„Das Tier steht an erster Stelle“
Von Operationen über Exporte und Umsiedlungen sind die Wildilfe Vets Namibia die richtigen Ansprechpartner für alle medizinischen Fragen rund um Wildtiere. Die AZ hat Dr. Ulf Tubbesing und Mariska Bijsterbosch begleitet, um Wildtiere auf eine Auktion vorzubereiten.
Von Katharina Moser, Windhoek
Es ist sechs Uhr morgens im Herzen Afrikas, doch auf der Farm Klawerberg in Namibia kann von morgendlicher Ruhe keine Rede mehr sein. Hier werden Medikamente und Vitaminsubstanzen sortiert, Pfeile für das Betäubungsgewehr bereitgemacht und der Helikopter gestartet – für die Wildlife Vets Namibia ein ganz gewöhnlicher Morgen von vielen. Sie haben die Aufgabe, auf der kommerziellen Wildfarm Klawerberg Antilopen verschiedenster Spezies vom Helikopter aus auszuwählen, zu betäuben, dann vom Boden aus zu vermessen, zu impfen, mit Identifikationsmarken zu versehen und teils in neue Kamps umzusiedeln. Als Wildtierärzte der besonderen Art sind die Wildlife Vets Namibia – Dr. Ulf Tubbesing und Mariska Bijsterbosch – für medizinische Fragen rund um Wilditere in Namibia zuständig: von der Behandlung und Operationen über Impfungen bis hin zu Transporten, Exporten und Umsiedlungen, oft über Ländergrenzen hinweg. Auf der Farm Klawerberg unterstützen sie heute die Besitzer dabei, ausgewählte Bullen für eine Auktion in wenigen Wochen vorzubereiten. Dort wollen der südafrikanische Wildfarmer Charl du Toit, der in Südafrika die Silent Valley-Zucht besitzt, und sein lokaler Verwalter Willie Pienaar vier Rappenantilopen, drei Elande, drei Kudus, vier Pferdeantilopen, zwei Oryx, zwei Weißschwanz-, zwei Streifen- und zwei goldene Gnus versteigern. Auktionen wie diese sind zentraler Bestandteil des kommerziellen Wildfarmens im Süden Afrikas und ermöglichen eine profitorientierte Wildpflege und -zucht, die gleichzeitig einheimische Wildarten erhält und Farmern ein Einkommen auf Grundlage der heimischen Natur ermöglicht.
Die Tiere zu verkaufen, bedarf aufwändiger Vorbereitung, bei der die Mitarbeit eines Wildtierarztes unerlässlich ist. Denn der Prozess der Betäubung durch Pfeile erfordert höchste Vorsicht und Qualifikation: „Die Substanz, die wir verwenden, ist unglaublich stark. Während wir für eine große Antilope einige Miligramm verwenden müssen, können schon Spurenreste für Menschen bei direktem Kontakt lebensgefährlich werden“, erklärt Dr. Ulf Tubbesing. Daher benötigt selbst ein ausgebildeter Wildtierarzt weitere Genehmigungen, um mit diesen Betäubungsmitteln umzugehen. Die konkrete Anwendung auf das Tier muss dabei vorher genau erwogen werden: Jede Spezies benötigt verschiedene Substanzkombinationen sowie verschiedene Dosierungen. „Sie hängt somit vom Land, von der Region, der Farm und manchmal sogar vom Kamp auf der Farm ab“, sagt Tubbesing. Die kommerzielle Farm etwa eine Autostunde südöstlich von Namibias Hauptstadt Windhoek ist etwa 9 000 Hektar groß.
