Ölindustrie wird misstraut
ReconAfrica wird unlautere Praxis im Kavango nachgesagt
Das kanadische Explorationsunternehmen hat noch keine neuen Unbedenklichkeitsprüfungen vorgelegt und es hat auch keine weiteren öffentlichen Befragungen vorgenommen. Stattdessen vergibt es jetzt scheinbar verschiedenartige Unterstützung an Kritiker. Damit bestärkt sie das Misstrauen und die Skepsis, die Umweltaktivisten dem Betrieb entgegenbringen.
Von Frank Steffen, Windhoek
In einem Interview mit dem Team der NMH-Morgensendung „Africa Good Morning“ erläuterte der internationale Umweltschützer und Aktivist Andy Gheorghiu die Besorgnis von Umweltschützern im Allgemeinen, die das große Interesse der Gas- und Ölindustrie an Afrika als letztes Frontiergebiet beobachten. Gheorghiu und seine Kollegen sind besorgt über die Tatsache, dass die Welt eine lange Liste früherer Umweltschäden vorweisen kann, die von der internationalen Ölindustrie verursacht und hinterlassen wurden. Er befürchtet ähnliche Folgen in Afrika. Entsprechende Schäden an Orten wie Nigeria haben bereits zu internationalen Gerichtsfällen geführt.
Ihm tut es um das afrikanische Erbe einer funktionierenden Fauna und Flora leid, die durch die Gas- und Ölexploration unweigerlich gefährdet ist. Es scheint dem Umweltaktivisten geradezu unverantwortlich, sich der, was er als „schmutzige Technologie des 19. und 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, zuzuwenden, anstatt in erneuerbare Energien zu investieren und damit ein Technologieführer statt Mitläufer zu werden. Es mache ihm keinen Sinn erst in die Ölindustrie einzusteigen und sich dann doch, beziehungsweise gleichzeitig, der grünen Energiegewinnung zuzuwenden, zumal die Umwelt im letzteren Fall kaum nachteilig berührt werden dürfte.
Zuletzt hatte der namibische Wasserstoffkommissar, James Mnyupe, der dem Präsidentenbüro als Teil des Entwicklungsforums „Namibia Investment Promotion and Development Board“ dient und an der Vorstellung des Wasserstoff-Pilotprojektes „Cleanergy“ (von O&L und CMB.TEC) teilnahm, der AZ auf eine entsprechende Nachfrage, warum Namibia beiden Zielen nachjage, erklärt, dass Namibia sich dem kurzweiligen Ziel der Ölgewinnung zuwende, damit die Wirtschaft schneller einen Aufschwung erleben könne: „Nichts hindert uns daran, beide Formen der Energiegewinnung – fossile Brennstoffe sowie Gas- und Öl – voranzutreiben.“
Unlogische Argumente
Dabei vergaß Mnyupe allerdings, dass er kurz zuvor den Anwesenden (inkl. Medienvertreter) vorgeschwelgt hatte, dass Namibia sich für Umweltkredite und –Subventionen qualifizieren könne, wenn es auf die Erneuerbare Energie fokussiert wäre. Diese erhofften sechsstelligen Zuwendungen würden bei einer Ölförderung unweigerlich verlorengehen.
