WTTC-Bericht: Tourismus enorm eingebrochen
Bruttoinlandsprodukt und Arbeitsmarkt im Tourismus leiden unter Corona
Windhoek (km) - Der Weltreise- und Tourismusrat (World Travel and Tourism Council, WTTC) jhat in seinem jährlichen Bericht zur Lage des Tourismus weltweit die coronabedingte Situation analysiert und vor allem für Namibia ein dramatisches Bild gezeichnet. Demzufolge ist die Wirtschaftsleistung durch den Tourismus und die Reisebranche im Zuge der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen; der Privatsektor, Staatsfinanzen und der Arbeitsmarkt sind gleichermaßen enorm negativ betroffen. Während der Tourismussektor in Namibia 2019 noch 15,3 Prozent, also knapp 29 Milliarden N$, zum Bruttoinlandsprodukt beitrug, waren es 2020 nur noch 9,8 Prozent, etwa 19 Milliarden N$. Die Finanzen, die der Tourismussektor erwirtschaften konnte, lagen 2020 ganze 41,4 Prozent unter dem Vorjahr. Auch den Arbeitsmarkt betraf das stark: Statt 111 900 Menschen 2019, 15 Prozent der Gesamtanstellung, waren 2020 nur noch gute 80 000 Namibier im Tourismussektor angestellt, 11 Prozent aller Arbeitsplätze. Also mussten sich über 30 000 Menschen nach einem neuen Beruf umsehen – eine Aufgabe, die gerade in Coronazeiten nicht unbedingt erfolgversprechend ist.
Auch von Seiten der Besucher haben sich die Zahlen erschreckend geändert: 2019 gaben internationale Reisende noch weit über 6 Milliarden N$ in Namibia aus, was über einem Zehntel der Gesamtexporte entspricht. Ein Jahr später waren es nur noch 2,3 Milliarden N$, etwa 4,2 Prozent der Gesamtexporte. Somit sind die Ausgaben internationaler Reisender um 65,5 Prozent eingebrochen. Auch inländische Reisende haben dementsprechend weniger ausgegeben: Hier beträgt der Einbruch fast 38 Prozent.
Interessant ist auch die Auswertung der Zahlen zu den sogenannten Sektorcharakteristiken: Zwar sind die Ausgaben von sowohl internationalen als auch inländischen Reisen absolut gesehen gesunken, aber 2020 machten inländische Ausgaben einen noch größeren Anteil aus als 2019.
Außerdem sind die Ausgaben anteilsmäßig im Geschäftsbereich gesunken, die Freizeitausgaben aber weiter gestiegen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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