Importverbot gleicht Heuchelei
Britisches Oberhaus beschäftigt sich mit Trophäenjagd
Das „House of Lords" befasst sich momentan mit dem Gesetzentwurf, gemäß welchem Großbritannien den Import von Trophäen verbieten will. Ein Interessenträger hat dem Oberhaus ein Dokument vorgelegt, in dem ein solches Importverbot als „bestenfalls heuchlerisch und schlimmstenfalls neokolonial und rassistisch" beschrieben wird.
Von Ellanie Smit & Frank Steffen
Der vorgeschlagene Gesetzentwurf zum Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen nach Großbritannien liegt nun einem Ausschuss des „House of Lords“ im britischen Parlament vor und wird eingehend geprüft. Die Ausschussphase begann wenige Wochen nach der zweiten Lesung eines Gesetzentwurfs, die am 16. Juni stattfand.
Davor hatte die pro-Trophäenjagdgruppe „Resource Africa“ den Mitgliedern des Oberhauses ein Dokument unter dem Titel „Jagdtrophäen-Gesetz: Die Risiken für Erhaltung, Rechte und Lebensgrundlagen“ zugesandt und beschrieb das beabsichtigte Importverbot als „bestenfalls heuchlerisch und schlimmstenfalls neokolonial und rassistisch“. Das Gesetz soll die Einfuhr von Jagdtrophäen von einer Liste von rund 6 000 Arten, einschließlich von Tieren wie Löwen, Nashörnern und Elefanten, verbieten.
„In den letzten 22 Jahren hat Großbritannien nur Jagdtrophäen von 73 Tierarten importiert, die von der Konvention über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) erfasst werden", heißt es in dem Bericht. Die Trophäenjagd stelle für keine dieser Arten eine wesentliche Bedrohung dar.
Naturschutz untergraben
Das Gesetz sei unter anderem deshalb problematisch, weil es darauf abzielt, den Naturschutz zu unterstützen, doch voraussichtlich den Naturschutzerfolg in vielen Ländern in Afrika und anderswo untergraben werde. Der Bericht bestätigt die wiederholte Behauptung des namibischen Ministers für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, Pohamba Shifeta, dass solch ein Einfuhrverbot die Anreize für Regierungen, Landbesitzer und lokale Gemeinschaften verringere, Land als Lebensraum für Wildtiere zu erhalten und in Anti-Wilderei-Maßnahmen zu investieren, anstatt es für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen.
Laut dem Bericht war die Debatte um das Gesetz von umfassenden Fehlinformationen seitens Tierschutzaktivisten – durch Prominente und in den sozialen Medien unterstützt – angetrieben worden. Die Expertise im Bereich Naturschutz sei ignoriert worden, selbst die vom wissenschaftlichen Beratungsgremium der britischen Regierung. Der Fokus liege lediglich auf der Beschränkung von Importen und der Untergrabung der Trophäenjagd im Ausland, aber nicht im Inland. Demnach werde das, was in Großbritannien moralisch akzeptabel ist, in anderen Ländern nicht akzeptiert.
Wesentlicher Wirtschaftsbeitrag
Der Bericht betont, dass zum Beispiel Namibia, Botswana und Tansania, die alle die Trophäenjagd zulassen, als die drei Länder der Welt gelten würden, die sich am besten für den Erhalt großer Säugetiere einsetzen, während Großbritannien den 123. Platz einnimmt. So würde die Trophäenjagd in Namibia 20 Prozent mehr zur nationalen Wirtschaft beitragen als der gesamte Kleinviehsektor.
Ein großer Teil des Wildes komme in Kommunalgebieten vor, die in Form von Hegegebieten bewirtschaftet und so Einkommen für die lokale Bevölkerung generieren würden. „Nur ein Prozent der in Namibia rechtlich gejagten Tiere wird als Trophäen verarbeitet, der Rest wird auf dem Wildfleischmarkt verkauft. Ein Trophäentier generiert 20 bis 50 Mal mehr Einnahmen als normales Schlachtvieh." Daher sei die Trophäenjagd ein wichtiger Bestandteil der Wertschöpfungskette.
Beitrag zum Naturschutz messen
In den betroffenen Ländern habe dieses Gesetz erheblichen Widerstand vonseiten der Regierungen und lokaler Gemeinschaften ausgelöst, die es als Untergrabung ihrer gewählten Naturschutzmodelle betrachten. Botswana, Namibia, Südafrika, Tansania, Sambia und Simbabwe haben Bedenken beim zuständigen Commonwealth-Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (Foreign Commonwealth and Development Office, FCDO) gemeldet. Ein Importverbot würde ihre Fähigkeit beeinträchtigen, die Trophäenjagd als Teil ihrer Verwaltungsprogramme zu nutzen. Es habe diesbezüglich keinen formellen Konsultationsprozess gegeben.
