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Geparden: Erhöhte Körpertemperatur nach Jagd ist möglicherweise auf Stress oder Aufregung zurückzuführen

Claudia Reiter
Windhoek (cr) - Okonjima, bzw. AfriCat und die Universität des Witwaters Rand aus Südafrika haben kürzlich eine Studie zwecks des schnellsten Säugetiers auf dem Land – dem Geparden – veröffentlicht.

Es geht um die Frage: Wie heiß ist ein jagender Gepard?

Während der Jagd steigt der Stoffwechsel und die Wärmeproduktion des Geparden um mehr als das Fünfzigfache. Laufbandstudien kommen demnach zu dem Schluss, dass weder der Wärmeverlust durch Verdunstung noch durch Nichtverdunstung während des Laufens „zunimmt“, so dass die gesamte Stoffwechselwärme gespeichert wird.

„Wenn Geparden tatsächlich diese Wärmespeicherstrategie anwenden, würde die Dauer eines Sprints (und damit der Jagderfolg) von der Wärmemenge abhängen, die der Gepard ohne thermische Beeinträchtigung speichern kann. Wir haben die Körpertemperatur und die Aktivität von sechs freilebenden Geparden in Namibia im Okonjima-Naturreservat alle fünf Minuten mit Biologging gemessen. Wir untersuchten, ob freilebende Geparden während der Jagd Wärmespeicher nutzen und ob die Jagd thermisch begrenzt ist“, so Okonjima.

Die Forscher fanden jedoch keine Hinweise darauf, dass die Jagd von freilebenden Geparden thermisch begrenzt ist. „Bei maximaler Aktivität betrug die Körpertemperatur im Durchschnitt weniger als 39 ºC, was weit unter der für Geparden in Gefangenschaft berichteten thermischen Belastungsgrenze von 40,5 ºC liegt und innerhalb der täglichen Schwankungen der Körpertemperatur von frei lebenden Geparden.“

„Einer der männlichen Geparden erreichte fast die maximale Jagddistanz (500 m) und Geschwindigkeit (100 km/h), doch seine Körpertemperatur (0,02 °C/min) war nur ein Bruchteil der geschätzten 1,6 °C/min, die erforderlich sind, um die Wärme zu speichern, die ein Gepard bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h produziert.“

Auf der Grundlage von 15 Jagden pro Gepard kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Anstieg der Körpertemperatur nach erfolgreichen Jagden doppelt so hoch war wie bei erfolglosen Jagden, obwohl kein Unterschied im Aktivitätsniveau bestand. Die körperliche Anstrengung bei der Jagd trug also nur wenig zum Anstieg der Körpertemperatur bei.

Es könnte daher sein, dass die Energie, die zum Bezwingen der Beute erforderlich ist, die Wärmeproduktion weiter erhöht, oder dass der Akt des Erstickens der Beute das Hecheln verhindert, das zur Ableitung der erzeugten Wärme erforderlich ist. „Da der Anstieg der Körpertemperatur jedoch auch bei Geparden zu beobachten war, die nicht direkt an der Jagd beteiligt waren, gehen wir davon aus, dass die erhöhte Körpertemperatur nach einer Jagd möglicherweise auf Stress oder Aufregung zurückzuführen ist und nach einem Jagderfolg ansteigt.“

Fotos: Fabien Merceron

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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