Ursache für Absturz bekannt

Von Kristien Kruger

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

„Der Absturz wurde als nicht überlebensfähig eingestuft, da die Aufprallkräfte größer waren als die, die ein menschliche Körper verkraften kann. Auch ging das Flugzeug nach dem Absturz in Flammen auf“. Dies geht aus dem vorläufigen Unfallbericht über den Flugzeugabsturz hervor, bei dem Anfang des Monats drei Menschen in der Landeshauptstadt ums Leben kamen. Aus der vorläufigen Untersuchung geht hervor, dass das linke Triebwerk des Flugzeugs, der Cessna 406, ausgefallen war und möglicherweise zu der Katastrophe geführt hat. Der vorläufige Bericht wurde vom Ministerium für Arbeiten und Verkehr veröffentlicht, genau 20 Tage nach dem tödlichen Unfall, bei dem Rozanne Olivier, Armand Lubbe und Ruan van Schalkwyk ums Leben kamen.

Augenzeugen und Überwachungskameras

Der Zweck des Fluges war ein Testflug, nachdem das rechte Triebwerk ausgetauscht worden war. Das Flugzeug sollte einen Frachtflug nach Johannesburg am folgenden Tag vornehmen. Der Testflug war vom Fluglotsen genehmigt worden und sollte in der Nähe des Goreangab-Staudamms bei Windhoek durchgeführt werden. Das Flugzeug hob gegen 15.00 Uhr vom Eros-Flughafen ab.

„Der Fluglotse beobachtete das Flugzeug genau und bemerkte, dass es, bevor es das Ende der Landebahn erreichte, eine scharfe Neigung nach links machte und dann weiter nach links rollte. Er erkannte sofort, dass das Flugzeug außer Kontrolle geraten war und abstürzen würde. Dem Bericht zufolge war das Flugzeug mit der üblichen Kommunikationsausrüstung ausgestattet und stand mit den Fluglotsen (ATC) am Flughafen in Verbindung. Er drückte auf den Alarmknopf, um den Flughafenrettungs- und Brandbekämpfungsdienst (ARFFS) zu alarmieren", heißt es in dem Bericht. Die ARFFS reagierten Berichten zufolge sofort und sagten, dass sie den Rauch sehen konnten, woraufhin sie zum Tatort eilten.

„Nach dem Start des Flugzeugs war auf den CCTV-Aufnahmen eine Rauchwolke zu sehen, die auf einen Ausfall des linken Triebwerks hindeutete. Als der Rauch aus dem linken Triebwerk auftrat, kippte das Flugzeug scharf nach links und stürzte ab“.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass Augenzeugen, die sich zum Zeitpunkt des Absturzes in der Nähe der Absturzstelle aufhielten, sagten, sie hätten gehört, wie das Triebwerk „stotternde und laut knallende Geräusche (back firing-Geräusche)" machte. Dem Bericht zufolge eilten Augenzeugen und Mitglieder der Nachbarschaftswache, die den Unfall gesehen hatten, zur Unfallstelle, wo sie auf ein Inferno stießen.

Der Absturz

„Die linke Tragfläche des Flugzeugs war um 90 Grad nach unten gerichtet, mit der Nase nach unten, bevor es in das Wohnviertels (Pionierspark) stürzte", heißt es in dem Bericht, aus dem weiter hervorgeht, dass die Nase des Flugzeugs zuerst von Baumspitzen getroffen worden war. Dadurch kippte das Flugzeug offenbar zur Seite und durchschlug die Zäune und eine Grenzmauer zweier Häuser. Das Flugzeug kam in der Ecke eines zweiten Grundstücks zum Stillstand. Teile des Flugzeugs landeten auf einem der Zäune und der linke Propeller wurde etwa 200 Meter entfernt in einem anderen Grundstück gefunden. „Durch den Aufprall spritzte auch Treibstoff von der linken Seite des Flugzeugs auf die Straße. Als das Flugzeug den ersten Zaun durchbrach, ging es dann sofort in Flammen auf“.

Flugerfahrung

Der Bericht enthält weitere Informationen über Oliviers Flugerfahrung, da sie hinter dem Steuer des Flugzeugs saß. Sowohl sie als auch ihr Co-Pilot Van Schalkwyk verfügten über gültige Fluglizenzen, und Olivier verzeichnete in ihrer Fliegerlaufbahn 4 450 Flugstunden, von denen mehr als die Hälfte auf diesem Cessna-Flugzeugtypen und der Cessna WS verbracht wurden.

Finalbericht steht noch aus

„Der vorläufige Bericht soll die Luftfahrtindustrie und die Öffentlichkeit über die allgemeinen Umstände des Unfalls informieren. Die Untersuchung ist jedoch noch nicht abgeschlossen." Es wird erwartet, dass die Triebwerke weiter zerlegt werden und die Ergebnisse in den Abschlussbericht einfließen werden. Die Untersuchung wird von zwei Mitgliedern der Flugunfalluntersuchung des Verkehrsministeriums , Ben Engelbrecht und Hafeni Mweshixwa, durchgeführt.