„Carbon Mapper“ gebietet Einhalt
Namibia feiert Ölvorkommen – Andernorts erstellt man Kohlenstoff-Karten
Umweltschützer warten weiterhin auf Antworten seitens des namibischen Parlaments und der Regierung, nachdem sie vor bald einem Jahr das Parlament aufgefordert haben, die Ölsuche in den Kavango-Regionen zu untersuchen. Die Regierung schlägt sich unmissverständlich auf die Seite der Ölindustrie und merkt scheinbar nicht, dass ein internationaler Sinneswandel ansteht.
Von Frank Steffen, Windhoek
Während Namibia weiterhin dem Öl in einer nie dagewesenen Weise nachjagt, indem es beispielsweise nicht nur die kanadische Gas- und Ölexplorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) bei seiner Suche nach Öl im artenreichen Kavango unterstützt, sondern auch daran beteiligt ist, gewöhnt sich die Welt bereits an eine andere Marschrichtung. Die Frage stellt sich, warum Namibia derart viel Zeit und Energie in eine veraltete Technologie investiert, während sich die Welt den nachhaltigen, erneuerbaren Energien zuwendet, wenngleich diese am Anfang teurer sein mögen.
So hatte die Afrikanische Entwicklungsbank dieser Tage Investitionen in Höhe von knapp 70 Millionen US-Dollar (etwa eine Milliarde Namibia-Dollar) in Ghana angekündigt (AZ berichtete), während neue Seismik-Aufnahmen im Ovamboland (zentrale-namibische Regionen im Norden) vorgenommen werden sollen und sich die namibische Regierung stolz an die Seite von Shell stellt und wieder einmal neu entdeckte Erdölfelder entlang der Südwestküste Namibias feiert - weitab von den Zielen, denen sich die restliche Welt zunehmend zuwendet.
Die Internetseite Carbon Mapper gibt es bereits seit einiger Zeit. Sie wird von namhaften Organisationen und Institutionen wie beispielsweise Bloomberg Philanthropies, Jet Propulsion Laboratory (der verstorbene NASA-Wissenschaftler aus Namibia, Dr. Japie van Zyl, war jahrelang als Leiter am JPL beschäftigt), die Universität Arizona und die Staatsuniversität Arizona, Grantham Foundation, Hightide Foundation, das California Air Resources Board und anderen getragen. Carbon Mapper (Kohlenstoff-Karte) hat vor allem im Jahr 2021 im Anlauf zur COP26-Klimakonferenz an Fahrt gewonnen. Die Seite wird als Gemeingut verwaltet und darf sich mittlerweile voll und ganz auf NASA-Informationen verlassen. Im Gegenteil soll NASA im Jahr 2023 einen eigenen, dafür auserkorenen Satelliten ins All senden.
Klimaschutz fördern
Ziel ist es, die Minderung von Methan-Super-Emittenten zu beschleunigen und lokale Klimaschutzmaßnahmen zu fördern, die auf globaler Ebene anerkannt werden. Die CO2-Emissionen von Kraftwerken werden unabhängig geprüft und es liefert mehr als 25 weitere hyperspektrale Indikatoren für das Kohlenstoff- und Ökosystemmanagement. JPL meint in einer Presseerklärung: „Wir wollen der Öffentlichkeit, Ressourcenmanagern und anderen Beamten helfen, die zunehmende Konzentration von Methan und Kohlendioxid in der Atmosphäre zu identifizieren und anzugehen.“
Das geschieht in einer Zeit, in welcher der in Namibia ansässige US-Geologe Matt Totten (Jnr.) sowie der Geologe und Umweltfachmann Jan Arkert aus Südafrika wiederholt darauf hingewiesen haben, dass ReconAfrica seinen Bohrschlamm unverarbeitet in ungeschützte Schlammgruben deponiert hat. Am vergangenen Donnerstag schrieb Sam Brasch in der „CPR News“: „Umweltschützer weist auf Analyse, die anzeigt, dass Öl- und Gasunternehmen langlebige organische Schadstoffe (forever chemicals) zum Fracking in ganz Colorado verwendet haben.“ Totten (Jnr.) und Arkert hatten verschiedentlich die namibische Regierung darauf hingewiesen, dass die Ölförderung in einer geologischen Region wie dem Kavango-Becken nur durch den Einsatz des Frackings möglich sei.
