DIE MAUER DES SCHWEIGENS DURCHBRECHEN
Ein Fall voller Widersprüche (fortgesetzt: Teil 3 von 4)
Tristan Cowley gründete Tou Safaris im Jahr 2003, spezialisiert auf naturnah geführte Safaris in Namibia. Im Jahr 2008 fusionierte das Unternehmen mit einem gleichgesinnten Safariveranstalter, wodurch das heute als „Ultimate Safaris" bekannte Reise- und Lodge-Unternehmen entstand. Es zählt nun zu den renommiertesten Safariunternehmen in Namibia und hat sich insbesondere im Nordwesten des Landes engagiert, um gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung Lösungen zu finden, die sowohl den menschlichen Bewohnern als auch der Tierwelt der Schutzgebiete zugutekommen. Nach der Vergabe von Bergbaurechten in einem etablierten Tourismusgebiet unlängst entschied sich Cowley, seine Gedanken zu teilen. Der offene Brief wurde vor den Wahlen verfasst, doch aufgrund seiner Relevanz druckt die AZ den Beitrag nachträglich auf Deutsch in vier Teilen ab:
Unser Engagement im Umweltsektor ist weder ein Lippenbekenntnis noch ist es ein leeres Versprechen, sondern ein dokumentiertes Engagement mit nachweislichem Erfolg und konkreten Ergebnissen. Die Einkünfte der Schutzgebiete werden genutzt, um Renten, Waisenrenten und Beihilfen für Beerdigungen zu zahlen, Solarstrom und Wasser in Haushalte zu bringen, Unterstützung für tertiäre Bildung zu leisten und Impfungen für Vieh zu finanzieren – um nur einige der Vorteile für ihre Gemeinschaften zu nennen. All dies geschieht zusätzlich zur erfolgreichen Verwaltung eines Schutzgebiets als nachhaltiges Wirtschaftsmodell.
Und trotz dieses Erfolgs drohen jetzt Bergbauaktivitäten, Jahrzehnte harter Arbeit im Naturschutz zunichte zu machen. Es wird von der Kommunalbevölkerung und unseren gemeinsamen Projekten erwartet, dass sie weichen, nachdem all dies mühevoll aufgebaut wurde. In Gebieten, die Heimat kritisch bedrohter Arten wie des nahezu endemischen, trockenheitsangepassten südwestlichen Spitzmaulnashorns sind, ist Bergbau keine mit dem Naturschutz vereinbare Aktivität.
Die Behauptung, dass Bergbau und Naturschutz in fragilen Ökosystemen koexistieren könnten, ist irreführend. Unsere Aktivitäten sind auf die Präsenz von Spitzmaulnashörnern angewiesen, einer Art, die extrem empfindlich auf Lärm und menschliche Störungen reagiert. Studien zeigen, dass Bergbauaktivitäten – einschließlich schwerer Maschinen und Sprengungen – Nashörner geradezu zwingen, ihre Lebensräume zu verlassen, wodurch die auf ihnen basierenden Tourismusmodelle zerstört werden.
Das Huab-Schutzgebiet dient als warnendes Beispiel: Der Bergbau in der Region führte zum Verlust von Tourismusprojekten sowie Einkommen für die Kommunalgemeinschaft aus den Naturschutzbemühungen, während die lokale Bevölkerung keine nennenswerte Vorteile aus dem Bergbau zog.
Im Doros Joint Management-Areal nahe Twyfelfontein, einem Gebiet, das im September dieses Jahres durch die Verleihung des renommierten PURE Conservation Awards internationale Anerkennung für den Naturschutz erhielt, sowie mit einem unserer Camps, das von dem renommierten Entdecker Richard Bangs zu einem der besten Gastbetriebe der Welt gewählt wurde, generieren unsere Aktivitäten jährlich Millionen für die Gemeinschaft. Dadurch entstehen langfristige Verträge, Arbeitsplätze und Unterstützung für die Entwicklung der Region.
Wir sind daher der Meinung, dass das Versäumnis des Umweltkommissars, die Auswirkungen des Bergbaus als nachteilig auf Wild und Tourismusaktivitäten zu bewerten, einen schwerwiegenden Mangel darstellt. Indessen bedrohen die angehenden Bergbaubetreiber, ausgestattet mit Umweltverträglichkeitsbescheinigungen (ECCs), die ohne angemessene Prüfung ausgestellt wurden, dieses empfindliche Gleichgewicht. Dies ist eine Wiederholung der Tragödie von Huab, wo die Gemeinschaft ohne Arbeitsplätze, ohne Tourismus und ohne Umweltstandards zurückgelassen wurde.
