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Anstieg der Pangolin-Wilderei

60 Fälle der Pangolinwilderei im Jahr 2023
2022 waren die Zahlen der Pangolinwilderei aufgrund abschreckender Urteile der Wilderei-Sondergerichte leicht zurückgegangen. Das Jahr 2023 hat aber wieder einen besorgniserregenden Anstieg beschert.
Ellanie Smit
Von Ellanie Smit, Windhoek

Schuppentiere stehen in Namibia nach Nashörnern weiterhin an zweiter Stelle der von Wilderern am häufigsten angegriffenen Wildtiere. Das zeigen die registrierten Wildereizahlen für das Jahr 2023. Im vergangenen Jahr wurden demnach 60 Fälle von Wildtierkriminalität mit Schuppentieren und 90 Fälle mit Nashörnern registriert. Im Jahr 2022 waren es nur 36 Fälle bei Schuppentieren.

Im Jahr 2023 beschlagnahmten die namibischen Behörden 17 lebende Schuppentiere, 53 Schuppentierhäute und 905 Schuppen, was zur Verhaftung von 106 Verdächtigen führte. Dies geht aus dem nationalen Wildtierschutzbericht Namibias für das Jahr 2023 hervor. In dem Bericht heißt es, dass nach einem deutlichen Rückgang der Fälle im Jahr 2022, der größtenteils auf die strengen, abschreckenden Urteile der Sondergerichte in dem Jahr zurückzuführen ist, die Beschlagnahmung von Schuppentieren im Jahr 2023 wieder dramatisch angestiegen ist.

DNA-Proben von in Asien beschlagnahmten Schuppentierlieferungen haben bisher gezeigt, dass die meisten aus West- und Zentralafrika stammen, während umfangreiche DNA-Proben sogar zur Entdeckung einer neuen Schuppentierart in Asien geführt haben. Speziell aus Namibia stammende Schuppentiere wurden auf den Märkten oder entlang der Handelsrouten nicht eindeutig identifiziert.

In dem Bericht heißt es, dass dringend Forschungsarbeiten erforderlich sind, um die Dynamik des Schuppentierhandels in Namibia besser zu verstehen und zu ermitteln, für welche Märkte die gewilderten Tiere bestimmt sind. „Dies wird einen gezielteren, proaktiven Ansatz zur Bekämpfung der Schuppentierwilderei ermöglichen als die bloße Verhaftung von Wilderern oder Schmugglern.“

Dem Bericht zufolge werden derzeit fast alle Beschlagnahmungen von Schuppentieren entweder direkt durch die Verhaftung von Verdächtigen, die Schuppentierprodukte zum Verkauf anbieten, oder als Teil von Beschlagnahmungen verschiedener Wildtierprodukte bei gezielten Operationen durchgeführt. Im Gegensatz zum Handel mit Nashorn wurden für Schuppentiere keine Handelsrouten aus Namibia heraus festgestellt.

Dem Bericht zufolge wird vermutet, dass die trockensten Monate für

Schuppentierwilderei am günstigsten sind und die Beschlagnahmung zu dieser Zeit am höchsten sein könnte. Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Wilderei von Schuppentieren meist opportunistisch erfolgt, das heißt: Menschen auf dem Land, die auf ein Schuppentier stoßen, sehen dies als Gelegenheit, Geld zu verdienen, und versuchen, es zu verkaufen. „Es hat sich herumgesprochen, dass Schuppentiere wertvoll sind, und ein gewisser Verkauf von Schuppentierprodukten findet statt. Dennoch gibt es derzeit keine Hinweise auf spezialisierte Schuppentierjäger in Namibia, obwohl aus anderen Ländern von einer solchen Spezialisierung berichtet wurde.“

In dem Bericht heißt es, dass einige Schuppentiere weiterhin lebend gehandelt werden, was eine Möglichkeit zur Rettung der gewilderten Tiere darstellt. Gleichzeitig seien bei der Rehabilitation und Freilassung von Schuppentieren nach der Beschlagnahmung wichtige Fortschritte erzielt worden.

In Namibia gibt es immer noch keine verlässlichen Schätzungen der Populationen von Schuppentieren. Es wird aber vermutet, dass die Zahl der Schuppentiere in vielen Viehzuchtgebieten im Süden Namibias durch Elektrozäune drastisch reduziert wurde, die in den letzten Jahrzehnten errichtet wurden, um Schakale und Karakale fernzuhalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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