Langer Streit um Wisente
Artenschutzprojekt der Riesen-Rinder vor dem Aus?
Die Wisente waren in Europa fast ausgestorben. Zuchtprogramme und Auswilderungsprojekte verhinderten das. In Deutschland wurden die Riesen-Rinder 2013 im Rothaargebirge freigesetzt. Nach Konflikten geht das Artenschutzprojekt wohl zu Ende.
Von Yuriko Wahl-Immel, dpa
Bad Berleburg
Die Zukunft eines Artenschutzprojektes für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde ist ungewiss. Das Projekt am Rothaarsteig solle ,,jetzt abgewickelt werden", hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein (NRW) überraschend vor einigen Tagen mitgeteilt und dabei auf den Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein verwiesen. Dieser könne die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine Weiterführung nicht sicherstellen und habe die Kündigung der bisherigen Vereinbarung erklärt.
Die Rinder waren in Europa lange fast ausgestorben. Mithilfe von Auswilderungsprojekten und Zuchtprogrammen besonders in Osteuropa ist die weltweite Population wieder auf rund 8500 Tiere angewachsen. Im Rothaargebirge waren die Tiere 2013 freigesetzt worden. Partner des Artenschutzprojekts sind der Trägerverein, der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Bezirksregierung Arnsberg als Vertreterin des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit Jahren gibt es Streit um die Tiere. Die auf 25 Rinder gewachsene Herde blieb nicht nur im Rothaargebirge, sondern streifte auch durch das benachbarte Sauerland, wo sie an Bäumen erhebliche Schäden verursachte.
Nach Klagen von zwei Waldbauern aus Schmallenberg hatte zuletzt das Oberlandesgericht (OLG) Hamm dem Trägerverein auferlegt, er müsse dafür sorgen, dass Schäden an den Bäumen durch die Rinder verhindert werden.
In der Mitteilung von Ende September schreibt der Kreis, dass die „Voraussetzungen für ein auf Dauer angelegtes Ansiedeln der Wisente nicht gegeben“ seien. Es sei nicht möglich, einen Konsens für eine Weiterführung in der Region herzustellen. Die Entscheidung zur Beendigung des Projekts sei „unumgänglich“. Der Trägerverein habe die Herde für herrenlos erklärt, einen „rechtlichen Kniff“ genutzt, um sich seiner Verpflichtungen zu entledigen und wolle die Verantwortung auf die öffentliche Hand abwälzen.
Laut Trägerverein war die Vertragskündigung die letzte Möglichkeit, „den Wisenten im Rothaargebirge eine Zukunft in Freiheit zu geben“. Man habe das Eigentum an den Tieren aufgegeben, womit die Rinder nun „in die Zuständigkeit des Landes NRW“ fielen. Das Wiederansiedlungsprojekt sei als „abgeschlossen“, die Aufgabe des Vereins als „beendet‘ anzusehen.
Bad Berleburg
Die Zukunft eines Artenschutzprojektes für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde ist ungewiss. Das Projekt am Rothaarsteig solle ,,jetzt abgewickelt werden", hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein (NRW) überraschend vor einigen Tagen mitgeteilt und dabei auf den Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein verwiesen. Dieser könne die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine Weiterführung nicht sicherstellen und habe die Kündigung der bisherigen Vereinbarung erklärt.
Die Rinder waren in Europa lange fast ausgestorben. Mithilfe von Auswilderungsprojekten und Zuchtprogrammen besonders in Osteuropa ist die weltweite Population wieder auf rund 8500 Tiere angewachsen. Im Rothaargebirge waren die Tiere 2013 freigesetzt worden. Partner des Artenschutzprojekts sind der Trägerverein, der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Bezirksregierung Arnsberg als Vertreterin des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit Jahren gibt es Streit um die Tiere. Die auf 25 Rinder gewachsene Herde blieb nicht nur im Rothaargebirge, sondern streifte auch durch das benachbarte Sauerland, wo sie an Bäumen erhebliche Schäden verursachte.
Nach Klagen von zwei Waldbauern aus Schmallenberg hatte zuletzt das Oberlandesgericht (OLG) Hamm dem Trägerverein auferlegt, er müsse dafür sorgen, dass Schäden an den Bäumen durch die Rinder verhindert werden.
In der Mitteilung von Ende September schreibt der Kreis, dass die „Voraussetzungen für ein auf Dauer angelegtes Ansiedeln der Wisente nicht gegeben“ seien. Es sei nicht möglich, einen Konsens für eine Weiterführung in der Region herzustellen. Die Entscheidung zur Beendigung des Projekts sei „unumgänglich“. Der Trägerverein habe die Herde für herrenlos erklärt, einen „rechtlichen Kniff“ genutzt, um sich seiner Verpflichtungen zu entledigen und wolle die Verantwortung auf die öffentliche Hand abwälzen.
Laut Trägerverein war die Vertragskündigung die letzte Möglichkeit, „den Wisenten im Rothaargebirge eine Zukunft in Freiheit zu geben“. Man habe das Eigentum an den Tieren aufgegeben, womit die Rinder nun „in die Zuständigkeit des Landes NRW“ fielen. Das Wiederansiedlungsprojekt sei als „abgeschlossen“, die Aufgabe des Vereins als „beendet‘ anzusehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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