Sandabbau bei Okahandja
Anwohner beschweren sich über „illegale" Förderung von Sand
Eine Petition von Ende April möchte die Einstellung angeblich illegaler Sandabbauaktivitäten am Swakop in der Nähe von Okahandja erwirken. Der Betreiber des Sandtagebaus wehrt sich gegen die Vorwürfe und erklärt, woran man illegalen Raubbau von Sand tatsächlich erkennt.
Von O. Steinbach und A. Graig
Windhoek
Gegen die Betreiber eines Sandtagebaus unweit von Okahandja sind kürzlich Beschwerden seitens verschiedener Anwohner laut geworden. In einer Petition von Ende April drücken sie ihre Besorgnis über „mutmaßlich illegale Sandgewinnung im Trockenbett des Swakop” aus. Der Abbau von Steinen, Sand und Schotter verursache „irreparablen Schaden an Natur, Tierwelt und umliegenden Gemeinden”. Betreiber der Abbaustätte seien die Unternehmen Super Sand und deren Tochterfirma JT Freighting. Die Unterzeichner forderten in ihrer Petition unter anderem das Umwelt- und das Landwirtschaftsminsterium dazu auf, „sofortige und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um alle illegalen Sandabbauaktivitäten zu stoppen”.
Hakkies Husselmann, der auf seiner Farm in direkter Nachbarschaft zum Sandtagebau lebt, bekräftigt im Gespräch diese Vorwürfe. Zunächst habe ihn die Sandgewinnung nicht gestört. Im Laufe der Zeit seien die Aktivitäten jedoch immer weiter ausgeweitet worden. Mittlerweile betreibe man dort, mitten in einer ländlichen Wohngegend, einen Steinbrecher und eine Ziegelmaschine. „Was kommt als nächstes, eine Erdölbohranlage?”
Der Lärm und der aufgewirbelte Staub stelle für die Anwohner eine gesundheitliche Belastung dar, so Husselmann. Darüber hinaus bedrohe der Sandabbau das so wichtige Ökosystem des Trockenflusses: Die Sandbänke an den Ufern würden erodieren und die Pflanzenwelt in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Abtragung des Sandes sinke ferner der Grundwasserspiegel, denn auf steinigem Untergrund könne das Wasser des Flusses nicht mehr so gut versickern. Husselmann nannte noch weitere Probleme, darunter mögliche Folgen für den Verlauf des Trockenflusses.
Auf Nachfrage erklärte jedoch das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MEFT), dass JT Freighting über eine gültige Umweltverträglichkeitsbescheinigung für die Sandgewinnung im Swakop verfüge. „Wir stehen seit 2016 im Austausch mit den Behörden”, sagt Quzette Bosman, Umweltberaterin des Unternehmens. „Notwendige Lizenzen haben wir stets beantragt. Der Umzonungsprozess ist noch im Gange.” Von Illegalität könne daher keine Rede sein. Im gesamten Verlauf des Swakop gebe es darüber hinaus dutzende Sandgruben sowie eine nicht näher bestimmbare Anzahl tatsächlich illegaler Abbaustellen.
Die Anschuldigungen bezüglich negativer Auswirkungen auf die Umwelt wies Bosman zurück. Bei der Sandgewinnung würden die Ufer des Flusses und die umstehende Vegetation ohnehin gemieden werden. Außerdem trage man niemals den Sand bis ganz zum Flussboden ab. Dass die Sandabbauaktivitäten allein den sinkenden Grundwasserspiegel in der Gegend verursacht hätten, bestreitet auch Gerhard van der Merwe, Besitzer von Super Sand. „Wir befinden uns inmitten einer Dürre!” entgegnete er.
Schädliche beziehungsweise illegale Sandgewinnung, so Bosman, könne man grundsätzlich und im Unterschied zur Sandgrube bei Okahandja an kreisrunden Wasserpfützen im Flusslauf oder an unmittelbar angrenzender Verkehrsinfrastruktur erkennen.
Windhoek
Gegen die Betreiber eines Sandtagebaus unweit von Okahandja sind kürzlich Beschwerden seitens verschiedener Anwohner laut geworden. In einer Petition von Ende April drücken sie ihre Besorgnis über „mutmaßlich illegale Sandgewinnung im Trockenbett des Swakop” aus. Der Abbau von Steinen, Sand und Schotter verursache „irreparablen Schaden an Natur, Tierwelt und umliegenden Gemeinden”. Betreiber der Abbaustätte seien die Unternehmen Super Sand und deren Tochterfirma JT Freighting. Die Unterzeichner forderten in ihrer Petition unter anderem das Umwelt- und das Landwirtschaftsminsterium dazu auf, „sofortige und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um alle illegalen Sandabbauaktivitäten zu stoppen”.
Hakkies Husselmann, der auf seiner Farm in direkter Nachbarschaft zum Sandtagebau lebt, bekräftigt im Gespräch diese Vorwürfe. Zunächst habe ihn die Sandgewinnung nicht gestört. Im Laufe der Zeit seien die Aktivitäten jedoch immer weiter ausgeweitet worden. Mittlerweile betreibe man dort, mitten in einer ländlichen Wohngegend, einen Steinbrecher und eine Ziegelmaschine. „Was kommt als nächstes, eine Erdölbohranlage?”
Der Lärm und der aufgewirbelte Staub stelle für die Anwohner eine gesundheitliche Belastung dar, so Husselmann. Darüber hinaus bedrohe der Sandabbau das so wichtige Ökosystem des Trockenflusses: Die Sandbänke an den Ufern würden erodieren und die Pflanzenwelt in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Abtragung des Sandes sinke ferner der Grundwasserspiegel, denn auf steinigem Untergrund könne das Wasser des Flusses nicht mehr so gut versickern. Husselmann nannte noch weitere Probleme, darunter mögliche Folgen für den Verlauf des Trockenflusses.
Auf Nachfrage erklärte jedoch das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MEFT), dass JT Freighting über eine gültige Umweltverträglichkeitsbescheinigung für die Sandgewinnung im Swakop verfüge. „Wir stehen seit 2016 im Austausch mit den Behörden”, sagt Quzette Bosman, Umweltberaterin des Unternehmens. „Notwendige Lizenzen haben wir stets beantragt. Der Umzonungsprozess ist noch im Gange.” Von Illegalität könne daher keine Rede sein. Im gesamten Verlauf des Swakop gebe es darüber hinaus dutzende Sandgruben sowie eine nicht näher bestimmbare Anzahl tatsächlich illegaler Abbaustellen.
Die Anschuldigungen bezüglich negativer Auswirkungen auf die Umwelt wies Bosman zurück. Bei der Sandgewinnung würden die Ufer des Flusses und die umstehende Vegetation ohnehin gemieden werden. Außerdem trage man niemals den Sand bis ganz zum Flussboden ab. Dass die Sandabbauaktivitäten allein den sinkenden Grundwasserspiegel in der Gegend verursacht hätten, bestreitet auch Gerhard van der Merwe, Besitzer von Super Sand. „Wir befinden uns inmitten einer Dürre!” entgegnete er.
Schädliche beziehungsweise illegale Sandgewinnung, so Bosman, könne man grundsätzlich und im Unterschied zur Sandgrube bei Okahandja an kreisrunden Wasserpfützen im Flusslauf oder an unmittelbar angrenzender Verkehrsinfrastruktur erkennen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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