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Syndikate wüten in Namibia

Organisierte Verbrecher haben es auf endemische Pflanzen abgesehen
Ein Anstieg an Festnahmen und Verurteilungen von Pflanzenschmugglern, die geschützte endemische Pflanzen aus Namibia für den internationalen Zierpflanzenhandel illegal exportieren, beschäftigt die namibischen Ermittler immer mehr. Das beleuchtet der neulich veröffentlichte Namibia National Wildlife Protection Report für 2024.
Ellanie Smit
Von Ellanie Smit

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek



Windhoek (es/sno) - Illegale Ernten und der illegale Handel mit geschützten und bedrohten Pflanzen haben in Namibia in den vergangenen Jahren sprunghaft zugenommen. Die Zahl der Festnahmen von Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Schmuggel solcher Pflanzen ist von 3 im Jahr 2021 auf 42 im vergangenen Jahr gestiegen. Laut dem Namibia National Wildlife Protection Report für 2024 wird die namibische Flora im Zierpflanzenhandel immer beliebter, vor allem durch den Online-Handel.



Aus den Statistiken geht hervor, dass im vergangenen Jahr 1 211 pflanzliche Erzeugnisse beschlagnahmt wurden und 18 Fälle im Zusammenhang mit Pflanzendelikten registriert, von denen neun Fälle abgeschlossen wurden. Fünf Verdächtige wurden verurteilt. Dem Bericht zufolge ist zumindest ein Teil der Verhaftungen auf gezielte Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden zurückzuführen, einschließlich proaktiver Ermittlungen gegen den Online-Handel mit namibischen Pflanzen.



„Diese Ermittlungen wurden durch den umfangreichen Handel mit lebenden Pflanzen motiviert, der in den vergangenen Jahren aus Südafrika gemeldet wurde. Besonders aus dem Nordkap und den beiden Biomen Nama-Karoo und Succulent-Karoo, die Namibia sich mit Südafrika teilt.“



Gefährdete Biome



Dem Bericht zufolge beherbergen diese Biome eine große Anzahl, für Sammler, attraktive endemische Pflanzen, die als Zierpflanzen Höchstpreise erzielen. In dem Bericht heißt es, dass Ermittlungen im Zusammenhang mit aktiven Fällen des Handels mit lebenden Pflanzen sowie umfassendere Untersuchungen der globalen Handelsdynamik weitreichende kriminelle Verbindungen aufgedeckt haben. „Gut organisierte Verbrechersyndikate mit internationalen Verbindungen haben es eindeutig auf die namibische Flora abgesehen“, so das Befinden.



Dem Bericht zufolge werden endemische und fast endemische namibische Pflanzen im Internet offen zum Verkauf angeboten. Dem Bericht zufolge lassen sich viele dieser Pflanzen anhand ihrer Wuchsform und anderer Merkmale mit hoher Wahrscheinlichkeit als illegal aus der freien Natur geerntete Exemplare identifizieren.



Gegenwärtig scheint der Elefantenfuß, der als endemisch in der Namib-Wüste eingestuft wird, eine der am meisten angegriffenen Arten zu sein; im vergangenen Jahr wurden 326 Elefantenfußpflanzen illegal geerntet. „In den vergangenen drei Jahren wurden zahlreiche Großlieferungen von Elefantenfußpflanzen beschlagnahmt. Die Pflanze wächst extrem langsam und hat eine lückenhafte Verbreitung mit lokal begrenzten Beständen. Wenn die illegale Ernte nicht bald und schnell eingedämmt wird, könnte der Elefantenfuß in einem Großteil seines derzeitigen Verbreitungsgebiets aussterben.“



Des Teufels Kralle



Weiter heißt es, dass die Teufelskralle, Harpagophytum zeyheri und Harpagophytum procumbens, in Namibia eine der einheimischen Pflanzenarten ist, die wertvolle medizinische Eigenschaften haben soll.

Sie ist international sehr begehrt. Nachhaltige, legale Ernten von Teufelskrallen-Knollen aus Wildpflanzen stellen seit vielen Jahren eine wichtige Einkommensquelle für ländliche Gemeinschaften dar. „Leider werden immer wieder Versuche aufgedeckt, illegale Ernten in den kontrollierten legalen Handel einzuschleusen.



In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe illegaler Sendungen von Teufelskralle beschlagnahmt, so auch 2023. Ein Teil des Materials wird in Nachbarländern illegal geerntet und nach Namibia geschmuggelt“, heißt es in dem Bericht. Es wird auch genannt, dass die Holzressourcen Namibias weiterhin unter der illegalen Ausbeutung für drei verschiedene Märkte leiden: Bauholz, Brennholz und Holzkohle. Seit 2018 gilt ein Moratorium für die Holzernte, um gefährdete Waldgebiete vor Raubbau zu schützen. Der illegale Holzschlag, der über legale Lagerbestände aus der Zeit vor dem Moratorium abgewickelt wird, wurde als besonders besorgniserregend eingestuft. Dem Bericht zufolge stellt auch der grenzüberschreitende Handel mit illegalem Holz zwischen Namibia und seinen Nachbarländern nach wie vor eine große Herausforderung dar.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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