Grün auch im Winter
Warum bleiben Nadelbäume ihre Nadeln behalten
Die meisten Bäume verlieren ihre Blätter, wenn es kalt wird. Nadelbäume behalten ihre Nadeln aber auch im Winter. Warum sie das machen und was es ihnen bringt, erklärt ein Baum-Experte.
Von Katharina Köhler, dpa
Berlin
O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter? Sogar in dem bekannten Weihnachtslied kommt es vor: Während die Blätter von Laubbäumen erst gelb werden und dann abfallen, bleiben fast alle Nadelbäume den Winter über grün.
Das hat mit einer Superkraft zu tun, die Pflanzen haben, Menschen und Tiere aber nicht: Sie können sich von Sonnenlicht ernähren. Das nennt man Photosynthese. Durch chemische Prozesse in ihren Zellen wandeln sie Licht in Zucker um. „Das funktioniert aber nur, wenn es warm genug ist und immer mal die Sonne scheint und wenn genügend Wasser aus dem Boden zur Verfügung steht“, erklärt Andreas Roloff. Der Forscher beschäftigt sich mit der Biologie von Bäumen.
Klappt die Photosynthese nicht mehr, kann die Pflanze nicht überleben. Eine Zimmerpflanze zum Beispiel geht ein, wenn sie in einer zu dunklen Ecke steht oder nicht genug gegossen wird.
Bei Laubbäumen findet die Photosynthese in den Blättern statt. Anders als Nadeln sind Laubblätter aber meist nicht frostfest, erklärt Andreas Roloff. Außerdem geht über sie auch mehr Wasser verloren. Wird es kalt, werfen Laubbäume ihre Blätter deshalb ab. Der in Stamm, Wurzeln und Ästen gespeicherte Zucker reicht für den Winter.
Nadelbäume kommen insgesamt meist besser mit Extremen klar. Andreas Roloff erzählt, was Nadeln so besonders macht: „Sie haben kleinere Zellen, die nicht platzen, wenn bei Frost das Wasser gefriert.“ Auch die Zellwände seien dicker als bei Blättern. All das macht Nadeln sehr widerstandsfähig. Dadurch können Nadelbäume unter anderem im Gebirge in Höhen überleben, die für Laubbäume nicht mehr machbar sind.
Im Gebirge sind die Sommer oft kurz. Nach drei Monaten kann es manchmal schon wieder Frost geben. „Ein Laubbaum würde dann dumm dastehen, weil er wegen Frostes dort neun Monate im Jahr keine Blätter tragen könnte“, sagt Herr Roloff. Für Nadeln dagegen seien sogar minus 30 Grad Celsius kein Problem.
Auch bei Hitze und Trockenheit sind Nadelbäume im Vorteil. Denn ein großes, weiches Blatt verliert mehr Wasser durch Verdunstung. Eine kleine, harte Nadel ist da besser aufgestellt. Deswegen kommen Nadelbäume zum Beispiel auch im Mittelmeer-Raum häufig vor, wo es im Sommer wärmer und trockener ist als bei uns.
Ihr ganzes Leben lang behalten Nadelbäume ihre Nadeln trotzdem nicht. Der Experte sagt, dass eine Nadel bis zu zehn Jahre lang am Baum bleiben kann, bis sie schließlich abfällt und eine neue nachwachsen muss.
Berlin
O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter? Sogar in dem bekannten Weihnachtslied kommt es vor: Während die Blätter von Laubbäumen erst gelb werden und dann abfallen, bleiben fast alle Nadelbäume den Winter über grün.
Das hat mit einer Superkraft zu tun, die Pflanzen haben, Menschen und Tiere aber nicht: Sie können sich von Sonnenlicht ernähren. Das nennt man Photosynthese. Durch chemische Prozesse in ihren Zellen wandeln sie Licht in Zucker um. „Das funktioniert aber nur, wenn es warm genug ist und immer mal die Sonne scheint und wenn genügend Wasser aus dem Boden zur Verfügung steht“, erklärt Andreas Roloff. Der Forscher beschäftigt sich mit der Biologie von Bäumen.
Klappt die Photosynthese nicht mehr, kann die Pflanze nicht überleben. Eine Zimmerpflanze zum Beispiel geht ein, wenn sie in einer zu dunklen Ecke steht oder nicht genug gegossen wird.
Bei Laubbäumen findet die Photosynthese in den Blättern statt. Anders als Nadeln sind Laubblätter aber meist nicht frostfest, erklärt Andreas Roloff. Außerdem geht über sie auch mehr Wasser verloren. Wird es kalt, werfen Laubbäume ihre Blätter deshalb ab. Der in Stamm, Wurzeln und Ästen gespeicherte Zucker reicht für den Winter.
Nadelbäume kommen insgesamt meist besser mit Extremen klar. Andreas Roloff erzählt, was Nadeln so besonders macht: „Sie haben kleinere Zellen, die nicht platzen, wenn bei Frost das Wasser gefriert.“ Auch die Zellwände seien dicker als bei Blättern. All das macht Nadeln sehr widerstandsfähig. Dadurch können Nadelbäume unter anderem im Gebirge in Höhen überleben, die für Laubbäume nicht mehr machbar sind.
Im Gebirge sind die Sommer oft kurz. Nach drei Monaten kann es manchmal schon wieder Frost geben. „Ein Laubbaum würde dann dumm dastehen, weil er wegen Frostes dort neun Monate im Jahr keine Blätter tragen könnte“, sagt Herr Roloff. Für Nadeln dagegen seien sogar minus 30 Grad Celsius kein Problem.
Auch bei Hitze und Trockenheit sind Nadelbäume im Vorteil. Denn ein großes, weiches Blatt verliert mehr Wasser durch Verdunstung. Eine kleine, harte Nadel ist da besser aufgestellt. Deswegen kommen Nadelbäume zum Beispiel auch im Mittelmeer-Raum häufig vor, wo es im Sommer wärmer und trockener ist als bei uns.
Ihr ganzes Leben lang behalten Nadelbäume ihre Nadeln trotzdem nicht. Der Experte sagt, dass eine Nadel bis zu zehn Jahre lang am Baum bleiben kann, bis sie schließlich abfällt und eine neue nachwachsen muss.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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