Systemische Versäumnisse und politischer Einfluss
Im Zentrum dieser Konflikte steht ein systemisches Versagen. Das Büro des Umweltkommissars hat wiederholt ECCs ausgestellt, ohne die bestehenden Tourismus-Partnerschaften oder die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Bergbaus ausreichend zu berücksichtigen.
Diese Entscheidungen untergraben die Managementpläne der Hegegebiete und die Vereinbarungen zur Betreuung der Spitzmaulnashörner, die darauf abzielen, gefährdete Arten wie eben diese zu schützen.
Und trotz dieses Erfolgs drohen jetzt Bergbauaktivitäten, Jahrzehnte harter Arbeit im Naturschutz zunichte zu machen. Es wird von der Kommunalbevölkerung und unseren gemeinsamen Projekten erwartet, dass sie weichen, nachdem all dies mühevoll aufgebaut wurde. In Gebieten, die Heimat kritisch bedrohter Arten wie des nahezu endemischen, trockenheitsangepassten südwestlichen Spitzmaulnashorns sind, ist Bergbau keine mit dem Naturschutz vereinbare Aktivität.
Die Behauptung, dass Bergbau und Naturschutz in fragilen Ökosystemen koexistieren könnten, ist irreführend. Unsere Aktivitäten sind auf die Präsenz von Spitzmaulnashörnern angewiesen, einer Art, die extrem empfindlich auf Lärm und menschliche Störungen reagiert. Studien zeigen, dass Bergbauaktivitäten – einschließlich schwerer Maschinen und Sprengungen – Nashörner geradezu zwingen, ihre Lebensräume zu verlassen, wodurch die auf ihnen basierenden Tourismusmodelle zerstört werden.
Das Huab-Schutzgebiet dient als warnendes Beispiel: Der Bergbau in der Region führte zum Verlust von Tourismusprojekten sowie Einkommen für die Kommunalgemeinschaft aus den Naturschutzbemühungen, während die lokale Bevölkerung keine nennenswerte Vorteile aus dem Bergbau zog.
Im Doros Joint Management-Areal nahe Twyfelfontein, einem Gebiet, das im September dieses Jahres durch die Verleihung des renommierten PURE Conservation Awards internationale Anerkennung für den Naturschutz erhielt, sowie mit einem unserer Camps, das von dem renommierten Entdecker Richard Bangs zu einem der besten Gastbetriebe der Welt gewählt wurde, generieren unsere Aktivitäten jährlich Millionen für die Gemeinschaft. Dadurch entstehen langfristige Verträge, Arbeitsplätze und Unterstützung für die Entwicklung der Region.
Wir sind daher der Meinung, dass das Versäumnis des Umweltkommissars, die Auswirkungen des Bergbaus als nachteilig auf Wild und Tourismusaktivitäten zu bewerten, einen schwerwiegenden Mangel darstellt. Indessen bedrohen die angehenden Bergbaubetreiber, ausgestattet mit Umweltverträglichkeitsbescheinigungen (ECCs), die ohne angemessene Prüfung ausgestellt wurden, dieses empfindliche Gleichgewicht. Dies ist eine Wiederholung der Tragödie von Huab, wo die Gemeinschaft ohne Arbeitsplätze, ohne Tourismus und ohne Umweltstandards zurückgelassen wurde.
Systemische Versäumnisse und politischer Einfluss
Im Zentrum dieser Konflikte steht ein systemisches Versagen. Das Büro des Umweltkommissars hat wiederholt ECCs ausgestellt, ohne die bestehenden Tourismus-Partnerschaften oder die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Bergbaus ausreichend zu berücksichtigen.
Diese Entscheidungen untergraben die Managementpläne der Hegegebiete und die Vereinbarungen zur Betreuung der Spitzmaulnashörner, die darauf abzielen, gefährdete Arten wie eben diese zu schützen.
Kommentar
Gerd Mathias Lugge
Natur- und Artenschutz scheint selbst in einem Land, das diesen Schutz in seiner Verfassung verankert hat, keine Bedeutung zu haben, wenn es um Profitmaximierung geht. Namibia setzt dieses richtungsweisende, verfassungsmäßig gesicherte Recht immer mehr auf's Spiel. Schade, dass auch hier kapitalistische Mechanismen greifen.