Stress verhindern
Noch ehe die afrikanische Sommerhitze einsetzt, fahren also die Wildlife Vets und die Farmer hinaus in die Steppe. Unverzichtbare Hilfe erhalten sie dabei von Buschpilot Raymund Simon der Simon Wildlife Services. Er ist erfahrener Helikopterpilot und macht gemeinsam mit Tubbesing die besten Antilopenbullen aus der Luft ausfindig. Sind sie fündig geworden, schießt Tubbesing einen Betäubungspfeil auf das Tier ab und lotst das Bodenteam per Funk zur richtigen Stelle. „Für eine solche Arbeit brauchen wir extrem fähige Piloten, denn sie ist sehr gefährlich“, sagt Bijsterbosch. „Der Pilot muss extrem tief fliegen, damit der Tierarzt nahe genug für den Betäubungsschuss ist, und somit ständig Bäumen oder Stromleitungen ausweichen.“ Der Pilot steuert das Tier dann langsam Richtung Bodenteam – auch dabei ist äußertes Geschick gefordert: „Je größer der Abstand des Helikopters zum Tier während des Steuerns bleibt, desto weniger Stress erleidet die Antilope. Adrenalin wirkt wie ein Gegenmittel für die Betäubung, sodass die Antilope bei zu viel Aufregung immer weiterlaufen und eventuell überhitzen würde.“ Auch hier wird die Bedeutung der genauen Dosierung des Betäubungsmittels deutlich: „Ist die Dosierung zu schwach, läuft die Antilope noch sehr lange weiter, ohne zu Boden zu gehen. Das kann zu Überhitzung und fatalem Nierenversagen führen, und das Tier verendet. Daher nutzen wir lieber eine starke Betäubung und haben jederzeit das Gegenmittel zur Hand, als die Antilope an Überanstrengung zu verlieren“, so Bijsterbosch. Die richtige und ausreichende Dosierung hat auch einen praktischen Nutzen: „Helikopterpiloten werden nach der Stunde bezahlt, somit kann der Farmer Kosten sparen“, lacht Tubbesing. Eine Stunde beläuft sich immerhin auf ganze 12 000 Namibia-Dollar, umgerechnet etwa 700€.
Ist das Tier zu Boden gegangen, ist das Bodenteam zur Stelle, um die Antilope zu behandeln. Während ein Team das Tier festhält, werden ihm die Augen abgedeckt. „Das Tier ist zwar betäubt, aber reagiert oft dennoch auf externe Einflüsse“, erklärt Bijsterbosch, die für die Arbeit mit dem Tier am Boden zuständig ist. Die Antilope muss auf dem Bauch liegen, um die Atmung zu vereinfachen. Dann erhält es verschiedene Mineralien- und Vitaminbooster, erforderliche Impfungen, eine Entwurmungskur, und wird vermessen, um die Länge der Hörner als Verkaufsmerkmal sicherzustellen. Auch ein Ohrtag sowie einen Mikrochip zur Identifikation erhält jedes Tier. Innerhalb von nur wenigen Minuten erhält die Antilope dann das Gegenmittel der Betäubung, die Teams gehen auf Abstand, und die Antilope darf die Flucht antreten.
Wildzucht als Beitrag zum Naturschutz
Die Farmer halten dabei vor allem nach Tieren Ausschau, die die besten genetischen Voraussetzungen für einen exzellenten Zuchtbullen an den Tag legen. Das hängt einerseits von einem starken Körperbau und der gewünschten Fellfärbung, andererseits von der Größe der Hörner ab. Es steckt enorm viel Geld in der Wildindustrie – es muss aber auch viel in sie investiert werden, wie Farmmanager Pienaar erinnert. Ende April gehen für Klawerberg 300 Bullen in die Auktion, insgesamt werden 600 Tiere versteigert. Pienaar schätzt, dass dies eine der größten Wildauktionen bisher in Namibia, das oft im Schatten des größeren Bruders Südafrika steht, ist. Es handelt sich dabei um eine Katalogauktion, bei der die Tiere digital über die Fotos versteigert werden, die während der Betäubung durch die Wildlife Vets gemacht werden. „Das ist deutlich weniger stressig für die Tiere, da sie nur einmal zur Selektion und einmal zum Transport am Ende sediert werden müssen“, sagt Pienaar. Die meisten Farmer ersteigern die Tiere als neue Zuchtbullen für ihre Herden, viele auch für den Jagdtourismus.
