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Die Klimakonferenz COP27 hat am 6. November im Badeort Scharm el Scheich begonnen. Dort wollen Vertreter aus rund 200 Staaten zwei Wochen lang debattieren, wie die Erhitzung der Erde eingedämmt werden kann. Foto: Gehad Hamdy, dpa
Die Klimakonferenz COP27 hat am 6. November im Badeort Scharm el Scheich begonnen. Dort wollen Vertreter aus rund 200 Staaten zwei Wochen lang debattieren, wie die Erhitzung der Erde eingedämmt werden kann. Foto: Gehad Hamdy, dpa

Kampf gegen Erderwärmung

Beratungen auf höchster Ebene bei COP27
Nach dem förmlichen Auftakt und der Wahl des neuen Präsidenten läuft die Weltklimakonferenz richtig an. Dabei sprechen in Ägypten seit gestern Kanzler Scholz und viele weitere Staats- und Regierungschefs. Den meisten von ihnen dürfte klar sein, dass die Zeit drängt.
Von J. Sadek und K. Redanz, dpa Scharm el Scheich
Von J. Sadek und K. Redanz, dpa Scharm el Scheich Bei der Weltklimakonferenz COP27 beginnen ab Montag die Beratungen auf höchster politischer Ebene über nächste Schritte im Kampf gegen die Erderwärmung. Erwartet werden Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Dutzenden weiteren Staats- und Regierungschefs – darunter aus vielen Ländern wie Kenia oder Niger, die besonders verletzlich sind durch klimabedingte Veränderungen und Extremwetterereignisse. Erwartet werden bei der Konferenz auch der neue britische Premierminister Rishi Sunak und US-Präsident Joe Biden. Nach Eröffnung der Konferenz, bei der Ägyptens Außenminister Samih Schukri am Sonntag zum Präsidenten der COP27 gewählt wurde, lädt Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Montag zu einer weiteren Zeremonie. Die Staats- und Regierungschefs wollen dann bis Dienstag in parallel laufenden Gesprächsrunden, sogenannten Round Tables, über Themen wie Wasser- und Lebensmittelsicherheit oder grünen Wasserstoff beraten. Nach den Reden, die ebenfalls am Dienstag fortgesetzt werden, lädt Al-Sisi am Montagabend zu einem offiziellen Empfang. Zur Konferenz sind etwa 45 000 Teilnehmer vor Ort registriert, die meisten davon als Delegierte von Staaten. In Scharm el Scheich am Roten Meer beraten die Vertreter aus knapp 200 Ländern zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung noch verstärkt werden kann. Der neue COP27-Präsident Schukri mahnte an, dass alle Maßnahmen beim Klimaschutz auf gemeinsamer Grundlage geschehen müssten. Die Zeit drängt, wie ein am Sonntag vorgestellter Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zeigt. Demnach deuten sich die vergangenen acht Jahre als wärmste der Aufzeichnungen an. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag zuletzt schätzungsweise rund 1,15 Grad über dem Durchschnitt der vorindustriellen Zeit. Die Konzentration der wichtigsten Treibhausgase – Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) – hat laut WMO 2021 einen neuen Höchststand erreicht, bei Methan war die Zunahme sogar so groß wie nie. Klimaforschern zufolge muss die Erderhitzung bei 1,5 Grad gestoppt werden, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Zwar gilt dies theoretisch noch als möglich, allerdings nur durch ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik. Die internationale Gemeinschaft hat sich auf dieses Ziel verständigt, tut aber längst nicht genug, um dieses politisch umzusetzen. In einem Zwischenerfolg nahmen die COP-Teilnehmerstaaten das Thema der Finanzierung von klimabedingten Schäden und Verlusten erstmals auf die offizielle Tagesordnung. Gemeint sind damit Schäden von Extremwetterereignissen sowie von langsamen Veränderungen. Die Entwicklungsländer, die besonders anfällig sind für Klimaschäden, kämpfen schon lange für förmliche Verhandlungen bei dem Thema. Bis dabei ein Beschluss gefasst ist oder in diesem Rahmen gar neues Geld fließt, könnten aber noch Jahre vergehen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-03

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