„Selbst bei den Testbohrungen werden hoch-toxische Schadstoffe und Chemikalien angewendet. Und doch hat man zugelassen, dass dies Wasser ins Grundwasser versickert und zu einem wesentlichen Teil verdampft ist, wodurch die verbliebenen Stoffe in den beiden brachliegenden Gruben zurückblieben“, hatte Arkert der AZ erklärt.
Während Namibia weiterhin dem Öl in einer nie dagewesenen Weise nachjagt, indem es beispielsweise nicht nur die kanadische Gas- und Ölexplorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) bei seiner Suche nach Öl im artenreichen Kavango unterstützt, sondern auch daran beteiligt ist, gewöhnt sich die Welt bereits an eine andere Marschrichtung. Die Frage stellt sich, warum Namibia derart viel Zeit und Energie in eine veraltete Technologie investiert, während sich die Welt den nachhaltigen, erneuerbaren Energien zuwendet, wenngleich diese am Anfang teurer sein mögen.
So hatte die Afrikanische Entwicklungsbank dieser Tage Investitionen in Höhe von knapp 70 Millionen US-Dollar (etwa eine Milliarde Namibia-Dollar) in Ghana angekündigt (AZ berichtete), während neue Seismik-Aufnahmen im Ovamboland (zentrale-namibische Regionen im Norden) vorgenommen werden sollen und sich die namibische Regierung stolz an die Seite von Shell stellt und wieder einmal neu entdeckte Erdölfelder entlang der Südwestküste Namibias feiert - weitab von den Zielen, denen sich die restliche Welt zunehmend zuwendet.
Die Internetseite Carbon Mapper gibt es bereits seit einiger Zeit. Sie wird von namhaften Organisationen und Institutionen wie beispielsweise Bloomberg Philanthropies, Jet Propulsion Laboratory (der verstorbene NASA-Wissenschaftler aus Namibia, Dr. Japie van Zyl, war jahrelang als Leiter am JPL beschäftigt), die Universität Arizona und die Staatsuniversität Arizona, Grantham Foundation, Hightide Foundation, das California Air Resources Board und anderen getragen. Carbon Mapper (Kohlenstoff-Karte) hat vor allem im Jahr 2021 im Anlauf zur COP26-Klimakonferenz an Fahrt gewonnen. Die Seite wird als Gemeingut verwaltet und darf sich mittlerweile voll und ganz auf NASA-Informationen verlassen. Im Gegenteil soll NASA im Jahr 2023 einen eigenen, dafür auserkorenen Satelliten ins All senden.
Klimaschutz fördern
Ziel ist es, die Minderung von Methan-Super-Emittenten zu beschleunigen und lokale Klimaschutzmaßnahmen zu fördern, die auf globaler Ebene anerkannt werden. Die CO2-Emissionen von Kraftwerken werden unabhängig geprüft und es liefert mehr als 25 weitere hyperspektrale Indikatoren für das Kohlenstoff- und Ökosystemmanagement. JPL meint in einer Presseerklärung: „Wir wollen der Öffentlichkeit, Ressourcenmanagern und anderen Beamten helfen, die zunehmende Konzentration von Methan und Kohlendioxid in der Atmosphäre zu identifizieren und anzugehen.“
Das geschieht in einer Zeit, in welcher der in Namibia ansässige US-Geologe Matt Totten (Jnr.) sowie der Geologe und Umweltfachmann Jan Arkert aus Südafrika wiederholt darauf hingewiesen haben, dass ReconAfrica seinen Bohrschlamm unverarbeitet in ungeschützte Schlammgruben deponiert hat. Am vergangenen Donnerstag schrieb Sam Brasch in der „CPR News“: „Umweltschützer weist auf Analyse, die anzeigt, dass Öl- und Gasunternehmen langlebige organische Schadstoffe (forever chemicals) zum Fracking in ganz Colorado verwendet haben.“ Totten (Jnr.) und Arkert hatten verschiedentlich die namibische Regierung darauf hingewiesen, dass die Ölförderung in einer geologischen Region wie dem Kavango-Becken nur durch den Einsatz des Frackings möglich sei.
„Selbst bei den Testbohrungen werden hoch-toxische Schadstoffe und Chemikalien angewendet. Und doch hat man zugelassen, dass dies Wasser ins Grundwasser versickert und zu einem wesentlichen Teil verdampft ist, wodurch die verbliebenen Stoffe in den beiden brachliegenden Gruben zurückblieben“, hatte Arkert der AZ erklärt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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