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Jahresbericht von EHRA veröffentlicht

Organisation möchte unter anderem elefantenfreundliche Zäune erproben
Die Elefantenschutzorganisation EHRA (Elephant Human Relations Aid) hat ihren Jahresbericht von 2022 zum Erhaltungszustand der Wüsten-angepassten-Elefanten veröffentlicht. Dieser hebt die zahlreichen Errungenschaften und Naturschutzbemühungen der Organisation des vergangenen Jahres hervor.
Claudia Reiter
Claudia Reiter

Windhoek

Die Elefantenschutzorganisation ist bestrebt, alle Faktoren zu identifizieren, die Intoleranz und Konflikte zwischen Menschen und Elefanten auslösen, und systematisch Projekte durchzuführen, die die Auswirkungen dieser Faktoren beseitigen oder vermindern. Das Ziel ist es, das Leben mit den Elefanten erträglicher zu machen. Alle Projekte der Organisation zielen darauf ab, Konflikte direkt zu reduzieren und eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Elefant zu fördern.

Wie viele Elefanten?

„Als wir mit unserer Identifizierungsarbeit im östlichen Projektgebiet begannen, waren wir mit dem schwierigen Gelände, den scheuen Elefantenherden, die wir nur aus der Ferne und zu Fuß beobachten konnten, und der Komplexität der Landschaft fast überfordert. Doch mit Beharrlichkeit und dem Einsatz von Technik gelang es uns schließlich, einen Überblick über die ansässigen Elefanten zu erstellen.“

EHRA hat sowohl die Wüstenelefanten von Ugab West als auch die Elefanten von Ugab Ost in die Zählung für das „Greater Omatjete Elephant Management Area“ (GO EMA) einbezogen.

Die Organisation kam zu dem Schluss, dass sich 85 Elefanten im GO EMA aufhalten. Dazu gehören 67 Elefanten, die in fünf Herden und zwei Unterherden leben, sowie 18 sich unabhängig voneinander bewegende Männchen, von denen nur fünf das Hauptzuchtalter erreicht haben. In der GO EMA leben keine Männchen, die älter als 45 Jahre sind. „Vier Männchen werden vermisst, da sie seit mindestens vier Jahren nicht mehr gesichtet wurden, so dass diese nicht in die Gesamtzahl einbezogen haben.“

„Wir haben beobachtet, dass junge Männchen ab elf Jahren regelmäßig ihre Mutterherde verlassen, um mit anderen Herden zu interagieren, was dazu führen kann, dass die Anzahl der Herden nicht exakt ist. Eine Herde verbringt den Großteil ihrer Zeit in Kunene Süd und besucht nur selten die GO EMA. Wir beziehen die Herde jedoch in diese Zählung ein, bis wir mehr über sie wissen“, so der Bericht.

Errungenschaften

Im vergangen Jahr hat die Elefantenschutzorganisation 180 internationale Freiwillige, vier namibische Freiwillige, drei namibische Praktikanten und drei Freiwilligenfamilien beherbergt.

Es wurden 15 Wasserstellenschutzmauern und vier alternative Elefantendämme gebaut. Auch zehn Solar-Wasserpumpen wurden errichtet.

Ferner wurden 25 Elefantenüberwachungspatrouillen, eine Satellitenhalsband-Anbringung sowie die Elefantenzählung für das GO EMA abgeschlossen.

Zwecks der Bildung wurden 27 P.E.A.C.E.-Projekte und zwei S.E.E.D.-Projekte durchgeführt. Zu guter Letzt wurden 854 Gemeindemitglieder, 70 Schulkinder und vier neue Elefantenwächter geschult.

Lösungen für kommerzielle Farmer

Elefanten überqueren häufig die Grenzen von Farmen und beschädigen Zäune und andere Infrastrukturen, was zu erheblichen Unannehmlichkeiten und finanziellen Rückschlägen führt. „Leider werden Elefanten als Reaktion auf solche Konflikte oft erschossen. Mit unserem Korridorprojekt arbeitet EHRA an der Entwicklung nachhaltiger Lösungen, die sowohl den Elefanten als auch den Menschen zugutekommen.“ Mit Hilfe von Satellitenverfolgungsdaten beobachtet EHRA, wie Elefanten in Farmen eindringen, und versucht ihr Verhalten und ihre Aktivitäten auf den Farmen zu verstehen. Die Elefanten benutzen demnach hauptsächlich Flussbetten, um die Farmen zu betreten und zu verlassen. „Im Jahr 2023 werden wir an diesen Stellen elefantenfreundliche Zäune erproben, um freie Bewegung zu ermöglichen und so hoffentlich die Zahl der von Elefanten verursachten Schäden zu verringern.“

Satellitenhalsbänder

Im vergangenen Jahr hat EHRA ein Satellitenhalsband an einem Weibchen namens Fransi, der Matriarchin der Aspro-Herde, angebracht. Sie wandert demnach zwischen der Kunene- und der Erongo-Region hin und her. „Ihre Bewegungen zeigen uns bereits wichtige Elefantenkorridore, die verschiedene Landschaften miteinander verbinden.“ Die Organisation hat kürzlich acht weitere Halsbänder mit Unterstützung des Umweltministeriums angebracht. (AZ berichtete)

P.E.A.C.E.-Projekt

Insgesamt hat das P.E.A.C.E.-Projekt 854 Gemeindemitglieder geschult - doppelt so viele wie 2021. „Mit Hilfe unserer Elefantenwächter erreichten wir 34 Dörfer und Farmen: 19 in der ‚Ugab East Area‘ (unserem Expansionsgebiet und Konflikt-Hotspot) und 15 in der ‚Sorris Sorris Conservancy‘, wo die Ugab-Wüstenelefanten im Jahr 2022 den Großteil ihrer Zeit verbrachten.

