Besorgt über Phosphatabbau
Regierung soll alle „Meeres-Phosphatprojekte einstellen“
Erneut macht der geplante Phosphatabbau vom Meeresboden Schlagzeile. Der Fischereisektor ist besorgt, da das Vorhaben bei der Meeresraumplanung offenbar „positiv aufgenommen" wurde. Zugleich wird die Regierung erneut aufgefordert, „alle Meeres-Phosphatprojekte einzustellen".
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek
Die Konföderation namibischer Fischverbände (CNFA) hat einen „schwerwiegenden Einwand“ gegen einen offenbar neuen Aspekt bei der Meeresraumplanung (Marine Spatial Planning, MSP) erhoben. Denn: In einem jüngsten MSP-Papier wurde der umstrittene Phosphatabbau offenbar „positiv aufgenommen“.
„Trotz wiederholter Warnungen und Einwände der Fischereiverbände gegen den experimentellen Phosphatabbau wurden unsere Einwände in dem MSP-Abschlussdokument nicht berücksichtigt“, teilte CNFA-Vorsitzende Matti Amukwa diese Woche schriftlich mit. Ihm zufolge wird laut dem MSP-Bericht ein „Versuchszeitraum von fünf Jahren“ für den Phosphatabbau angestrebt. Dies werde die Konföderation weder akzeptieren noch unterstützen.
Laut Amukwa wirkt sich auch nur eine Testphase des Phosphatabbaus „wahrscheinlich zum Nachteil der namibischen Fischerei“ aus. Dies sei zudem in „radikalem Widerspruch“ zu den Beiträgen, die die Konföderation bei Sitzungen des MSP-Ausschusses geleistet habe. „Der Konföderation liegen Aufzeichnungen über die vielen wissenschaftlich begründeten Bedenken des geplanten Phosphat-Projekts vor, darunter auch die prognostizierte Verbreitung von Schwermetallen in den Laichgebieten des Kap-Seehechts und des Seeteufels“, so Amukwa.
Indes hat die Treuhandgesellschaft „Economic and Social Justice Trust“ (ESJT) „mit großer Sorge“ die Absicht des Unternehmens Namibia Marine Phosphate (NMP) zur Kenntnis genommen, die den Rohstoff beim Sandpiper-Projekt vom Meeresboden gewinnen will. „Ein solches Unterfangen wird erhebliche und lang anhaltende ökologische Auswirkungen haben, aber NMP hat die potenziellen Auswirkungen von Lärm, Toxinen und Sedimentfahnen auf Meereslebewesen und das Ökosystem als Ganzes nicht untersucht“, stellte ESJT in einer Mitteilung jetzt fest. Das Areal, auf dem NMP Phosphat abbauen will, liege am Rande der Laichgebiete der Fischarten Kap-Seehecht, Seeteufel und Bastard-Markele.
Laut ESJT ist es „kein Zufall“, dass sämtliche andere Vorhaben zum Abbau von Phosphat vom Meeresboden „von fast allen Ländern der Welt wegen der damit verbundenen hohen und dauerhaften Risiken abgelehnt wurden“. Es könnten Schwermetalle und radioaktive Elemente aus Phosphatgesteinsminen zu erheblichen Umweltbelastungen führen, derweil radioaktive Materialien wie Uran und Thorium „in marinem Phosphat“ besonders konzentriert seien. „Vor diesem Hintergrund fordern wir die namibische Regierung auf, alle geplanten marinen Phosphatabbauprojekte in unserem Land einzustellen“, erklärt ESJT.
Beide ESJT und die Konföderation heben in ihren Erklärungen in die „1 000 Arbeitsstellen in der Fischerei“ hervor, die wegen des geplanten Phosphatabbaus auf Messers Schneide stünden.
