Ausgleichsfonds als Meilenstein
COP27: Mangelnde Gelder und kaum Fortschritte
Endlich müssen entwickelte Staaten Ausgleichszahlungen an arme Länder zahlen, die überproportional von den Folgen des Klimawandels betroffen sind – ein historisches Ergebnis. Abgesehen davon hat die Klimakonferenz laut Kritikern kaum Fortschritte gebracht.
Von Katharina Moser, Windhoek
Das namibische Umweltministerium (MEFT) hat sich zu den Ergebnissen der COP27 vom 6. bis 20. November im ägyptischen Scharm El-Scheich geäußert und sich zufrieden gezeigt.
Endlich hätten sich die Beteiligten in einer „bahnbrechenden Vereinbarung“ auf einen Fonds für Verluste und Schäden (Loss and Damage) geeinigt. Dieser werde Entwicklungsländer finanziell und technisch unterstützen, um ihre Infrastruktur im Falle von Zerstörung durch Wetterextreme wieder aufzubauen. Er wird international als wichtiges Signal der Solidarität der Industrieländer für die Nationen, die besonders unter dem Klimawandel leiden, gewertet. Woher die Gelder für den Fonds kommen sollen, ist laut MEFT allerdings noch nicht klar. Wer genau in den Fonds einzahlen soll, muss somit noch geklärt werden – dass die EU, die USA und Japan darunter sind, steht fest. Bislang weigert sich aber zum Beispiel China. Auch wer genau von den Entschädigungszahlungen profitieren wird, ist noch offen.
Zudem entschieden die Teilnehmer, die Gelder für die Anpassung an den Klimawandel zu verdoppeln. Bisher seien die Finanzen, die vor allem Entwicklungsländer zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels benötigen, bei Weitem nicht erreicht. Die COP rief entwickelte Staaten auf, dringend finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer zu mobilisieren. Momentan werden die benötigten Gelder auf etwa 5,9 Billionen US-Dollar für die Jahre vor 2030 geschätzt. Bei der COP wurden von den Teilnehmern für den Anpassungsfonds aber nur 230 Millionen USD zugesichert. Laut MEFT drängte die COP entwickelte Länder, bis 2024/25 einen Fahrplan zu entwickeln, wie jährlich 100 Milliarden mobilisiert werden können.
Die COP setzte sich ferner das ehrgeizige Ziel, bis 2030 die Emissionen um die Hälfte zu senken. Außerdem ist geplant, in einem Arbeitsprogramm nächstes Jahr einen Plan zur globalen Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, der auf der nächsten Klimakonferenz verabschiedet werden soll.
Klimaforscher zeigten sich von den Ergebnissen der COP27 jedoch enttäuscht. „Die 1,5-Grad-Marke werden wir auf jeden Fall reißen“, sagte der Klimaforscher Mojib Latif gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er wertete die Ergebnisse als Stillstand. Ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien scheiterte am Widerstand von Ländern wie Saudi-Arabien. Auch der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, sagte im ZDF: „In Scharm El-Scheich wurde ein Scheitern verhindert. Es war kein Durchbruch, und es war ein nur sehr, sehr mäßiger Erfolg für das Klima."
Das namibische Umweltministerium (MEFT) hat sich zu den Ergebnissen der COP27 vom 6. bis 20. November im ägyptischen Scharm El-Scheich geäußert und sich zufrieden gezeigt.
Endlich hätten sich die Beteiligten in einer „bahnbrechenden Vereinbarung“ auf einen Fonds für Verluste und Schäden (Loss and Damage) geeinigt. Dieser werde Entwicklungsländer finanziell und technisch unterstützen, um ihre Infrastruktur im Falle von Zerstörung durch Wetterextreme wieder aufzubauen. Er wird international als wichtiges Signal der Solidarität der Industrieländer für die Nationen, die besonders unter dem Klimawandel leiden, gewertet. Woher die Gelder für den Fonds kommen sollen, ist laut MEFT allerdings noch nicht klar. Wer genau in den Fonds einzahlen soll, muss somit noch geklärt werden – dass die EU, die USA und Japan darunter sind, steht fest. Bislang weigert sich aber zum Beispiel China. Auch wer genau von den Entschädigungszahlungen profitieren wird, ist noch offen.
Zudem entschieden die Teilnehmer, die Gelder für die Anpassung an den Klimawandel zu verdoppeln. Bisher seien die Finanzen, die vor allem Entwicklungsländer zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels benötigen, bei Weitem nicht erreicht. Die COP rief entwickelte Staaten auf, dringend finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer zu mobilisieren. Momentan werden die benötigten Gelder auf etwa 5,9 Billionen US-Dollar für die Jahre vor 2030 geschätzt. Bei der COP wurden von den Teilnehmern für den Anpassungsfonds aber nur 230 Millionen USD zugesichert. Laut MEFT drängte die COP entwickelte Länder, bis 2024/25 einen Fahrplan zu entwickeln, wie jährlich 100 Milliarden mobilisiert werden können.
Die COP setzte sich ferner das ehrgeizige Ziel, bis 2030 die Emissionen um die Hälfte zu senken. Außerdem ist geplant, in einem Arbeitsprogramm nächstes Jahr einen Plan zur globalen Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, der auf der nächsten Klimakonferenz verabschiedet werden soll.
Klimaforscher zeigten sich von den Ergebnissen der COP27 jedoch enttäuscht. „Die 1,5-Grad-Marke werden wir auf jeden Fall reißen“, sagte der Klimaforscher Mojib Latif gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er wertete die Ergebnisse als Stillstand. Ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien scheiterte am Widerstand von Ländern wie Saudi-Arabien. Auch der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, sagte im ZDF: „In Scharm El-Scheich wurde ein Scheitern verhindert. Es war kein Durchbruch, und es war ein nur sehr, sehr mäßiger Erfolg für das Klima."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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