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So unberührt soll das Sossusvlei bleiben. Foto: Katharina Moser
So unberührt soll das Sossusvlei bleiben. Foto: Katharina Moser

Zug im Sossusvlei vom Tisch

Projekt scheitert an Umweltverträglichkeitsprüfung
Der Vorschlag, einen Zug als einzigen Zugang für Touristen zum Sossusvlei zu bauen, hatte im März vielen einen bösen Schrecken eingejagt, die um die Unberührtheit des Naturwunders fürchteten. Die Beraterfirma Green Earth Environmental Consultants, die die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen hat, teilt nun mit, dass das Projekt nicht fortgeführt werde, da es finanziell und technisch nicht machbar sei und sich negativ auf die Umgebung auswirke. Dasselbe gelte für den geplanten Fesselballon, für den ein anderer Standort gesucht werde.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Im März hatte Umweltminister Pohamba Shifeta der Firma Sky Eye Tours & Hospitality die Konzessionsrechte für das Projekt erteilt, unter den Bedingungen, dass der Denkmalsrat keine Einwände haben dürfe, der staatliche Rastlagerbetreiber NWR engagiert werde und die Firma über eine Umweltfreigabe (ECC) verfügen müsse (AZ berichtete). Eben diese Umweltverträglichkeitsprüfung hat jetzt jedoch ergeben, dass das Projekt sich in vielerlei Aspekten als umweltschädigend erweisen könne. Es werde „den Charakter des Ortes verändern - das ist die größte Sorge. Es ist jetzt ein Ort der Wildnis in völlig unberührter natürlicher Schönheit. Dies ist einer der großen Anziehungspunkte und ein Alleinstellungsmerkmal für Besucher. Namibia ist eines der wenigen Länder der Welt, die noch über solche von der modernen Entwicklung unberührten Stätten verfügen und die gleichzeitig recht leicht zugänglich sind“, so die Berater. „Namibia verkauft sich an Touristen, die vom Charakter der Wildnis und der unberührten Schönheit Namibias angezogen werden. Das ist in der Welt sehr selten geworden, und wenn das Sossusvlei zu einem weiteren ,,Disney"-Land wird, verliert Namibia ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.“ Hinzu komme, dass das Gebiet als UNESCO-Naturerbe geschützt werden müsse. Es könne nicht nachgewiesen werden, dass der Schaden durch die Spuren der Autos größer sei als durch den Zug. Der womöglich notwendige Bau einer Stromlinie für den Zug könne die Schönheit des ganzen vorangehenden Tsauchab-Tals zerstören. Des Weiteren werde es vermehrt zu Müll und Lärmverschmutzung kommen. Die lange aufwändige Bauphase könne den Boden erodieren und Wild verschrecken.

Außerdem zweifeln die Berater an der finanziellen Stabilität des Projekts: Es gebe keine Vorsichtsmaßnahmen, falls die Investoren Interesse verlieren oder bankrott gingen. Die notwendigen Investitionen seien zudem enorm. Auch um die Qualität des Tourismus und die Situation anderer umliegender Betreiber machen sich die Berater Sorgen: Nach der Pandemie seien Touristen nicht mehr interessiert, gruppenweise in Waggons gepfercht zu sein. Ferner erhielten Sky Eye Tours & Hospitality ein Monopol über die Gegend: „Dies lässt verschiedene Alarmglocken läuten: Es wird für die Namibier teurer werden, ihre eigenen Natur-Erbestätten zu besuchen. Was geschieht im Falle eines Ausfalls des Zugsystems? Und die Monopolisierung des Zugangs zu einer so wichtigen Stätte in einem Nationalpark durch ein privates Unternehmen, das nicht in einem offenen Ausschreibungsverfahren ausgewählt wurde, wirft Fragen auf.“

Die Berater prangern des Weiteren an, dass der Betreiber womöglich nicht genug Erfahrung im Tourismus und Zugbetrieb habe, das NWR Einkommen verlieren könnte, und die Kommunikation mit dem Umweltministerium schlecht funktioniert habe.

Das Zugprojekt scheint somit anscheinend vom Tisch zu sein - sowohl umliegende Tourismusbetreiber als auch Fans der von Menschen möglichst unberührten Natur dürften nun aufatmen.

Kommentar

Holger Stueben Vor 1 Jahr 28 November 2022

Es gibt auch gute Nachrichten aus der Politik. Gut das dieser Albtraum für (hoffentlich) immer vorbei ist.

Hans J. Henckert Vor 1 Jahr 30 November 2022

War sowieso wirtschaftlicher Schwachsinn. So etwas hätte sich eh niemals rechnen lassen mit den paar Touristn, die täglich anreisen.

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