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Kommunalgebiete werden durch Tourismus in die Lage versetzt, gerade Spitzmaulnashörner zu schützen. Foto: Pixabay
Kommunalgebiete werden durch Tourismus in die Lage versetzt, gerade Spitzmaulnashörner zu schützen. Foto: Pixabay

Tourismus fördert Nashornschutz

Studie: Kommunalgebiete reinvestieren Einkommen aus Tourismus in Naturschutz
Das nachhaltiger Tourismus den Naturschutz unterstützt, ist seit langem Konsens. Dass dies vor allem auch in namibischen Kommunalgebieten funktioniert, hat nun eine wissenschaftliche Studie eindeutig belegen können.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Dass der Tourismus in Namibia ein integraler Bestandteil ist, um den Naturschütz zu fördern und aufrechtzuerhalten, ist allgemein bekannt. In welchem Ausmaß das jedoch gerade für kommunale Hegegebiete und den Schutz der dortigen Spitzmaulnashörner gilt, hat nun eine wissenschaftliche Studie mit Daten belegen können. Die Studie, die Ende Januar auf der Plattform Frontiers erschien, hat untersucht, wie Nashorn-basierter Tourismus im Nordwesten Namibias lokale Verantwortlichkeiten stärkt, um Wilderei zu bekämpfen. Die Ergebnisse der Studie sind durchschlagend: Zwischen 2012 und 2018 sind die Anzahl der Touristen sowie das Einkommen, das direkt durch von Rangern geführte Nashornbeobachtungen in kommunalen Hegegebieten generiert wurde, um über 200 Prozent gestiegen. Somit flossen in den sechs Jahren über eine Millionen USD durch Nashorntourismus in die Kommunalgebiete. Das führte zu Reinvestitionen der Kommunalgebiete in den Nashornschutz: In dem Zeitraum wurden infolgedessen 340 Prozent mehr „Rhino Rangers“ angestellt. „Ein starker positiver Zusammenhang zwischen kommunalen Einrichtungen, die den Tourismus direkt unterstützen und finanziell davon profitieren, und dem Umfang ihrer Reinvestitionen in den Nashornschutz deutet darauf hin, dass Kommunalgebiete, die stärker vom Nashorntourismus profitierten, auch ein höheres Maß an Verantwortungsbewusstsein zeigten“, schreiben die Autoren der Studie um Jeff Muntifering, Andrew Malherbe, Lorna Dax and Piet Beytell. Dies legt zudem nahe, dass das verstärkte kommunale Engagement durch den Tourismus auch zur Minderung der Wilderei beiträgt. „Namibias Beispiel des von Hegegebieten geleiteten, auf Nashornschutz ausgelegten Tourismus zeigt, wie ein sorgfältig gestalteter Wildtiertourismus, der speziell auf das Engagement und die Stärkung der Gemeinschaft ausgerichtet ist, als solide Grundlage für eine verbesserte lokale Verwaltung dienen kann, die zur Verbesserung der Wildtiere und der lokalen Gemeinschaften beiträgt.“

Hintergrund

Rund 38 Prozent der namibischen Landfläche sind Kommunalland, auf dem Naturschutz im Rahmen des „Community-Based Natural Resource Management Programme“ (CBNRM) umgesetzt wird. Um gesetzlich als Naturschutzgebiet registriert zu werden, müssen die Bewohner von Gemeindeland nachweisen, dass sie in der Lage sind, eine Reihe wichtiger Bedingungen zu erfüllen, darunter die demokratische Wahl eines repräsentativen Ausschusses, die Festlegung von Grenzen und die Aufstellung eines Plans für das Management und die Nutzung von Wildtieren. Wie die Studie darlegt, kann ein Hegegebiet als lokale Institution nach der Registrierung rechtlich verlangen, dass z. B. kommerzieller Tourismus innerhalb ihrer Grenzen vertragliche finanzielle Verpflichtungen gegenüber des Hegegebiets eingehen. „Diese Rechte können als starker Anreiz für den Schutz der Wildtiere dienen, die die meisten Touristen in Namibia sehen und kennenlernen wollen“, so die Autoren. Die Hegegebiete werden von einer Reihe nichtstaatlicher, vor Ort ansässiger Naturschutz- und Entwicklungsorganisationen unterstützt, deren gemeinsame Bemühungen unter einem nationalen Dachverband namens Namibia Association of CBNRM Support Organizations (NACSO) koordiniert werden.

Weniger Wilderei

Die Rolle des Tourismus auf den Naturschutz reflektiert sich auch in den Zahlen der Wilderei: Im Studienzeitraum stieg die Wilderei auf 18 Fälle in 2014, aber fiel dann um 78 Prozent in 2017 und weiter auf null Fälle in 2018. „Darüber hinaus zeigten die jährlichen Raten sehr ähnliche Trends im Wachstum sowohl der Nashorn-Einnahmen für die Hegegebiete als auch der relativen Beiträge der Hegegebiete zum Nashorn-Monitoring“, so die Autoren. „Diese Ergebnisse sind zwar nicht explizit kausal, deuten aber darauf hin, dass das Wachstum des von den Schutzgebieten betriebenen Tourismus wahrscheinlich eine positive Rolle bei der Bekämpfung der illegalen Jagd gespielt hat, indem die Schutzgebiete in die Lage versetzt wurden, eine aktivere Rolle beim Schutz der Nashörner zu spielen. Indem wir die illegale Jagd auf oder unter die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate reduziert haben, haben wir auch unser Ziel erreicht, dazu beizutragen, dass die Population des Spitzmaulnashorns stabil bleibt oder zunimmt.“

Die Autoren der Studie legen daher nahe, dass ein weiterer Ausbau des nachhaltigen Tourismus in den Hegegebieten im Nordwesten Namibias für den Schutz der Spitzmaulnashörner förderlich sein werde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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