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Angebliche Tötung eines Wüstenlöwen

DEHLRA vermutet Schlimmes, während das Umweltministerium schweigt
Laut der Wüstenlöwenschutzorganisation DELHRA (Desert Lions Human Relations Aid) ist zu vermuten, dass einer der letzten schwarzmähnigen männlichen Wüstenlöwen, „Mwezi" oder „XPL 107", am Mittwoch, den 11. Oktober als Trophäe geerntet wurde.
Claudia Reiter
Claudia Reiter

Windhoek

In einem Brief an das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) schreibt DELHRA: „Nachdem wir aus zuverlässigen Quellen und von Informanten erfahren haben, dass der männliche Löwe, bekannt als ‚Mwezi‘, angeblich erschossen wurde, möchten wir uns an das Ministerium wenden, um die Umstände und die Rechtfertigung für eine solche angebliche Tötung zu erfahren.“

Demnach soll das Ortungssystem des Satellitenhalsbandes (das sie schützen soll) missbraucht worden sein, um den Löwen in einem Schutzgebiet zu orten. „Das heißt in der Palmwag-Konzession oder, was wahrscheinlicher ist, im angrenzenden Skelettküstenpark, und zwar durch Trophäenjäger, die angeblich von Beamten des MEFT begleitet wurden.“

Die Wüstenlöwenschutzorganisation erklärt ferner: „Am 12. Oktober erhielten wir einen Bericht von unserem Informanten in Khowarib, dass die Lion Rangers eine Warnungs-SMS erhalten haben (dies geschieht wenn ein mit einem Halsband versehener Löwe einen Geo-Zaun durchbricht), welches einen Löwen in der Nähe des Jagdlagers von ‚Wild Veld Safaris‘ im Dorf Khowarib anzeigte.“ Bei der Untersuchung stellte sich demnach heraus, dass es sich um einen toten Löwen handelte, der angeblich seit dem frühen Abend des 11. Oktobers im Jagdlager gehalten wurde.

„Mwezi“ wurde laut „Desert Lion Conservation“ noch am 27. September beobachtet und fotografiert, als er sich mit einer einsamen Löwin, XPL 108, der letzten Überlebenden des Obab-Rudels, paarte und ihr in den Skelettküstenpark folgte, wie die Spuren andeuteten.

Laut DELHRA stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass zwei Fahrzeuge - eines vom MEFT und das andere angeblich ein Jagdfahrzeug - in das Palmwag-Konzessionsgebiet gefahren waren, wobei die Besatzung als Grund für die Einfahrt „polizeiliche Maßnahmen“ angab. „Dies deckte sich mit der Meldung, die später am selben Tag aus Khowarib kam, und wir von einer Quelle erfuhren, dass es sich bei dem toten Löwen im Jagdlager von Khowarib um den wunderschönen schwarzmähnigen Wüstenlöwen Mwezi handelte, der schon seit einiger Zeit als Trophäe gesucht wurde.“

DELHRA ist der Meinung, dass eine strafrechtliche Untersuchung, die die Freigabe der Informationen erzwingt, diesen Fall aufklären wird und dass die beteiligten Parteien, falls gerechtfertigt, strafrechtlich verfolgt werden sollten, da eine Genehmigung für die Jagd in der Palmwag-Konzession oder im Skelettküstenpark nicht rechtmäßig erteilt worden sein kann, und dass, wenn sie für eine Jagd in einem Konzessionsgebiet erteilt wird, aber in den Palmwag- oder Skelettküsten-Schutzgebieten gejagt wird, eine solche Genehmigung als null und nichtig gelten würde.

In dem Brief an MEFT heißt es ferner: „Auf der Grundlage unserer Informationen würden wir Antworten auf unsere Fragen oder sogar eine gemeinsame und transparente Untersuchung begrüßen. Wir bitten Sie, uns Folgendes mitzuteilen: Hat die MEFT eine Trophäengenehmigung für die Jagd auf XPL 107 ausgestellt? Wenn ja, könnte die MEFT dies bitte begründen? Wir bitten um eine Kopie der Jagderlaubnis und eine Kopie des Berichts des MEFT-Beamten, der die Jagdgesellschaft begleitete. Auch bitten wir um eine Kopie des Protokolls der Website, das die Downloads der Positionen dieses Löwen zwischen dem 1. September und jetzt durch alle Benutzer betrifft. Letztendlich bitten wir um Kopien von Berichten über Vorfälle, in die XPL 107 möglicherweise verwickelt war.“

Ferner heißt es: „Wir beabsichtigen, Anzeige zu erstatten und uns an den Beauftragten für den Zugang zu Informationen und den Ombudsmann zu wenden, da die Zerstörung natürlicher Ressourcen in den Zuständigkeitsbereich dieser Stellen fällt, falls die MEFT nicht reagiert. In einem solchen Fall können diejenigen, die Zugang zu den relevanten Informationen haben, als Zeugen vorgeladen werden.“

Das Umweltministerium hat auf Fragen der AZ bis Redaktionsschluss nicht reagiert.

Kommentar

Uwe Schumann Vor 1 Jahr 19 October 2023

Wenn man sowas liest, da wird einem übel. Wer hat Freude an so einem Mist.

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