Anpassungsfähigkeit größer als gedacht
Wildtiere haben hohes evolutionäres Entwicklungspotenzial
Dass Hyänen in Afrika fast überall überleben können, ist so manchem bereits aufgefallen. Wie eine neue Forschungsarbeit zeigt, gehört sie zu den Wildtieren, die evolutionär anpassungsfähiger sind als bisher angenommen. Das genetische Potenzial im Tierreich ist hoch – zur Rettung vor dem Klimawandel wird das wohl dennoch nicht reichen.
Von Katharina Moser, Windhoek
Die Fähigkeit wilder Tiere, sich evolutionär an neue Bedingungen anzupassen, ist größer als gedacht. Das ergab eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, die jüngst im Journal Science erschien. Ein Team aus 40 Forschern und von 27 Institutionen, geführt von Dr. Timothee Bonnet von der australischen Nationaluniversität, hat untersucht, wie viel evolutionäres Potenzial bei Wildtieren weltweit vorliegt. Viele Populationen können sich erstaunlich schnell weiterentwicklen – ihre genetische Differenz in der Fähigkeit zu überleben und sich fortzupflanzen ist zwei bis vier mal größer als zuvor gedacht.
Dass das Potenzial bisher unterschätzt wurde, liegt wohl auch daran, dass die Forschung bisher diejenigen Individuen außer Acht gelassen hatte, die nie Nachwuchs hatten, so das Wissenschaftsportal Phys.org. Nun hat das Team einen großen Datenpool von 2,6 Millionen Stunden Felddaten und genetischen Analysen von 19 Populationen zu fünfzehn Spezies weltweit über mehrere Jahrzehnten ausgewertet. Demnach unterscheiden sich die Spezies in ihrem evolutionären Potenzial. Unter den untersuchten Arten erwies sich die Tüpfelhyäne als besonders anpassungsfähig. Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts haben nach Informationen von phys.org eine Hyänenpopulation im Ngorongoro-Krater in Tansania über mehr als 26 Jahre und acht Generationen studiert und somit ein genetisches Pedigree von über 2 000 Tieren aufgebaut. „Tüpfelhyänen können in allen möglichen Lebensräumen leben und sind das am weitesten verbreitete große Raubtier in Afrika. Dies deutet darauf hin, dass sie sich gut an neue Umgebungen anpassen können, aber wir haben nicht erwartet, dass sie zu den am besten ausgerüsteten unter allen untersuchten Arten gehören“, so Dr. Oliver Höhner vom Leibniz-Intstitut, Ko-Autor der Studie. Eine Schwierigkeit der Forschungsarbeit war auch, dass die Wissenschaftler eindeutig zwischen tatsächlichem genetischen und evolutionärem Potenzial und sozialen Lernverhalten in der Anpassung unterscheiden müssen. Doch selbst bei theoretischer Auslassung sozialen Lernens blieb bei der Hyäne noch immer ein signifikantes evolutionäres Potenzial bestehen.
„Diese Forschung hat uns gezeigt, dass die Evolution als Prozess, der es den Arten ermöglicht, als Reaktion auf rasche Umweltveränderungen zu überleben, nicht außer Acht gelassen werden darf", so Dr. Bonnet. „Da sich der Lebensraum vieler Arten immer schneller verändert, gibt es keine Garantie dafür, dass diese Populationen mit den Veränderungen Schritt halten können. Aber wir können sagen, dass die Evolution ein viel wichtigerer Faktor für die Anpassungsfähigkeit von Populationen an die gegenwärtigen Umweltveränderungen ist als bisher angenommen."
Die Fähigkeit wilder Tiere, sich evolutionär an neue Bedingungen anzupassen, ist größer als gedacht. Das ergab eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, die jüngst im Journal Science erschien. Ein Team aus 40 Forschern und von 27 Institutionen, geführt von Dr. Timothee Bonnet von der australischen Nationaluniversität, hat untersucht, wie viel evolutionäres Potenzial bei Wildtieren weltweit vorliegt. Viele Populationen können sich erstaunlich schnell weiterentwicklen – ihre genetische Differenz in der Fähigkeit zu überleben und sich fortzupflanzen ist zwei bis vier mal größer als zuvor gedacht.
Dass das Potenzial bisher unterschätzt wurde, liegt wohl auch daran, dass die Forschung bisher diejenigen Individuen außer Acht gelassen hatte, die nie Nachwuchs hatten, so das Wissenschaftsportal Phys.org. Nun hat das Team einen großen Datenpool von 2,6 Millionen Stunden Felddaten und genetischen Analysen von 19 Populationen zu fünfzehn Spezies weltweit über mehrere Jahrzehnten ausgewertet. Demnach unterscheiden sich die Spezies in ihrem evolutionären Potenzial. Unter den untersuchten Arten erwies sich die Tüpfelhyäne als besonders anpassungsfähig. Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts haben nach Informationen von phys.org eine Hyänenpopulation im Ngorongoro-Krater in Tansania über mehr als 26 Jahre und acht Generationen studiert und somit ein genetisches Pedigree von über 2 000 Tieren aufgebaut. „Tüpfelhyänen können in allen möglichen Lebensräumen leben und sind das am weitesten verbreitete große Raubtier in Afrika. Dies deutet darauf hin, dass sie sich gut an neue Umgebungen anpassen können, aber wir haben nicht erwartet, dass sie zu den am besten ausgerüsteten unter allen untersuchten Arten gehören“, so Dr. Oliver Höhner vom Leibniz-Intstitut, Ko-Autor der Studie. Eine Schwierigkeit der Forschungsarbeit war auch, dass die Wissenschaftler eindeutig zwischen tatsächlichem genetischen und evolutionärem Potenzial und sozialen Lernverhalten in der Anpassung unterscheiden müssen. Doch selbst bei theoretischer Auslassung sozialen Lernens blieb bei der Hyäne noch immer ein signifikantes evolutionäres Potenzial bestehen.
„Diese Forschung hat uns gezeigt, dass die Evolution als Prozess, der es den Arten ermöglicht, als Reaktion auf rasche Umweltveränderungen zu überleben, nicht außer Acht gelassen werden darf", so Dr. Bonnet. „Da sich der Lebensraum vieler Arten immer schneller verändert, gibt es keine Garantie dafür, dass diese Populationen mit den Veränderungen Schritt halten können. Aber wir können sagen, dass die Evolution ein viel wichtigerer Faktor für die Anpassungsfähigkeit von Populationen an die gegenwärtigen Umweltveränderungen ist als bisher angenommen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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