Ein Gegenvorschlag lautet dahingehend, dass der Import von Trophäen zugelassen werden sollte, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Jagd einen positiven Beitrag zum Naturschutz und zur lokalen Lebensgrundlage leistet, anstatt ein pauschales Verbot für den Import aller Jagdtrophäen zu verhängen.
Der vorgeschlagene Gesetzentwurf zum Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen nach Großbritannien liegt nun einem Ausschuss des „House of Lords“ im britischen Parlament vor und wird eingehend geprüft. Die Ausschussphase begann wenige Wochen nach der zweiten Lesung eines Gesetzentwurfs, die am 16. Juni stattfand.
Davor hatte die pro-Trophäenjagdgruppe „Resource Africa“ den Mitgliedern des Oberhauses ein Dokument unter dem Titel „Jagdtrophäen-Gesetz: Die Risiken für Erhaltung, Rechte und Lebensgrundlagen“ zugesandt und beschrieb das beabsichtigte Importverbot als „bestenfalls heuchlerisch und schlimmstenfalls neokolonial und rassistisch“. Das Gesetz soll die Einfuhr von Jagdtrophäen von einer Liste von rund 6 000 Arten, einschließlich von Tieren wie Löwen, Nashörnern und Elefanten, verbieten.
„In den letzten 22 Jahren hat Großbritannien nur Jagdtrophäen von 73 Tierarten importiert, die von der Konvention über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) erfasst werden", heißt es in dem Bericht. Die Trophäenjagd stelle für keine dieser Arten eine wesentliche Bedrohung dar.
Naturschutz untergraben
Das Gesetz sei unter anderem deshalb problematisch, weil es darauf abzielt, den Naturschutz zu unterstützen, doch voraussichtlich den Naturschutzerfolg in vielen Ländern in Afrika und anderswo untergraben werde. Der Bericht bestätigt die wiederholte Behauptung des namibischen Ministers für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, Pohamba Shifeta, dass solch ein Einfuhrverbot die Anreize für Regierungen, Landbesitzer und lokale Gemeinschaften verringere, Land als Lebensraum für Wildtiere zu erhalten und in Anti-Wilderei-Maßnahmen zu investieren, anstatt es für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen.
Laut dem Bericht war die Debatte um das Gesetz von umfassenden Fehlinformationen seitens Tierschutzaktivisten – durch Prominente und in den sozialen Medien unterstützt – angetrieben worden. Die Expertise im Bereich Naturschutz sei ignoriert worden, selbst die vom wissenschaftlichen Beratungsgremium der britischen Regierung. Der Fokus liege lediglich auf der Beschränkung von Importen und der Untergrabung der Trophäenjagd im Ausland, aber nicht im Inland. Demnach werde das, was in Großbritannien moralisch akzeptabel ist, in anderen Ländern nicht akzeptiert.
Wesentlicher Wirtschaftsbeitrag
Der Bericht betont, dass zum Beispiel Namibia, Botswana und Tansania, die alle die Trophäenjagd zulassen, als die drei Länder der Welt gelten würden, die sich am besten für den Erhalt großer Säugetiere einsetzen, während Großbritannien den 123. Platz einnimmt. So würde die Trophäenjagd in Namibia 20 Prozent mehr zur nationalen Wirtschaft beitragen als der gesamte Kleinviehsektor.
Ein großer Teil des Wildes komme in Kommunalgebieten vor, die in Form von Hegegebieten bewirtschaftet und so Einkommen für die lokale Bevölkerung generieren würden. „Nur ein Prozent der in Namibia rechtlich gejagten Tiere wird als Trophäen verarbeitet, der Rest wird auf dem Wildfleischmarkt verkauft. Ein Trophäentier generiert 20 bis 50 Mal mehr Einnahmen als normales Schlachtvieh." Daher sei die Trophäenjagd ein wichtiger Bestandteil der Wertschöpfungskette.
Beitrag zum Naturschutz messen
In den betroffenen Ländern habe dieses Gesetz erheblichen Widerstand vonseiten der Regierungen und lokaler Gemeinschaften ausgelöst, die es als Untergrabung ihrer gewählten Naturschutzmodelle betrachten. Botswana, Namibia, Südafrika, Tansania, Sambia und Simbabwe haben Bedenken beim zuständigen Commonwealth-Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (Foreign Commonwealth and Development Office, FCDO) gemeldet. Ein Importverbot würde ihre Fähigkeit beeinträchtigen, die Trophäenjagd als Teil ihrer Verwaltungsprogramme zu nutzen. Es habe diesbezüglich keinen formellen Konsultationsprozess gegeben.
Ein Gegenvorschlag lautet dahingehend, dass der Import von Trophäen zugelassen werden sollte, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Jagd einen positiven Beitrag zum Naturschutz und zur lokalen Lebensgrundlage leistet, anstatt ein pauschales Verbot für den Import aller Jagdtrophäen zu verhängen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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