EHRA initiierte das PEACE-Projekt (People and Elephants Amicably Co-Existing) im Jahr 2009 als Reaktion auf die zunehmenden Konflikte und Intoleranz gegenüber Wüstenelefanten. Das PEACE-Projekt ist ein auf den Schutz der Elefanten ausgerichtetes Bildungsprogramm für die Gemeinden.

Darüber hinaus wurden 21 Solarleuchten an die Dorfbewohner verteilt. „Da Elefanten die Dörfer in der Regel nachts besuchen und die Landbevölkerung in einem separaten Gebäude die Toilette benutzt, besteht ein hohes Risiko, dass sie nachts auf Elefanten trifft.“

Vier neue Elefantenwächter

Um den Einfluss in dem großen Projektgebiet zu erhöhen und sich schneller um die Probleme der Elefanten kümmern zu können, wurden vier neue Elefantenwächter ausgebildet. „Es ist ein harter Job, bei Konflikten zwischen Menschen und Elefanten als erstes zu reagieren. Die Elefantenwächter nehmen die Herausforderung an, sich um die Konflikte zu kümmern, sofortige Unterstützung zu leisten, sich regelmäßig in ihren Gemeinden zu melden und Ratschläge und Schulungen zur Sicherheit der Elefanten anzubieten.“

Die Wächter organisieren und leiten die Aufklärungskurse zum Thema Elefantenschutz und Sensibilisierungsveranstaltungen. Wenn jemand einen Konflikt meldet, untersuchen sie die Schäden und beraten die Menschen, wie sie solche Konflikte in Zukunft vermeiden können.

Alle Wächter erhalten Elefantenwarnungen. „Sobald ein mit einem Satellitenhalsband versehener Elefant den von uns geschaffenen Geozaun in einem Umkreis von zwei Kilometern um die Dörfer durchquert, erhalten sie eine automatische SMS oder WhatsApp-Warnmeldung. Die Elefantenwächter benachrichtigen dann das betreffende Dorf und warnen es vor herannahenden Elefanten. So werden die Gemeinden vorgewarnt und haben gegebenenfalls die Möglichkeit, ihre Grundstücke im Vorfeld gegen Elefanten zu sichern.“

Für das Jahr 2023 wurde die Finanzierung von drei neuen Wächtern gesichert.

S.E.E.D.-Projekt

„Im Jahr 2022 haben wir offiziell unser neues Umweltbildungsprojekt S.E.E.D. gestartet. Während der ersten beiden Wochenendkurse haben wir 70 Schüler und vier Lehrer aufgenommen. Unsere Assistentin für Naturschutzprogramme, Anna Sheehama, erstellte den Lehrplan für das Programm, der vom Ministerium für Bildung, Kunst und Kultur genehmigt wurde. Dies ist ein Meilenstein, da es bedeutet, dass Schüler während der Schulzeit an dem Programm teilnehmen können und nicht nur an den Wochenenden.“ Während des Projekts lernen die Kinder nicht nur etwas über den Elefanten, der als Schwerpunkttier und Schlüsselart im Mittelpunkt des Kurses steht, sondern auch über den Schutz der Umwelt als Ganzes.

Schutzmauern und Solar-Pumpen

Mit der Hilfe von mehr als 180 Freiwilligen und zusätzlichen Zuschüssen konnten 15 Wasserstellen mit Schutzwänden gesichert werden. „Eine Schutzmauer um eine Wasserstelle ist ein erster und wesentlicher Schritt zur Sicherung der gemeinschaftlichen Wasserquelle, was zu einem friedlicheren Zusammenleben mit den Elefanten führt. Die Gemeinden reichen bei EHRA einen Antrag auf Errichtung einer Mauer ein. Wir besuchen dann die Dörfer auf Patrouille und untersuchen die Probleme. Je nach Dringlichkeit setzen wir Prioritäten bei unserer Arbeit.“

Im vergangenen Jahr wurden zehn Solarpumpen in Dörfern installiert. Bis dato wurden bereits 19 Pumpen installiert. Im kommenden Jahr wurde geplant, weitere 23 Dieselpumpen zu ersetzen.

Dämme für Elefanten

Auf Wunsch des Dorfes baut EHRA auch sogenannte Elefantendämme. Die Dämme, die in sicherer Entfernung vom Dorf gebaut werden, sind mit der Hauptwasserquelle verbunden. „Wir wählen ausschließlich Dörfer aus, in denen wir bereits eine Solar-Wasserpumpe installiert haben, um Probleme mit zusätzlichen Kosten für das Füllen der Dämme zu vermeiden. Da Elefanten normalerweise aus dem Hauptreservoir in der Mitte des Dorfes trinken, bieten diese Dämme nur den Elefanten eine Trinkstelle. Auf diese Weise müssen sie nachts nicht mehr durch das Dorf laufen. Dadurch wird das Risiko von Konfrontationen mit den Dorfbewohnern verringert.“ Für 2022 und 2023 wurde die Finanzierung von acht Elefantendämmen gesichert, von denen bereits vier fertiggestellt wurden.

Der vollständigen Jahresbericht kann unter dem folgenden Link geöffnet werden: https://bit.ly/43IPscQ

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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