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„Fridays for Future“ wird aktiv

ReconAfrica-Exploration bleibt umstritten
ReconAfrica hat seine Explorationsaktivitäten unverdrossen neu aufgenommen und ignoriert dabei genau wie der namibische Staat den Aufruf von UNESCO, die Umweltverträglichkeitsprüfung neu und unabhängig ausführen zu lassen. Darum wirbt die Aktivistengruppe „Fridays for Future" jetzt um Widerstand, der am Heldengedenktag geleistet werden soll.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Im Rahmen seiner massiven Erdöl-Explorationslizenz (PEL 73) hatte das kanadisch-registrierte Gas- und Ölexplorationsunternehmen „Reconnaissance Energy Africa“ (ReconAfrica) laut eigenen Angaben am 8. Juli in der Ost-Kavango-Region mit den Bohrungen in Naingopo begonnen (AZ berichtete). Diese Bohrung wird 90 Tage lang andauern beziehungsweise soll eine Tiefe von 3 800 Meter erreichen – der 90. Tag wäre Anfang Oktober 2024 fällig.

Anders als im Falle von Kawe und Mbambi, befasst sich ReconAfrica jetzt nicht mit dem flacheren Karoo-Graben, sondern mit dem tieferen Damara Faltengürtel. Dabei stützt sich diese Bohrung auf seismische Vermessungen.

Indessen bereiten sich die Gegner des Explorationsprojekts – Aktivisten sowie Fachkräfte aus der Industrie – auf einen Protest vor, den sie für den namibischen Heldengedenktag am 26. August 2024 planen. Unter dem Aufruf „Minister Shifeta, stellen Sie sich auf die Seite der Region Kavango“ (Minister Shifeta Stand With Kavango!) ruft die Organisation „Fridays for Future Africa“ erneut zum Kampf gegen die fortgesetzte Exploration in diesem Hege- und teilweisem Schutzgebiet auf. Diesmal wir die Protestaktion auch von „The Clima“ unterstützt.

EIA bleibt fragwürdig

Die Region Ost-Kavango ist Teil des Kavango-Sambesi-Grenzüberschreitenden-Hegegebiets, dem KAZA-Park. Entgegen wiederholter Aufforderungen durch die UNESCO und deren internationalen Gremien für den Umweltschutz sowie den Erhalt von erklärtem Welterbe, hat der namibische Staat ReconAfrica weitere Genehmigungen für sein Bohrprogramm ausgestellt. Ein Programm, dessen Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) vom Umweltkommissar gutgeheißen worden war, obwohl diese weder laut UNESCO noch zahlreicher Umweltorganisationen und Fachkräfte die Kriterien für eine unabhängige Studie erfüllt und daher neu und „unabhängig“ ausgeführt werden sollte.

Als wichtigste vier Themenbereiche gelten 1) der Umweltschutz, 2) die Rechte der Kommunalgemeinschaft, 3) die Klimagerechtigkeit und 4) Recht und Unternehmensverantwortung. Demnach bedrohen die Aktivitäten ReconAfricas insbesondere die reiche Biodiversität und die Wasserressourcen der Kavango-Region. Ferner habe man weder die Kommunalgemeinschaft ordentlich befragt, noch habe man ihr direktes Interesse an dem Land und seinen Ressourcen berücksichtigt. Der Kampf gegen den Klimawandel sei eine globale Aufgabe und dazu gehöre der Schutz der Kavango-Region. „Es ist wichtig, Unternehmen, insbesondere aus dem Globalen Norden, für ihre Handlungen im Globalen Süden zur Verantwortung zu ziehen. Dazu gehört, sicherzustellen, dass sie keine Menschenrechte verletzen oder Umweltschäden verursachen“, heißt es in dem Aufruf.

Unlängst hatte der Präsident und Geschäftsführer von ReconAfrica, Brian Reinsborough, bekanntgegeben: „Unser Joint-Venture-Prozess schreitet weiter voran und wir wollen die Transaktion abschließen, bevor die Bohrungen des Naingopo-Bohrlochs beginnen.“ Gemeint war der Verkauf einer 20prozentigen Beteiligung an BW Energy, ursprünglich Teil von BW Offshore, das 1955 als World-Wide Shipping durch den Großinvestoren Sir YK Pao gegründet worden war. Das Unternehmen BW Energy ist in Bermuda registriert.

BW Energy hatte nicht nur eine Beteiligung im Wert von 35 Millionen C$ (Canadian Dollar) übernommen, sondern auch ein strategisches Investment in Höhe von 22 Millionen C$ getätigt. Kaum einen Monat später, am 9. August, hat ReconAfrica nun erneut Aktienbezugsrechte an Direktoren und Beamte des Unternehmens vergeben.

NamCor-Aktienverkauf ungelöst

Indessen hängt der wiederholt verschobene Verkauf von Aktien, den das namibische Staatsunternehmen NamCor (als staatlicher Gas- und Ölvertreiber) seit 2021 anvisiert, weiterhin in der Luft. Zuletzt hatte ReconAfrica am 20. Juni 2024 bekanntgegeben: „Das Unternehmen und NamCor haben die Transaktion gemäß dem endgültigen Kaufvertrag noch nicht abgeschlossen. Die Gespräche dauern an.“

Entgegen der wiederholten Erklärung des Staates, grundsätzlich auf eine 10prozentige Beteiligung an Bergbauunternehmen zu bestehen, hatte ReconAfrica Anfang Februar 2022 an der Frankfurter Börse ankündigt, dass „ReconAfrica und Namcor eine Absichtserklärung unterzeichnet haben, dass ReconAfrica die Hälfte von Namcors zehnprozentiger Beteiligung an der Erdöl-Explorationslizenz PEL 73 im Kavango-Becken im Nordosten Namibias (also der namibischen ReconAfrica-Filiale Reconnaissance Energy Namibia, REN) erwerben wird“. Die Gegenleistung für die fünfprozentige Beteiligung sollte a) fünf Millionen Stammaktien am Kapital von ReconAfrica mit einem Gesamtwert von 31,75 Millionen Kanada-Dollar zu einem angenommenen Preis pro ReconAfrica-Aktie in Höhe von 6,35 C$, und b) zwei Millionen US-Dollar (heute knapp 36 Mio. N$) in bar, betragen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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