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DIE MAUER DES SCHWEIGENS DURCHBRECHEN

Über den Erhalt von Schutzgebieten und Tourismus vs. Bergbau (Teil 1 von 4)
Frank Steffen
Von Tristan Cowley

Tristan Cowley gründete Tou Safaris im Jahr 2003, spezialisiert auf naturnah geführte Safaris in Namibia. Im Jahr 2008 fusionierte das Unternehmen mit einem gleichgesinnten Safariveranstalter, wodurch das heute als „Ultimate Safaris“ bekannte Reise- und Lodge-Unternehmen entstand. Es zählt nun zu den renommiertesten Safariunternehmen in Namibia und hat sich insbesondere im Nordwesten des Landes engagiert, um gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung Lösungen zu finden, die sowohl den menschlichen als auch den tierischen Bewohnern der Schutzgebiete zugutekommen.

Nach der Vergabe von Bergbaurechten in einem etablierten Tourismusgebiet unlängst entschied sich Cowley, seine Gedanken zu teilen. Der offene Brief wurde vor den Wahlen verfasst, doch aufgrund seiner Relevanz druckt die AZ den Beitrag nachträglich auf Deutsch in vier Teilen ab:

Als ich mich hinsetzte, um diese Gedanken niederzuschreiben, machte ich mir Gedanken über die Komplexität unserer nationalen Identität und die bevorstehenden nationalen Wahlen, 34 Jahre nach der Unabhängigkeit Namibias.

Geboren in eine Familie, die den Befreiungskampf unterstützte, empfinde ich tiefen Patriotismus und eine starke Verpflichtung gegenüber Namibias Zukunft. Doch heute frage ich mich, ob diese Werte fehl am Platz sind? Welche Zukunft bietet Namibia meinen Kindern, die als vierte Generation in einem Land mit systemischen Herausforderungen aufwachsen?

Seit der Unabhängigkeit rühmt sich Namibia eines immensen natürlichen Reichtums und zahlreicher Möglichkeiten. Dennoch fällt es schwer, Erfolgsgeschichten von Unternehmen nach der Unabhängigkeit zu identifizieren, die nachhaltig zum Wohl des Landes beitragen. Nur wenige Unternehmen gedeihen ohne bevorzugte Behandlung oder staatlich geförderte Initiativen – insbesondere solche, die Gemeinschaften stärken und nachhaltiges Wachstum fördern. Warum kämpfen wir in einem ressourcenreichen Land mit der Schaffung von breit angelegtem Wohlstand?

Die Antwort scheint in Systemen zu liegen, die von unserer Regierung geschaffen wurden, um Einzelpersonen statt Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt zu begünstigen. Dadurch wird eine Kultur des kurzfristigen Gewinnstrebens über nachhaltiges Wachstum gefördert.

Der Umgang mit staatlichen Ausschreibungen, Bergbaulizenzen, Fischquoten und jüngst sogar Tourismuskonzessionen, bevorzugt oft persönlichen Gewinn gegenüber dem kollektiven Nutzen. Noch schlimmer ist, dass diese Tendenz manchmal offen von Politikern unterstützt wird, die das langfristige Wohl der Gemeinschaften für kurzfristige persönliche oder politische Vorteile ignorieren. Kürzlich äußerte sich ein Politiker dahingehend, dass die Bergbauvorhaben zweier gut vernetzter Individuen schwerer wögen als die Rechte und Lebensgrundlagen ganzer Gemeinschaften, die auf tourismusgestützte Schutzgebiete angewiesen sind – ein Modell, das Tausenden zugutekommt und Namibias Umweltvermächtnis bewahrt.

Diese systemische Voreingenommenheit vertieft nicht nur die Ungleichheit, sondern perpetuiert auch historische Ungerechtigkeiten unter dem Deckmantel des Fortschritts. Das ist kein Patriotismus – das ist Profitgier auf Kosten der Schwächsten in Namibia.

Ein Plädoyer für Erhalt und nachhaltigen Tourismus

Ultimate Safaris, ein Unternehmen, das ich mitbegründete, repräsentiert eine alternative Vision für Namibias wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Wir sind eine namibische Marke, die sich der Schaffung positiver Auswirkungen verschrieben hat.

Aus bescheidenen Anfängen haben wir uns zu einem Unternehmen entwickelt, das fast 150 Namibier beschäftigt, von denen viele aus Einstiegspositionen in verantwortungsvolle Rollen aufgestiegen sind. Wir bieten private Krankenversicherung, Rentenpläne und Entwicklungsmöglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was staatliche Strukturen in über drei Jahrzehnten bereitgestellt haben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-18

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