Versprechen nicht eingelöst
Air-Namibia-Arbeitnehmer wortwörtlich auf der Straße
Ehemalige Mitarbeiter der insolventen Air Namibia haben seit Montagabend ihr Lager vor den verschlossenen Türen der nationalen Fluggesellschaft aufgeschlagen. Als die Fluggesellschaft im Februar 2021 die Türen schloss und im März desselben Jahres offiziell liquidiert wurde, wurden rund 650 Mitarbeiter arbeitslos. Sie fordern jetzt die ihnen versprochenen Abfindungen.
Von Augetto Graig
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Windhoek
Viele der ehemaligen Air-Namibia-Arbeitnehmer haben Haus und Hof verloren, erlebten gesundheitliche Rückschläge und leiden unter dem Trauma, ihren Status als Ernährer verloren zu haben, behauptete gestern die ehemalige Ausbilderin und Flugbegleiterin, Chileen Kazombiaze. Die Bürgermeisterin von Windhoek, Sade Gawanas, selbst eine ehemalige Flugbegleiterin bei Air Namibia, und Michael Amushelelo von der Partei „Namibia Economic Freedom Fighters“ (NEFF) besuchten gestern die ehemaligen Angestellten der Fluggesellschaft, die sich vor dem ehemaligen Firmenbüro niedergelassen haben.
Laut Kazombiaze erholt sie sich noch von einer Depression: „Es ist fast so, als ob unser Trauma von den Öffentlichkeit gefeiert wurde, niemand unterstützt uns.“ Ihre Kollegen würden unter einem Vordach und die Frauen in Zelten schlafen. „Wir kämpfen für diejenigen, die zum Schweigen gebracht wurden“, sagte sie und sprach von Kollegen, die verstorben seien, während andere wegen ihres Geistes- und körperlichen Zustandes in Krankenhäusern gelandet seien.
Die Behauptung der Regierung, dass sie sich um die ehemaligen Arbeiter kümmere, sei unwahr. „Ich vertrat dieses namibische Volk“, beschwerte sich Kazombiaze und forderte Hilfe von der Öffentlichkeit. Gawanas stimmte ihr zu: „Wie Chilene richtig sagt, wir haben die namibische Flagge getragen.“
Laut einer weiteren ehemaligen Mitarbeiterin, Alta Hill, wechseln sich die Mitglieder der Gruppe ab, um sicherzustellen, dass das Lager immer besetzt bleibt. Somit kämen sie alle zwischendrin zur Ruhe und würden ehemalige Kollegen, die „das Glück hatten, in der Zwischenzeit eine andere Arbeit zu finden“ die Protestler, ferner mit Lebensmitteln und Notwendigem zu versorgen. „Wir suchen nur unser Geld. Wir hören, dass die Insolvenzverwalter unsere Auszahlung reduziert haben, aber niemand spricht mit uns. Wir haben so lange gewartet, aber die Behörden wollen uns einfach nicht anhören“, klagte Hill.
Umliegende Firmeneigentümer würden den Kollegen Unterschlupf und den Zugang zu Strom und Toiletten gewähren. Mitarbeiter der Liquidatoren würden indessen der Gruppe den Zugang zum Air-Namibia-Gebäude verwehren.
Vor fünf Monaten hatte der Parlamentsabgeordnete der PDM-Partei, Jan van Wyk, den Arbeitern Zugang zur Vize-Finanzministerin Maureen Hinda ermöglicht. Dabei ging es nicht nur um ausstehende Zahlungen, sondern auch um Steuerabzüge, die unrechtmäßig von vorigen Zahlungen abgezogen worden waren. Gemäß dem Sprecher der Gruppe, Renier Bougard, wurden die Steuerabzüge inzwischen zurückerstattet: „Aber ansonsten hat sich nichts geändert. Wir bekommen kein Feedback." Auch die Bitte, sich mit dem Finanzminister treffen zu dürfen, bliebe seit mehr als 20 Monaten unbeachtet.
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Windhoek
Viele der ehemaligen Air-Namibia-Arbeitnehmer haben Haus und Hof verloren, erlebten gesundheitliche Rückschläge und leiden unter dem Trauma, ihren Status als Ernährer verloren zu haben, behauptete gestern die ehemalige Ausbilderin und Flugbegleiterin, Chileen Kazombiaze. Die Bürgermeisterin von Windhoek, Sade Gawanas, selbst eine ehemalige Flugbegleiterin bei Air Namibia, und Michael Amushelelo von der Partei „Namibia Economic Freedom Fighters“ (NEFF) besuchten gestern die ehemaligen Angestellten der Fluggesellschaft, die sich vor dem ehemaligen Firmenbüro niedergelassen haben.
Laut Kazombiaze erholt sie sich noch von einer Depression: „Es ist fast so, als ob unser Trauma von den Öffentlichkeit gefeiert wurde, niemand unterstützt uns.“ Ihre Kollegen würden unter einem Vordach und die Frauen in Zelten schlafen. „Wir kämpfen für diejenigen, die zum Schweigen gebracht wurden“, sagte sie und sprach von Kollegen, die verstorben seien, während andere wegen ihres Geistes- und körperlichen Zustandes in Krankenhäusern gelandet seien.
Die Behauptung der Regierung, dass sie sich um die ehemaligen Arbeiter kümmere, sei unwahr. „Ich vertrat dieses namibische Volk“, beschwerte sich Kazombiaze und forderte Hilfe von der Öffentlichkeit. Gawanas stimmte ihr zu: „Wie Chilene richtig sagt, wir haben die namibische Flagge getragen.“
Laut einer weiteren ehemaligen Mitarbeiterin, Alta Hill, wechseln sich die Mitglieder der Gruppe ab, um sicherzustellen, dass das Lager immer besetzt bleibt. Somit kämen sie alle zwischendrin zur Ruhe und würden ehemalige Kollegen, die „das Glück hatten, in der Zwischenzeit eine andere Arbeit zu finden“ die Protestler, ferner mit Lebensmitteln und Notwendigem zu versorgen. „Wir suchen nur unser Geld. Wir hören, dass die Insolvenzverwalter unsere Auszahlung reduziert haben, aber niemand spricht mit uns. Wir haben so lange gewartet, aber die Behörden wollen uns einfach nicht anhören“, klagte Hill.
Umliegende Firmeneigentümer würden den Kollegen Unterschlupf und den Zugang zu Strom und Toiletten gewähren. Mitarbeiter der Liquidatoren würden indessen der Gruppe den Zugang zum Air-Namibia-Gebäude verwehren.
Vor fünf Monaten hatte der Parlamentsabgeordnete der PDM-Partei, Jan van Wyk, den Arbeitern Zugang zur Vize-Finanzministerin Maureen Hinda ermöglicht. Dabei ging es nicht nur um ausstehende Zahlungen, sondern auch um Steuerabzüge, die unrechtmäßig von vorigen Zahlungen abgezogen worden waren. Gemäß dem Sprecher der Gruppe, Renier Bougard, wurden die Steuerabzüge inzwischen zurückerstattet: „Aber ansonsten hat sich nichts geändert. Wir bekommen kein Feedback." Auch die Bitte, sich mit dem Finanzminister treffen zu dürfen, bliebe seit mehr als 20 Monaten unbeachtet.
Kommentar
Rolf Siemon
Echt bitter!! Dabei war der Service in meinen Flügen nach und von Namibia von den Flugbegleitern vorzüglich!! Bitter war auch für mich die Insolvenz der "Air Namibia"