Internationaler Flugverkehr beeinträchtigt
Paragon-Menzies-Streit führt zu ernsthafter Krise am Hosea-Kutako-Flughafen
Der bisher im Gericht ausgetragene Streit zwischen dem seit 2022 beauftragten Bodenabfertigungsdienstleister Paragon Investments und dem bisherigen Dienstleister, Menzies Aviation, das sich standhaft geweigert hat, diesen Dienst am Hosea Kutako Internationalen Flughafen abzugeben, hat jetzt ernsthafte Folgen am Flughafen selbst und dadurch auf den Tourismus.
Von NMH, F. Steffen und T. Kipke
„Der Öffentlichkeit versichern wir, dass Menzies seine speziellen Bodenabfertigungsdienste für die nächsten 12 Monate am Hosea Kutako Internationalen Flughafen (HKIA) anbieten wird“, behauptete der Flughafenabfertigungsdienstleiser „Menzies Aviation“ noch am vergangenen Freitag. Das sollte sich bereits am Samstagmorgen als unwahr erweisen, denn seitdem wird Menzies der Zugang zum gesamten Flughafengelände inklusive aller Lagerhallen verwehrt, während Paragon Investment Holdings jetzt die Abfertigung ausführt.
Menzies hatte zwar daraufhin einen Eilantrag eingereicht, in dem es behauptet unrechtmäßig ausgesetzt worden zu sein, doch ändert dies nichts an dem scheinbaren Chaos, welches zumindest teilweise durch den Eingriff des Gerichtsboten entstanden ist, denn das Gericht wird erst am Montagmorgen über die nächsten Schritte entscheiden.
Eurowings Discover zieht Konsequenzen
Gestern Morgen gab Eurowings Discover bekannt: „Das Gericht in Windhoek prüft derzeit die Gültigkeit des Ausschlusses von Menzies Aviation. Die Entscheidung des Gerichts wurde auf Montag, den 21. August, verschoben. Da bis dahin keine Abfertigung von Flügen in Windhoek möglich ist, müssen insgesamt acht Flüge von Eurowings Discover annulliert werden. Zwei weitere Flüge mussten deswegen bereits am Morgen des 19. August nach Johannesburg umgeleitet werden. Die Passagiere wurden dort in Hotels untergebracht, wir arbeiten mit Hochdruck daran, Lösungen für ihre Weiterreise zu finden.“
Die Fluggesellschaft sei früh am 19. August kurzfristig und ohne Vorwarnung darüber informiert worden, dass Menzies der Zutritt zum HKIA entzogen worden war. Es wies auf den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Vorgehen und dem „gültigen Beschluss des Obersten Gerichtshofs in Namibia vom 7. August, der Menzies Aviation bis auf Weiteres als zuständigen Abfertigungsdienstleister bestätigt hat“.
„Ist jammerschade, dass es soweit kommen musste. Man hätte den Übergang professioneller angehen und die Airlines vorab informieren müssen, damit die Verträge zwischen Fluggesellschaften und Bodenpersonal unterzeichnet werden können – es geht um Sicherheit. Diese Tage – dazu über ein Wochenende hinweg und ausgerechnet in unserer Hochsaion – kostet uns nicht nur Millionen an Einkommen, sondern leider auch Image-Schäden“, meinte Gitta Paetzold vom Gastgewerbeverband HAN.
Seit Samstag hatten sich Dienstleister sowie Fluggäste beschwert, die von dem unerwarteten Eingriff nachteilig berührt wurden. Vor allem Reisende und das Personal von Menzies, diversen Fluggesellschaften sowie dem Sicherheitspersonal am Boden, zeigten sich gemäß einer Quelle am HKIA „total verloren“. „Es ist das totale Chaos! Drei Flugzeuge sitzen in Johannesburg fest und wissen nicht, ob sie abfliegen sollen. Reiseveranstalter wissen nicht, ob sie noch Touristen abholen müssen. Die Leute wissen nicht, ob die Flüge ausgesetzt sind oder nicht. Dies ist ein absoluter Alptraum für den namibischen Tourismus und unser Land!“. Indessen bangen Firmen um ihre Fracht (inklusive frischem Fisch und dergleichen), welche in den Lagerhallen verkommen könnten.
Menzies gibt nicht auf
Menzies verklagt Paragon Investment Holdings, das nun die Bodenabfertigungsdienste am internationalen Flughafen Hosea Kutako durchführt, sowie Ethiopian Airlines, den Minister für Sicherheit und Schutz, die Namibische Zivilluftfahrtbehörde (NCAA), den Gerichtsboten von Windhoek und den General-Inspektor der Namibischen Polizei.
