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Die Karte zeigt die vielen Grubenfelder an, für die eine grundsätzliche Explorationsgenehmigung besteht. Mitten in diesen künftigen Bergbaugebieten sind die blauen Punkte zu erkennen, die Farmen anzeigen auf denen der intensive Ackerbau betrieben wird. Dieser wäre laut voriger Aussage eines Ingenieurs von Headspring Investments über Jahrzehnte hinweg nicht mehr möglich, sobald die In-Situ-Auslaugung erst einmal vorangeschritten ist. Karte: Roy Miller
Die Karte zeigt die vielen Grubenfelder an, für die eine grundsätzliche Explorationsgenehmigung besteht. Mitten in diesen künftigen Bergbaugebieten sind die blauen Punkte zu erkennen, die Farmen anzeigen auf denen der intensive Ackerbau betrieben wird. Dieser wäre laut voriger Aussage eines Ingenieurs von Headspring Investments über Jahrzehnte hinweg nicht mehr möglich, sobald die In-Situ-Auslaugung erst einmal vorangeschritten ist. Karte: Roy Miller

Kontaminiertes Wasser wahrscheinlich

Kasachstan betreibt den Laugenprozess in wirtschaftlich-unnützen Gebieten
Das namibische Landwirtschaftsministerium lässt den Uranabbau im Stampriet-Aquifer von einem Ausschuss untersuchen. Laut Dr. Roy Miller ist die Nuklearverseuchung des Grundwassers – sollte der Abbau nun doch genehmigt werden – wegen des starken und unaufhaltsamen, unterirdischen Wasserflusses sehr wahrscheinlich.
Frank Steffen
Der renommierte namibische Geologe Dr. Roy Miller erklärte während eines Farmertreffens in Stampriet am vergangenen Montag (AZ berichtete) warum der unterirdische Wasserstrom heute stärker in Richtung Süden unterwegs ist: „Natürlich fließt das Wasser weiterhin in das Tal, in dem sich über Millionen von Jahren die Kalahari bildete. Aber inzwischen dient eine große Anzahl Bohrlöcher unterhalb der Bewässerung von Ackern. Das macht etwa 80% des benutzten Wassers aus und weitere 11% gehen an die lokalen Dörfer und Niederlassungen.“

Das Wings Uran-Projekt von Headspring Investments (über kasachische Zweitunternehmen eine Tochter des russischen Nukleargiganten Rosatom) macht nur Teil aus von etwa 170 Farmen (mehr als 690 000 Hektar), die in Grubenfelder verteilt sind. „Bisher sind zwei Uranvorkommen bekannt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es weitere Funde geben wird. Es war ja schon auffallend, dass die ursprünglichen Explorationsgenehmigungen gar nicht Uran einschlossen. Man kann allerdings eine geänderte Genehmigung beantragen, wenn man später auf kommerziell-abbaubare Mineralien stößt. Darum wurde ab 2018 der Explorationslizenz plötzlich das Uran hinzugefügt. Aber die Leute wussten von Anfang an, wonach sie eigentlich suchten! Sie kannten die Risiken und wussten, dass in diesem wassertragenden Sandstein nur die In-Situ-Laugung in Frage kommt“, erklärte Miller den Farmern.

„In Kasachstan wurden diese Anlagen in einem Gebiet errichtet, dessen Wasser wegen des starken Salzgehalts keine andere Verwendung hat. Aber in Namibia soll diese Uran-Produktionsstätte in einem Gebiet errichtet werden, das zu unseren wichtigsten landwirtschaftlichen Produktionsgebieten zählt. Ferner würde die lokale Kommunalbevölkerung einem extrem hohen Risiko nuklearer Strahlung ausgesetzt werden“, sagte Dr. Miller. Er erklärte detailliert, wie sich die verschiedenen Aquifer des Kalahari-Beckens über Jahrmillionen entwickelt haben und wie die Uranvorkommen in diesem „hochporösen Sandstein“ entstanden sind.

Beim ISL-Prozess werden auf Dauer Millionen Liter Wasser – verbunden mit giftigen Säuren aus Schwefelsäure und Schwermetallen – unter extrem hohen Druck durch ein zentrales Bohrloch in das Mineralvorkommen gepumpt. Das Uran löst sich auf und die uranhaltige Lösung wird über umliegende Bohrlöcher wieder abgepumpt. Die Lösung sollte schneller abgepumpt werden, als die chemische Lösung hineingepumpt wird. Sinn ist es, die Lösung und zusätzliches Wasser zu entziehen damit der Fluss vom Zentrum zu mehreren Löchern entsteht, an denen das uranhaltige Wasser nicht vorbeikommt. „Im Falle einer starken Strömung und einer porösen Sandsteinstruktur wie der des SABs, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Teil des nuklear kontaminierten Wassers in die nach Süden fließenden Grundwasserleiter entweicht und dadurch das gesamte Gebiet einschließlich unseres Nachbarstaates einem Risiko aussetzt“, argumentierte Miller.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-14

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