In Reaktion auf unlängst durch das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) einzeln vergebene Stipendien in der Kavango-Region, meinte gestern ein lokalansässiger Gegner des Explorationsprojektes: „Alle fünf unserer Kommunalbehörden (ist nicht mit den einzelnen Chiefs zu verwechseln; Anm. des Red.) haben ReconAfrica anfangs nicht willkommen geheißen, aber nachdem ReconAfrica sie mit einigen Spenden verwöhnt hat, sind sie jetzt zu Kriegsboten von ReconAfrica geworden. Bei den Mbukushu bohrt ReconAfrica ein Bohrloch im Dorf Mayara und bei den Shambyu gingen viele Stühle an die Kommunalbehörde. Unsere traditionellen Führer werden immer dann bedacht, wenn Sie schlecht über ReconAfrica reden oder den Betrieb kritisieren. Jetzt ruft uns unsere Führung zur Ordnung, wenn wir es wagen ReconAfrica zu kritisieren!“
In einem Interview mit dem Team der NMH-Morgensendung „Africa Good Morning“ erläuterte der internationale Umweltschützer und Aktivist Andy Gheorghiu die Besorgnis von Umweltschützern im Allgemeinen, die das große Interesse der Gas- und Ölindustrie an Afrika als letztes Frontiergebiet beobachten. Gheorghiu und seine Kollegen sind besorgt über die Tatsache, dass die Welt eine lange Liste früherer Umweltschäden vorweisen kann, die von der internationalen Ölindustrie verursacht und hinterlassen wurden. Er befürchtet ähnliche Folgen in Afrika. Entsprechende Schäden an Orten wie Nigeria haben bereits zu internationalen Gerichtsfällen geführt.
Ihm tut es um das afrikanische Erbe einer funktionierenden Fauna und Flora leid, die durch die Gas- und Ölexploration unweigerlich gefährdet ist. Es scheint dem Umweltaktivisten geradezu unverantwortlich, sich der, was er als „schmutzige Technologie des 19. und 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, zuzuwenden, anstatt in erneuerbare Energien zu investieren und damit ein Technologieführer statt Mitläufer zu werden. Es mache ihm keinen Sinn erst in die Ölindustrie einzusteigen und sich dann doch, beziehungsweise gleichzeitig, der grünen Energiegewinnung zuzuwenden, zumal die Umwelt im letzteren Fall kaum nachteilig berührt werden dürfte.
Zuletzt hatte der namibische Wasserstoffkommissar, James Mnyupe, der dem Präsidentenbüro als Teil des Entwicklungsforums „Namibia Investment Promotion and Development Board“ dient und an der Vorstellung des Wasserstoff-Pilotprojektes „Cleanergy“ (von O&L und CMB.TEC) teilnahm, der AZ auf eine entsprechende Nachfrage, warum Namibia beiden Zielen nachjage, erklärt, dass Namibia sich dem kurzweiligen Ziel der Ölgewinnung zuwende, damit die Wirtschaft schneller einen Aufschwung erleben könne: „Nichts hindert uns daran, beide Formen der Energiegewinnung – fossile Brennstoffe sowie Gas- und Öl – voranzutreiben.“
Unlogische Argumente
Dabei vergaß Mnyupe allerdings, dass er kurz zuvor den Anwesenden (inkl. Medienvertreter) vorgeschwelgt hatte, dass Namibia sich für Umweltkredite und –Subventionen qualifizieren könne, wenn es auf die Erneuerbare Energie fokussiert wäre. Diese erhofften sechsstelligen Zuwendungen würden bei einer Ölförderung unweigerlich verlorengehen.
In Reaktion auf unlängst durch das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) einzeln vergebene Stipendien in der Kavango-Region, meinte gestern ein lokalansässiger Gegner des Explorationsprojektes: „Alle fünf unserer Kommunalbehörden (ist nicht mit den einzelnen Chiefs zu verwechseln; Anm. des Red.) haben ReconAfrica anfangs nicht willkommen geheißen, aber nachdem ReconAfrica sie mit einigen Spenden verwöhnt hat, sind sie jetzt zu Kriegsboten von ReconAfrica geworden. Bei den Mbukushu bohrt ReconAfrica ein Bohrloch im Dorf Mayara und bei den Shambyu gingen viele Stühle an die Kommunalbehörde. Unsere traditionellen Führer werden immer dann bedacht, wenn Sie schlecht über ReconAfrica reden oder den Betrieb kritisieren. Jetzt ruft uns unsere Führung zur Ordnung, wenn wir es wagen ReconAfrica zu kritisieren!“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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