Der neu-entbrannte Rechtsstreit resultiert aus mehreren Anträgen, die Menzies bereits gegen die Flughafengesellschaft NAC (Namibia Airports Company) eingereicht hatte, nachdem sie angeblich unrechtmäßig vom HKIA entfernt werden sollten – und letztendlich jetzt auch wurden. In den neuesten Entwicklungen in Menzies' Kampf gegen Paragon und die NAC, hatte Richter Shafimana Ueitele gerade am 9. August entschieden, dass eine Mitteilung, die seitens der NAC an alle Beteiligten verschickt worden war und besagt, dass „Menzies vorübergehend weiterhin Bodenabfertigungsdienste erbringen wird“, einen gültigen Vertrag darstellt, obwohl vorige Dienstleistungsverträge abgelaufen waren.
Ueitele hatte auch entschieden, dass die NAC eine Kündigungsfrist von mindestens 30 Tagen einzuhalten habe, wenn sie die Dienste von Menzies aussetzen wolle. Es ist gerade das Ausbleiben einer formellen Kündigung, welche von einigen Beobachtern kritisiert wird. Denn egal welche Anträge im Gericht laufen oder liefen, hatte es das NAC angeblich bereits seit dem vorigen Jahr versäumt, Menzies eine ordentliche Kündigung auszustellen.
Paragon ist sauer
Nachdem der Gerichtsbeschluss unlängst ergangen war, hatte Paragon Investment Holdings – das Unternehmen, das bereits im vergangenen Jahr den Zuschlag für die Abfertigungsdienste am HKIA erhalten hatte und seit Mitte 2022 Menzies ablösen sollte – eine Medienkonferenz abgehalten, bei der der gesetzliche Vertreter des Unternehmens, Sisa Namandje, sagte: „Wir werden alles im Rahmen des Gesetzes tun, werden aber nicht zögern, unsere Rechte auf jede erdenkliche Weise zu durchzusetzen.“
Paragon-Geschäftsleiter Desmond Amunyela sagte während der Pressekonferenz, dass es zu Gesetzlosigkeit in Namibia kommen würde, wenn Menzies die Dienste weiterhin erbringe. Amunyela fügte hinzu, dass Menzies' ständige Verzögerungen Paragon bereits Milliarden von Dollar gekostet hätten.
„Menzies versichert allen Beteiligten, sich stets an die Gesetze zu halten“, hatte Menzies indessen am Freitag erklärt: „Wenn das NAC oder eine andere interessierte Partei einen neuen Gerichtsbeschluss erhält, der besagt, dass Menzies den HKIA zu einem früheren Zeitpunkt verlassen muss, wird Menzies einem solchen Beschluss nachkommen. Aus heutiger Sicht gibt es jedoch keinen solchen Gerichtsbeschluss.“ Menzies hatte sich erneut darauf berufen, die „Dienstleistungen im Interesse aller Namibier und anderer in das Land einreisender Menschen“ erbringen zu wollen.
Airlink erkennt Anlaufschwierigkeiten
Die südafrikanische Luftfahrtgesellschaft Airlink, die als Partner an Fly Namibia beteiligt ist, gab inzwischen an, die Entwicklungen am HKIA aufmerksam zu verfolgen: „Wir sind uns der Situation am Flughafen bewusst, denn diese Betriebsentschlüsse betreffen uns alle", heißt es. Airlink hat inzwischen ein Team bestehend „aus Mitarbeitern aus Johannesburg, Port Elizabeth und Kapstadt“ entsandt, welches bei der Vermeidung von Störungen und Verzögerungen aushelfen soll. „Dadurch sollen unsere Flüge von und nach der namibischen Hauptstadt nicht beeinträchtigt werden." Airlink betreibt vom Hosea Kutako Internationalen Flughafen aus Flüge zwischen Windhoek und Johannesburg sowie zwischen Windhoek und Kapstadt.