Namibia arbeitet seit mehreren Jahren an einer Meeresraumplanung (MSP). Das Ziel der MSP liegt darin, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen sozioökonomischer Entwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit zu finden. Unter anderem wird mit der MSP versucht, einen Einklang zwischen Schutz und Nutzung – beispielsweise zwischen der Fischerei, Schifffahrt, Marinkultur oder dem Phosphatabbau, Tourismus und den Häfen – zu finden.
Die Konföderation namibischer Fischverbände (CNFA) hat einen „schwerwiegenden Einwand“ gegen einen offenbar neuen Aspekt bei der Meeresraumplanung (Marine Spatial Planning, MSP) erhoben. Denn: In einem jüngsten MSP-Papier wurde der umstrittene Phosphatabbau offenbar „positiv aufgenommen“.
„Trotz wiederholter Warnungen und Einwände der Fischereiverbände gegen den experimentellen Phosphatabbau wurden unsere Einwände in dem MSP-Abschlussdokument nicht berücksichtigt“, teilte CNFA-Vorsitzende Matti Amukwa diese Woche schriftlich mit. Ihm zufolge wird laut dem MSP-Bericht ein „Versuchszeitraum von fünf Jahren“ für den Phosphatabbau angestrebt. Dies werde die Konföderation weder akzeptieren noch unterstützen.
Laut Amukwa wirkt sich auch nur eine Testphase des Phosphatabbaus „wahrscheinlich zum Nachteil der namibischen Fischerei“ aus. Dies sei zudem in „radikalem Widerspruch“ zu den Beiträgen, die die Konföderation bei Sitzungen des MSP-Ausschusses geleistet habe. „Der Konföderation liegen Aufzeichnungen über die vielen wissenschaftlich begründeten Bedenken des geplanten Phosphat-Projekts vor, darunter auch die prognostizierte Verbreitung von Schwermetallen in den Laichgebieten des Kap-Seehechts und des Seeteufels“, so Amukwa.
Indes hat die Treuhandgesellschaft „Economic and Social Justice Trust“ (ESJT) „mit großer Sorge“ die Absicht des Unternehmens Namibia Marine Phosphate (NMP) zur Kenntnis genommen, die den Rohstoff beim Sandpiper-Projekt vom Meeresboden gewinnen will. „Ein solches Unterfangen wird erhebliche und lang anhaltende ökologische Auswirkungen haben, aber NMP hat die potenziellen Auswirkungen von Lärm, Toxinen und Sedimentfahnen auf Meereslebewesen und das Ökosystem als Ganzes nicht untersucht“, stellte ESJT in einer Mitteilung jetzt fest. Das Areal, auf dem NMP Phosphat abbauen will, liege am Rande der Laichgebiete der Fischarten Kap-Seehecht, Seeteufel und Bastard-Markele.
Laut ESJT ist es „kein Zufall“, dass sämtliche andere Vorhaben zum Abbau von Phosphat vom Meeresboden „von fast allen Ländern der Welt wegen der damit verbundenen hohen und dauerhaften Risiken abgelehnt wurden“. Es könnten Schwermetalle und radioaktive Elemente aus Phosphatgesteinsminen zu erheblichen Umweltbelastungen führen, derweil radioaktive Materialien wie Uran und Thorium „in marinem Phosphat“ besonders konzentriert seien. „Vor diesem Hintergrund fordern wir die namibische Regierung auf, alle geplanten marinen Phosphatabbauprojekte in unserem Land einzustellen“, erklärt ESJT.
Beide ESJT und die Konföderation heben in ihren Erklärungen in die „1 000 Arbeitsstellen in der Fischerei“ hervor, die wegen des geplanten Phosphatabbaus auf Messers Schneide stünden.
Namibia arbeitet seit mehreren Jahren an einer Meeresraumplanung (MSP). Das Ziel der MSP liegt darin, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen sozioökonomischer Entwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit zu finden. Unter anderem wird mit der MSP versucht, einen Einklang zwischen Schutz und Nutzung – beispielsweise zwischen der Fischerei, Schifffahrt, Marinkultur oder dem Phosphatabbau, Tourismus und den Häfen – zu finden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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