Dass afrikanisches Wild überhaupt ähnlich wie Vieh gezüchtet, versteigert und verkauft wird, ist für viele Europäer befremdlich. Dass kommerzielles Wildfarmen im Gegenteil auch für den Wilderhalt notwendig ist, ist vielen unbekannt. Denn nur wenn Einheimische von ihren natürlichen Ressourcen leben können, besteht Interesse an ihrem Schutz. „Wenn man die Natur langfristig schützen will, muss man den Menschen erlauben, aus ihr auch ein Einkommen zu schlagen“, so Bijsterbosch. „Wenn Wildfarmer keinen Profit aus dem Wild schlagen können, werden diese Farmen von heute auf morgen in Rinderfarmen umgewandelt. Die Industrie ermöglicht dem Farmer die Fürsorge für die Tiere.“ Auch Tubbesing mahnt zu Pragmatismus im Naturschutz. „Für mich steht das Tier immer an erster Stelle. Aber die Menschen hier müssen ihr Geld verdienen. Es muss eine Symbiose zwischen Mensch und Tier geben.“ Und auch in einer weiteren Hinsicht sind dir namibischen Wildfarmer von ihrer Arbeit überzeugt: Indem sie die besten Bullen verkaufen und zukaufen, wollen sie eine genetische Optimierung ihrer Herden erreichen.
Während Farmern wie du Toit und Pienaar für ihre Herden, die beste Genetik, starke Bullen und lange Hörner brennen, gibt es zweifelsohne auch Wildfarmer im südlichen Afrika, denen es allein um den Profit geht. Kritisch zu sehen sind auch mancherlei Maßnahmen, die einige Farmer zum Schutz ihrer Wildressourcen ergreifen: Raubtiere wie Leoparden, Geparden und Schakale werden von vielen Farmern bis auf das letzte Tier erschossen.
Tubbesing und Bijsterbosch hingegen ist vor allem eines wichtig: das Wohlergehen der Tiere, deren Gesundheit ihnen anvertraut ist. Für Tubbesing muss alles andere – Profit, Bürokratie, Marketing – hinter ihrem leidenschaftlichen Einsatz für die Wildtiere Namibias zurückstehen. Und als er gemeinsam mit Simon im Helikopter nach einem langen, arbeitsreichen Tag in den blutroten afrikanischen Sonnenuntergang fliegt, unter ihnen eine Herde von Gnus galoppierend, da kann man sich sicher sein: Naturschutz in Namibia können die Namibier selbst doch am besten.
Es ist sechs Uhr morgens im Herzen Afrikas, doch auf der Farm Klawerberg in Namibia kann von morgendlicher Ruhe keine Rede mehr sein. Hier werden Medikamente und Vitaminsubstanzen sortiert, Pfeile für das Betäubungsgewehr bereitgemacht und der Helikopter gestartet – für die Wildlife Vets Namibia ein ganz gewöhnlicher Morgen von vielen. Sie haben die Aufgabe, auf der kommerziellen Wildfarm Klawerberg Antilopen verschiedenster Spezies vom Helikopter aus auszuwählen, zu betäuben, dann vom Boden aus zu vermessen, zu impfen, mit Identifikationsmarken zu versehen und teils in neue Kamps umzusiedeln. Als Wildtierärzte der besonderen Art sind die Wildlife Vets Namibia – Dr. Ulf Tubbesing und Mariska Bijsterbosch – für medizinische Fragen rund um Wilditere in Namibia zuständig: von der Behandlung und Operationen über Impfungen bis hin zu Transporten, Exporten und Umsiedlungen, oft über Ländergrenzen hinweg. Auf der Farm Klawerberg unterstützen sie heute die Besitzer dabei, ausgewählte Bullen für eine Auktion in wenigen Wochen vorzubereiten. Dort wollen der südafrikanische Wildfarmer Charl du Toit, der in Südafrika die Silent Valley-Zucht besitzt, und sein lokaler Verwalter Willie Pienaar vier Rappenantilopen, drei Elande, drei Kudus, vier Pferdeantilopen, zwei Oryx, zwei Weißschwanz-, zwei Streifen- und zwei goldene Gnus versteigern. Auktionen wie diese sind zentraler Bestandteil des kommerziellen Wildfarmens im Süden Afrikas und ermöglichen eine profitorientierte Wildpflege und -zucht, die gleichzeitig einheimische Wildarten erhält und Farmern ein Einkommen auf Grundlage der heimischen Natur ermöglicht.