Airlink rechne mit weiteren Anlaufschwierigkeiten hinsichtlich der „Abfertigung der Fluggäste, dem Ein- und Absteigen, Sicherheit auf dem Rollfeld, Gepäckabfertigung, Reinigung und die Bereitstellung der Flüge.“
Eurowings-Discover-Flüge, die von den Flughafen-Entwicklungen nachteilig berührt sind:
18. August, FRA-WDH: 4Y132 & 4Y142 (umgeleitet nach Johannesburg)
19. August, WDH-FRA: 4Y133 & 4Y143 – cancelled
19. August, FRA-WDH: 4Y138 – cancelled
20. August, WDH-VFA: 4Y138 – cancelled
20. August, WDH-FRA: 4Y139 – cancelled
20. August, VFA-WDH: 4Y139 - cancelled
20.08. FRA-WDH 4Y132 - cancelled
21.08 WDH-FRA 4Y133 - cancelled
„Der Öffentlichkeit versichern wir, dass Menzies seine speziellen Bodenabfertigungsdienste für die nächsten 12 Monate am Hosea Kutako Internationalen Flughafen (HKIA) anbieten wird“, behauptete der Flughafenabfertigungsdienstleiser „Menzies Aviation“ noch am vergangenen Freitag. Das sollte sich bereits am Samstagmorgen als unwahr erweisen, denn seitdem wird Menzies der Zugang zum gesamten Flughafengelände inklusive aller Lagerhallen verwehrt, während Paragon Investment Holdings jetzt die Abfertigung ausführt.
Menzies hatte zwar daraufhin einen Eilantrag eingereicht, in dem es behauptet unrechtmäßig ausgesetzt worden zu sein, doch ändert dies nichts an dem scheinbaren Chaos, welches zumindest teilweise durch den Eingriff des Gerichtsboten entstanden ist, denn das Gericht wird erst am Montagmorgen über die nächsten Schritte entscheiden.
Eurowings Discover zieht Konsequenzen
Gestern Morgen gab Eurowings Discover bekannt: „Das Gericht in Windhoek prüft derzeit die Gültigkeit des Ausschlusses von Menzies Aviation. Die Entscheidung des Gerichts wurde auf Montag, den 21. August, verschoben. Da bis dahin keine Abfertigung von Flügen in Windhoek möglich ist, müssen insgesamt acht Flüge von Eurowings Discover annulliert werden. Zwei weitere Flüge mussten deswegen bereits am Morgen des 19. August nach Johannesburg umgeleitet werden. Die Passagiere wurden dort in Hotels untergebracht, wir arbeiten mit Hochdruck daran, Lösungen für ihre Weiterreise zu finden.“
Die Fluggesellschaft sei früh am 19. August kurzfristig und ohne Vorwarnung darüber informiert worden, dass Menzies der Zutritt zum HKIA entzogen worden war. Es wies auf den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Vorgehen und dem „gültigen Beschluss des Obersten Gerichtshofs in Namibia vom 7. August, der Menzies Aviation bis auf Weiteres als zuständigen Abfertigungsdienstleister bestätigt hat“.
„Ist jammerschade, dass es soweit kommen musste. Man hätte den Übergang professioneller angehen und die Airlines vorab informieren müssen, damit die Verträge zwischen Fluggesellschaften und Bodenpersonal unterzeichnet werden können – es geht um Sicherheit. Diese Tage – dazu über ein Wochenende hinweg und ausgerechnet in unserer Hochsaion – kostet uns nicht nur Millionen an Einkommen, sondern leider auch Image-Schäden“, meinte Gitta Paetzold vom Gastgewerbeverband HAN.
Seit Samstag hatten sich Dienstleister sowie Fluggäste beschwert, die von dem unerwarteten Eingriff nachteilig berührt wurden. Vor allem Reisende und das Personal von Menzies, diversen Fluggesellschaften sowie dem Sicherheitspersonal am Boden, zeigten sich gemäß einer Quelle am HKIA „total verloren“. „Es ist das totale Chaos! Drei Flugzeuge sitzen in Johannesburg fest und wissen nicht, ob sie abfliegen sollen. Reiseveranstalter wissen nicht, ob sie noch Touristen abholen müssen. Die Leute wissen nicht, ob die Flüge ausgesetzt sind oder nicht. Dies ist ein absoluter Alptraum für den namibischen Tourismus und unser Land!“. Indessen bangen Firmen um ihre Fracht (inklusive frischem Fisch und dergleichen), welche in den Lagerhallen verkommen könnten.
Menzies gibt nicht auf
Menzies verklagt Paragon Investment Holdings, das nun die Bodenabfertigungsdienste am internationalen Flughafen Hosea Kutako durchführt, sowie Ethiopian Airlines, den Minister für Sicherheit und Schutz, die Namibische Zivilluftfahrtbehörde (NCAA), den Gerichtsboten von Windhoek und den General-Inspektor der Namibischen Polizei.
