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Weltkarte der Länder nach Kohlendioxidemissionen. Grapfik: en.wikipedia
Weltkarte der Länder nach Kohlendioxidemissionen. Grapfik: en.wikipedia

Erster Afrika-Klimagipfel

Wegen spürbarer Folgen des Klimawandels: Afrika fordert Schadensersatz
Afrika hat kaum zur Erderwärmung beigetragen, ist aber besonders von der Klimakrise betroffen. Beim afrikanischen Klimagipfel in Nairobi dürften daher Forderungen an die Industriestaaten laut werden. Doch es geht auch um große Potenziale.
Wazon Gastredakteur
Von T. Kipke und dpa

Windhoek

Zum ersten Mal findet ein Klimagipfel statt, bei dem es in erster Linie um Afrika geht. Der Kontinent leidet stark unter den Folgen der Klimakrise, trägt aber vergleichsweise wenig zu den klimaschädlichen Treibhausgasemissionen bei (siehe Grafik). Deshalb wollen afrikanische Länder während des dreitägigen Spitzentreffens seit gestern in der kenianischen Hauptstadt Nairobi die globale Finanzierung von Klimaschutzprojekten auf dem Kontinent in den Fokus rücken. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien sowie Natur- und Wildtierschutz sollen diskutiert werden.

Kenias Präsident William Ruto und die Afrikanische Union richten den Gipfel aus, afrikanische Staatschefs sowie Vertreter der Vereinten Nationen, internationaler Regierungen, der Privatwirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen nehmen an dem dreitägigen Treffen teil.

Der Klimawandel ist in Afrika deutlich zu spüren: Am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Auch in der Sahelzone, die sich vom Senegal im Westen bis Djibouti im Osten erstreckt, leiden Millionen an Nahrungsmittelunsicherheit. Sieben von zehn Klimakrisenherden, die die Nichtregierungsorganisation Oxfam in einer Studie identifiziert hat, liegen in Afrika.

Afrika fordert Finanzierung

Für die schon heute spürbaren Folgen des Klimawandels fordern afrikanische Staaten Schadenersatz von den Industriestaaten, die massiv zur Erderwärmung beigetragen haben. Afrika, so das Argument, sei statistisch betrachtet für nicht einmal vier Prozent der Erderwärmung verantwortlich, zahle aber den höchsten Preis. Nach Schätzungen der Afrikanische Entwicklungsbank kosten klimabedingte Naturkatastrophen die Länder zwischen 7 und 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Afrika will die Industriestaaten in Nairobi daher erneut an ihre finanziellen Verpflichtungen erinnern – etwa bei der Finanzierung von Klimaprojekten im globalen Süden. Seit 2020 haben sich Staaten verpflichtet, hierfür jährlich 100 Milliarden US-Dollar aufzubringen. Dabei sollen Emissionen eingespart und Projekte zur Anpassung an den Klimawandel finanziert werden. Dass die Industriestaaten dieses Ziel nicht eingehalten haben, ist längst bekannt. Besonders seit der Corona-Pandemie und dem Angriffskrieg in der Ukraine sind Gelder in andere Bereiche geflossen. Auch Forderungen nach Schuldenerleichterungen dürften auf dem Gipfel eine wichtige Rolle spielen.

Im Gegenzug hat Afrika der Weltgemeinschaft einiges zu bieten: der Kontinent hat ideale Bedingungen für die Produktion von Sonnen- und Windenergie und besitzt für die Energiewende kritische Bodenschätze wie Lithium, Kupfer, Seltene Erden oder Silizium. Dass es möglich ist, das Potential umzusetzen, zeigt das Beispiel Kenia. Das ostafrikanische Land mit 53 Millionen Menschen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 seine Energiewende abzuschließen. Schon heute stammen mehr als drei Viertel der kenianischen Energie aus erneuerbaren Quellen; in den nächsten sieben Jahren soll dies auf 100 Prozent steigen.

Der Gipfel soll mit einer „Nairobi-Erklärung“ enden, die wichtige Signale und Ziele setzen soll, auch für die bevorstehende Weltklimakonferenz ab dem 30. November in Dubai.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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