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Ein Wüstenelefant schaut in die Kamera. Laut einem neuen Bericht bedroht eine Auktion von Wüstenelefanten die „gesamte Existenz“ der Dickhäuter. Den Bericht hat das Umweltministerium aber als Meinungsstück abgestempelt. Foto: Erwin Leuschner
Ein Wüstenelefant schaut in die Kamera. Laut einem neuen Bericht bedroht eine Auktion von Wüstenelefanten die „gesamte Existenz“ der Dickhäuter. Den Bericht hat das Umweltministerium aber als Meinungsstück abgestempelt. Foto: Erwin Leuschner

Umweltprogramm bricht zusammen

Kritischer Bericht über das CBNRM-Modell wird als Meinungsstück abgelehnt
Das Programm zur kommunalen Verwaltung natürlicher Ressourcen bricht zusammen. So lautet das Fazit eines neuen Berichts, den das hiesige Umweltministerium ablehnt. In dem Dokument wird die Auktion von Wüstenelefanten kritisiert, da jene die „gesamte Existenz" der Dickhäuter gefährde.
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek Namibias Programm zur kommunalen Verwaltung natürlicher Ressourcen (Community-Based Natural Resource Management, CBNRM) wird weltweit gelobt. Es sei ein Beispiel für den Schutz von Elefanten und Wildtieren und fördert zur gleichen Zeit die wirtschaftliche Nutzung für ländliche Gemeinschaften, heißt es vom Umweltministerium. „Aber wie unsere Untersuchung vor Ort und Analyse zeigt, wird der wahrgenommene Erfolg grob falsch dargestellt“, heißt es jetzt in einem neuen Bericht. Das als Untersuchungsbericht bezeichnete Stück wurde von den beiden Journalisten Adam Cruise und Izzy Sasada im November veröffentlicht. Darin wird die „Wirksamkeit des namibischen Wildtierschutzmodells besonders auf Elefanten“ ermittelt. Die beiden Journalisten wollen acht Wochen lang insgesamt 29 Hegegebiete besucht haben. In der Schlussfolgerung wird nicht nur CBNRM scharf kritisiert, sondern auch die Regierung. Der Bericht zieht inzwischen international Kreise. „In der gesamten nördlichen Region Namibias und insbesondere in den 29 CBNRM-Hegegebieten sind die Gemeinschaften in gleichem Maße verarmt, und in einigen Fällen sogar noch mehr, als während der südafrikanischen Apartheidszeit vor der Unabhängigkeit“, heißt es. Viele Gemeinschaften, von denen die meisten ethnische Minderheiten in Namibia darstellen würden, würden zudem von „der Zentralregierung unterdrückt und ausgebeutet“. Ferner heißt es, dass die Wildtierpopulationen vieler Arten in der von CBNRM-dominierten Region Kunene zurückgehen. Stark betroffen sind Elefanten, Oryx-Antilopen, Hartmanns-Bergzebras und Löwen, deren Zahlen hauptsächlich aufgrund „der Dürre, Trophäenjagd, Eigennutzung, Missmanagement im Naturschutz und Konflikten zwischen Mensch und Tier“ negativ beeinträchtig worden seien. In dieser Region habe die Regierung auch einige Wüstenelefanten versteigert, die „womöglich exportiert“ würden. „Die Auktion bedroht wahrscheinlich die gesamte Existenz dieser isolierten und einzigartig wüstenangepassten Elefantenpopulation, die bereits stark zurückgeht“, heißt es dazu. Bericht wird abgelehnt „Wir rufen Naturschützer auf, diesen Bericht abzulehnen, angesichts er von bekannte Kritikern unterstützt wird und darauf abzielt, Namibias Image weltweit zu trüben. Unsere Programme, inklusive CBNRM, sind erfolgreich“, reagierte Romeo Muyunda, Pressesprecher im Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, gestern auf den Bericht. Laut Muyunda stellt der Bericht hauptsächlich eine Meinungsäußerung dar, weil nahezu alle Vorwürfe nicht durch Fakten belegt sind. „Als Beispiel wird die Armut genannt, die sich verschlimmert haben soll. Es ist jedoch nicht leicht, jemanden aus der absoluten Armut zu befreien“, sagte Muyunda. Obwohl die Armut nicht in allen Gemeinden vollständig behoben worden sei, habe CBNRM viel getan, um die Lebensgrundlagen zu verbessern. Viele Gemeinschaften würden inzwischen dank des Programms über fließendes Trinkwasser und einen Stromanschluss verfügen und bekämen außerdem ein Einkommen. Dass marginalisierte Gemeinschaften von der Regierung ausgebeutet würden, bezeichnete Muyunda ebenfalls als eine Meinungsäußerung, zumal es nicht möglich sei, Ausbeutung zu quantifizieren. „Es stimmt nicht, weil die Regierung sich kaum bei CBNRM-Programmen einmischt“, sagte er. Einen Rückgang der Wildtierpopulationen, besonders in Kunene, bezeichnete Muyunda „als nichts Neues“. „Die Dürre hat viele Tierarten in Kunene stark beeinflusst, aber man darf die Tatsache nicht außer Acht lassen, dass die Anzahl Wildtiere in anderen Teilen Namibias deutlich zugenommen hat“, sagte er.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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