Der neu-entbrannte Rechtsstreit resultiert aus mehreren Anträgen, die Menzies bereits gegen die Flughafengesellschaft NAC (Namibia Airports Company) eingereicht hatte, nachdem sie angeblich unrechtmäßig vom HKIA entfernt werden sollten – und letztendlich jetzt auch wurden. In den neuesten Entwicklungen in Menzies' Kampf gegen Paragon und die NAC, hatte Richter Shafimana Ueitele gerade am 9. August entschieden, dass eine Mitteilung, die seitens der NAC an alle Beteiligten verschickt worden war und besagt, dass „Menzies vorübergehend weiterhin Bodenabfertigungsdienste erbringen wird“, einen gültigen Vertrag darstellt, obwohl vorige Dienstleistungsverträge abgelaufen waren.
Ueitele hatte auch entschieden, dass die NAC eine Kündigungsfrist von mindestens 30 Tagen einzuhalten habe, wenn sie die Dienste von Menzies aussetzen wolle. Es ist gerade das Ausbleiben einer formellen Kündigung, welche von einigen Beobachtern kritisiert wird. Denn egal welche Anträge im Gericht laufen oder liefen, hatte es das NAC angeblich bereits seit dem vorigen Jahr versäumt, Menzies eine ordentliche Kündigung auszustellen.
Paragon ist sauer
Nachdem der Gerichtsbeschluss unlängst ergangen war, hatte Paragon Investment Holdings – das Unternehmen, das bereits im vergangenen Jahr den Zuschlag für die Abfertigungsdienste am HKIA erhalten hatte und seit Mitte 2022 Menzies ablösen sollte – eine Medienkonferenz abgehalten, bei der der gesetzliche Vertreter des Unternehmens, Sisa Namandje, sagte: „Wir werden alles im Rahmen des Gesetzes tun, werden aber nicht zögern, unsere Rechte auf jede erdenkliche Weise zu durchzusetzen.“
Paragon-Geschäftsleiter Desmond Amunyela sagte während der Pressekonferenz, dass es zu Gesetzlosigkeit in Namibia kommen würde, wenn Menzies die Dienste weiterhin erbringe. Amunyela fügte hinzu, dass Menzies' ständige Verzögerungen Paragon bereits Milliarden von Dollar gekostet hätten.
„Menzies versichert allen Beteiligten, sich stets an die Gesetze zu halten“, hatte Menzies indessen am Freitag erklärt: „Wenn das NAC oder eine andere interessierte Partei einen neuen Gerichtsbeschluss erhält, der besagt, dass Menzies den HKIA zu einem früheren Zeitpunkt verlassen muss, wird Menzies einem solchen Beschluss nachkommen. Aus heutiger Sicht gibt es jedoch keinen solchen Gerichtsbeschluss.“ Menzies hatte sich erneut darauf berufen, die „Dienstleistungen im Interesse aller Namibier und anderer in das Land einreisender Menschen“ erbringen zu wollen.
Airlink erkennt Anlaufschwierigkeiten
Die südafrikanische Luftfahrtgesellschaft Airlink, die als Partner an Fly Namibia beteiligt ist, gab inzwischen an, die Entwicklungen am HKIA aufmerksam zu verfolgen: „Wir sind uns der Situation am Flughafen bewusst, denn diese Betriebsentschlüsse betreffen uns alle", heißt es. Airlink hat inzwischen ein Team bestehend „aus Mitarbeitern aus Johannesburg, Port Elizabeth und Kapstadt“ entsandt, welches bei der Vermeidung von Störungen und Verzögerungen aushelfen soll. „Dadurch sollen unsere Flüge von und nach der namibischen Hauptstadt nicht beeinträchtigt werden." Airlink betreibt vom Hosea Kutako Internationalen Flughafen aus Flüge zwischen Windhoek und Johannesburg sowie zwischen Windhoek und Kapstadt.
Airlink rechne mit weiteren Anlaufschwierigkeiten hinsichtlich der „Abfertigung der Fluggäste, dem Ein- und Absteigen, Sicherheit auf dem Rollfeld, Gepäckabfertigung, Reinigung und die Bereitstellung der Flüge.“
Eurowings-Discover-Flüge, die von den Flughafen-Entwicklungen nachteilig berührt sind:
18. August, FRA-WDH: 4Y132 & 4Y142 (umgeleitet nach Johannesburg)
19. August, WDH-FRA: 4Y133 & 4Y143 – cancelled
19. August, FRA-WDH: 4Y138 – cancelled
20. August, WDH-VFA: 4Y138 – cancelled
20. August, WDH-FRA: 4Y139 – cancelled
20. August, VFA-WDH: 4Y139 - cancelled
20.08. FRA-WDH 4Y132 - cancelled
21.08 WDH-FRA 4Y133 - cancelled
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