Die Tiere zu verkaufen, bedarf aufwändiger Vorbereitung, bei der die Mitarbeit eines Wildtierarztes unerlässlich ist. Denn der Prozess der Betäubung durch Pfeile erfordert höchste Vorsicht und Qualifikation: „Die Substanz, die wir verwenden, ist unglaublich stark. Während wir für eine große Antilope einige Miligramm verwenden müssen, können schon Spurenreste für Menschen bei direktem Kontakt lebensgefährlich werden“, erklärt Dr. Ulf Tubbesing. Daher benötigt selbst ein ausgebildeter Wildtierarzt weitere Genehmigungen, um mit diesen Betäubungsmitteln umzugehen. Die konkrete Anwendung auf das Tier muss dabei vorher genau erwogen werden: Jede Spezies benötigt verschiedene Substanzkombinationen sowie verschiedene Dosierungen. „Sie hängt somit vom Land, von der Region, der Farm und manchmal sogar vom Kamp auf der Farm ab“, sagt Tubbesing. Die kommerzielle Farm etwa eine Autostunde südöstlich von Namibias Hauptstadt Windhoek ist etwa 9 000 Hektar groß.
Stress verhindern
Noch ehe die afrikanische Sommerhitze einsetzt, fahren also die Wildlife Vets und die Farmer hinaus in die Steppe. Unverzichtbare Hilfe erhalten sie dabei von Buschpilot Raymund Simon der Simon Wildlife Services. Er ist erfahrener Helikopterpilot und macht gemeinsam mit Tubbesing die besten Antilopenbullen aus der Luft ausfindig. Sind sie fündig geworden, schießt Tubbesing einen Betäubungspfeil auf das Tier ab und lotst das Bodenteam per Funk zur richtigen Stelle. „Für eine solche Arbeit brauchen wir extrem fähige Piloten, denn sie ist sehr gefährlich“, sagt Bijsterbosch. „Der Pilot muss extrem tief fliegen, damit der Tierarzt nahe genug für den Betäubungsschuss ist, und somit ständig Bäumen oder Stromleitungen ausweichen.“ Der Pilot steuert das Tier dann langsam Richtung Bodenteam – auch dabei ist äußertes Geschick gefordert: „Je größer der Abstand des Helikopters zum Tier während des Steuerns bleibt, desto weniger Stress erleidet die Antilope. Adrenalin wirkt wie ein Gegenmittel für die Betäubung, sodass die Antilope bei zu viel Aufregung immer weiterlaufen und eventuell überhitzen würde.“ Auch hier wird die Bedeutung der genauen Dosierung des Betäubungsmittels deutlich: „Ist die Dosierung zu schwach, läuft die Antilope noch sehr lange weiter, ohne zu Boden zu gehen. Das kann zu Überhitzung und fatalem Nierenversagen führen, und das Tier verendet. Daher nutzen wir lieber eine starke Betäubung und haben jederzeit das Gegenmittel zur Hand, als die Antilope an Überanstrengung zu verlieren“, so Bijsterbosch. Die richtige und ausreichende Dosierung hat auch einen praktischen Nutzen: „Helikopterpiloten werden nach der Stunde bezahlt, somit kann der Farmer Kosten sparen“, lacht Tubbesing. Eine Stunde beläuft sich immerhin auf ganze 12 000 Namibia-Dollar, umgerechnet etwa 700€.
Ist das Tier zu Boden gegangen, ist das Bodenteam zur Stelle, um die Antilope zu behandeln. Während ein Team das Tier festhält, werden ihm die Augen abgedeckt. „Das Tier ist zwar betäubt, aber reagiert oft dennoch auf externe Einflüsse“, erklärt Bijsterbosch, die für die Arbeit mit dem Tier am Boden zuständig ist. Die Antilope muss auf dem Bauch liegen, um die Atmung zu vereinfachen. Dann erhält es verschiedene Mineralien- und Vitaminbooster, erforderliche Impfungen, eine Entwurmungskur, und wird vermessen, um die Länge der Hörner als Verkaufsmerkmal sicherzustellen. Auch ein Ohrtag sowie einen Mikrochip zur Identifikation erhält jedes Tier. Innerhalb von nur wenigen Minuten erhält die Antilope dann das Gegenmittel der Betäubung, die Teams gehen auf Abstand, und die Antilope darf die Flucht antreten.
