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Umweltaktivisten haben jetzt eine Bittschrift an die Umwelt- und Energieminister der G7-Länder gerichtet. Die G7 sollen ihren politischen und finanziellen Einfluss geltend machen, damit alle Gas- und Ölexploration in den Kavango-Regionen verboten wird. Foto: Frank Steffen
Umweltaktivisten haben jetzt eine Bittschrift an die Umwelt- und Energieminister der G7-Länder gerichtet. Die G7 sollen ihren politischen und finanziellen Einfluss geltend machen, damit alle Gas- und Ölexploration in den Kavango-Regionen verboten wird. Foto: Frank Steffen

Ölexploration wird zu G7-Thema

Umwelt- und Energieminister wollen weltweite Dekarbonisierung
Die Aktivistengruppe „Recon-Out: Save the Okavango" hat scheinbar den richtigen Moment abgewartet. Kaum haben die Umwelt- und Energieminister der G7-Länder angekündigt, dass sie die Dekarbonisierung anstreben und den Klimaschutz fördern sowie die Biodiversität gefährdeter Länder schützen wollen, da reicht Recon-Out eine Beschwerde gegen die ReconAfrica-Ölexploration im Kavango ein.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Unter Berufung auf den „Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe“ sowie die ökologischen Aktivistengruppen „Stop Ecocide“ und „Climate Debt“ (climatefairshares.org) hat sich die Aktivistengruppe „Recon-Out: Save the Okavango“ (Recon-Out) jetzt mit einer Beschwerde über die Gas- und Ölexploration in der Kavango-Ost-Region durch das kanadische Unternehmen ReconAfrica an die G7-Konferenz gewandt. Deutschland hatte im Januar den Vorsitz der G7-Konferenz übernommen – der 48. Gipfel soll vom 26. bis zum 28. Juni im Schloss Elmau in den Alpen stattfinden.

Die Umwelt- und Energieminister der G7-Länder hatten sich bereits im Vorfeld getroffen und sind sich hinsichtlich des Themas „Eine sichere Energieversorgung und ein gutes Klima – auch in Krisenzeiten“ einig. Dazu erklärten sie: „Die G7 bekennen sich erstmals zum Ziel einer weitgehend dekarbonisierten Stromversorgung bis 2035 und zum Ausstieg aus der Kohleverstromung. Die G7-Klima-, Energie- und Umweltminister haben sich bei ihrem Treffen auf gemeinsame Maßnahmen zur Steigerung des Klimaschutzes und der Biodiversität sowie zur Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung verständigt. Sie verpflichten sich auch, gefährdete Länder für klimawandelbedingte Schäden stärker zu unterstützen.“

Der letztere Satz dürfte auch ein Stück weit auf die beiden artenreichen Kavango-Regionen sowie die Sambesi-Region zutreffen. Recon-Out hat indessen die G7 aufgefordert, die Gas- und Ölexploration in dem Auffang- und Flussgebiet des Okavango sowie der Umgebung des Okavango-Delta durch das kanadische Explorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) zu verbieten. „Solch ein Schritt sollte der Anfang für gleichartige Entschlüsse weltweit sein“, so Recon-Out. Die Explorationslizenz, gemäß welcher ReconAfrica Testbohrlöcher schlagen dürfe – mit dem zusätzlichen Potenzial zum Fracking von geschätzten 120 Milliarden Barrel Öl und Gas auf einer Fläche von 35 000 Quadratkilometern in Namibia und Botswana –, bedrohe das Delta, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

„Es ist die Heimat der größten Wildtierpopulationen in Afrika und unterstützt die nachhaltige Lebensgrundlage von mehr als einer Million Menschen. Wenn diese Ölmenge entdeckt und verbrannt würde, würde sie etwa ein Sechstel des verbliebenen Kohlenstoffhaushalts der Welt verbrauchen“, so Recon-Out. Die Wirtschaftskraft der G7 sei durch fossile Brennstoffe zustandegekommen und dadurch besäßen sie 60 Prozent des Weltvermögens beziehungsweise übernähmen eine zentrale Rolle in den globalen Finanzsystemen.

„ReconAfrica wird an der US-amerikanischen, deutschen und kanadischen Börse gehandelt und hat eine Niederlassung in London. Aktivitäten wie diese in Afrika zugunsten europäischer und nordamerikanischer Investoren sind moderner Kolonialismus. Sie (die G7-Länder) schulden Ländern wie Namibia und Botswana eine Klimaschuld und sollten daher sicherstellen, dass diese Länder Alternativen zu fossilen Brennstoffen haben“, fordert Recon-Out.

Namibia bringt sich zunehmend in die Diskussion über den nachhaltigen Nutzen von Wasser und die verantwortungsvolle Planung für diese sich ständig vermindernde Ressource ein, während das Land auf internationale Unterstützung bei der Umsetzung von Strategien hofft. Darum stellen Kritiker oft die Frage, warum die namibische Regierung keine Eigenverantwortung übernimmt und die Explorationsvorhaben nach fossilen Brennstoffen in diesen biodiversen Regionen eigenständig verbietet.

Davon abgesehen gilt momentan noch ein UN-Moratorium gegen die Ölexploration in der Kavango-Region solange keine unabhängige Umweltverträglichkeitsstudie ausgeführt worden ist.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-17

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