperrgebiet Nr.1) und ML44 (Umgebung von Bogenfels) dem Unternehmen. Diese drei Gebiete liegen im Fluss- und Küstengebiet des Tsau //Khaeb-Nationalparks. Laut Thompson wurden etwa 80 Prozent der Karate im Gebiet ML43 gefunden und dabei trotzdem nur 4,9% der Umgebung gestört.
Nachhaltige Ideen sind gefragt
Thompson führte Fotos vor, welche den systematischen Abbau von Minenstandorten festhalten. Dabei wurde nicht nur er etwas melancholisch, sondern sahen sich auch die Anwesenden in eine Situation versetzt, in der sie beobachten konnten, wie Geschichte vor den Augen verschwindet. „Wie erfassen und erhalten wir unsere Bergbaugeschichte für künftige Besucher? Welcher Teil der Infrastruktur soll erhalten und welcher für einen neuen Zweck benutzt werden? Ich denke Bergbaustandorte sollten gezielt erhalten bleiben“, bemerkte die Fachkraft und erntete dafür Applaus.
Gerade weil die neuen Konzessionäre auch die Bergbaugeschichte aus der deutschen Kolonialzeit als Teil ihres Angebots betrachten, leuchtete es den Konferenzteilnehmern ein, dass ein Konzept entstehen sollte, wie die neuere Bergbaugeschichte sinnvoll und systematisch erhalten bleibt. Thompson fordert die Öffentlichkeit indessen auf, ihre Ideen an NamDeb heranzutragen. NamDeb schweben Museen vor, die nicht nur die Funde und technischen Errungenschaften feiern, sondern auch auf die tragischen Auswirkungen des Bergbaus auf vor allem die Minderbemittelten jener Zeit festhält.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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