Wildzucht als Beitrag zum Naturschutz
Die Farmer halten dabei vor allem nach Tieren Ausschau, die die besten genetischen Voraussetzungen für einen exzellenten Zuchtbullen an den Tag legen. Das hängt einerseits von einem starken Körperbau und der gewünschten Fellfärbung, andererseits von der Größe der Hörner ab. Es steckt enorm viel Geld in der Wildindustrie – es muss aber auch viel in sie investiert werden, wie Farmmanager Pienaar erinnert. Ende April gehen für Klawerberg 300 Bullen in die Auktion, insgesamt werden 600 Tiere versteigert. Pienaar schätzt, dass dies eine der größten Wildauktionen bisher in Namibia, das oft im Schatten des größeren Bruders Südafrika steht, ist. Es handelt sich dabei um eine Katalogauktion, bei der die Tiere digital über die Fotos versteigert werden, die während der Betäubung durch die Wildlife Vets gemacht werden. „Das ist deutlich weniger stressig für die Tiere, da sie nur einmal zur Selektion und einmal zum Transport am Ende sediert werden müssen“, sagt Pienaar. Die meisten Farmer ersteigern die Tiere als neue Zuchtbullen für ihre Herden, viele auch für den Jagdtourismus.
Dass afrikanisches Wild überhaupt ähnlich wie Vieh gezüchtet, versteigert und verkauft wird, ist für viele Europäer befremdlich. Dass kommerzielles Wildfarmen im Gegenteil auch für den Wilderhalt notwendig ist, ist vielen unbekannt. Denn nur wenn Einheimische von ihren natürlichen Ressourcen leben können, besteht Interesse an ihrem Schutz. „Wenn man die Natur langfristig schützen will, muss man den Menschen erlauben, aus ihr auch ein Einkommen zu schlagen“, so Bijsterbosch. „Wenn Wildfarmer keinen Profit aus dem Wild schlagen können, werden diese Farmen von heute auf morgen in Rinderfarmen umgewandelt. Die Industrie ermöglicht dem Farmer die Fürsorge für die Tiere.“ Auch Tubbesing mahnt zu Pragmatismus im Naturschutz. „Für mich steht das Tier immer an erster Stelle. Aber die Menschen hier müssen ihr Geld verdienen. Es muss eine Symbiose zwischen Mensch und Tier geben.“ Und auch in einer weiteren Hinsicht sind dir namibischen Wildfarmer von ihrer Arbeit überzeugt: Indem sie die besten Bullen verkaufen und zukaufen, wollen sie eine genetische Optimierung ihrer Herden erreichen.
Während Farmern wie du Toit und Pienaar für ihre Herden, die beste Genetik, starke Bullen und lange Hörner brennen, gibt es zweifelsohne auch Wildfarmer im südlichen Afrika, denen es allein um den Profit geht. Kritisch zu sehen sind auch mancherlei Maßnahmen, die einige Farmer zum Schutz ihrer Wildressourcen ergreifen: Raubtiere wie Leoparden, Geparden und Schakale werden von vielen Farmern bis auf das letzte Tier erschossen.
Tubbesing und Bijsterbosch hingegen ist vor allem eines wichtig: das Wohlergehen der Tiere, deren Gesundheit ihnen anvertraut ist. Für Tubbesing muss alles andere – Profit, Bürokratie, Marketing – hinter ihrem leidenschaftlichen Einsatz für die Wildtiere Namibias zurückstehen. Und als er gemeinsam mit Simon im Helikopter nach einem langen, arbeitsreichen Tag in den blutroten afrikanischen Sonnenuntergang fliegt, unter ihnen eine Herde von Gnus galoppierend, da kann man sich sicher sein: Naturschutz in Namibia können die Namibier selbst doch am besten.
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Allgemeine Zeitung
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