Ursprung der Klimakrise: Kolonialismus
IPCC betrachtet treibende Kraft hinter dem modernen Konsumdenken
Im Anlauf zum COP 27-Klimagipfel stellt das IPCC seine Umweltberichte fertig und wartet nun in seinem letzten Bericht mit der Behauptung auf, dass die Klimakrise direkt auf den Kolonialismus zurückzuführen ist. Die Behauptung ist nicht neu. Neu ist eine in Namibia veröffentlichte Filmproduktion, die den Werdegang ReconAfricas festhält.
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Art, wie Grundschätze in Afrika abgebaut werden – der größte Teil der Exploration und des Abbaus wird von ehemaligen Kolonialherren vorgenommen –, wird oft als Postkolonialismus bezeichnet. Mehr als 30 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Berichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) im Jahr 1990, fand nun das Wort „Kolonialismus“ seinen Weg in den sechsten Sachstandsbericht des IPCC.
Anhaltendes Problem
Der zweite Bericht der Arbeitsgruppe des Gremiums, der sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen befasst, führt den Kolonialismus nicht nur als Treiber der Klimakrise auf, sondern auch als ein anhaltendes Problem, zum Nachteil der betroffenen Kommunalgemeinschaften. Das Hinzufügen dieses einen Wortes hat große Bedeutung und darf nicht unterschätzt werden. Denn das IPCC veröffentlicht zusammen mit jedem Bericht eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, die sich auf dies Dokument konzentrieren, sobald die Vorbereitungsgespräche für das jährliche COP-Klimatreffen der UN anlaufen.
Amitav Ghosh ist ein preisgekrönter Autor aus Indien, der laut einem Bericht des Guardian, in seinem neusten Buch „The Nutmeg’s Curse“ schreckliche Vorfälle kolonialer Gewalt seitens europäischer Siedler, die in Asien, Amerika, Australien, Neuseeland und Afrika verübt wurden, umfasst. Er zeigt auf, wie die Plünderung dieser Länder vor Hunderten von Jahren, inklusive der systematischen Ausrottung ihrer Ureinwohner, den Grundstein für die Klimakrise legte. Seine Theorie basiert auf der ursprünglichen Suche nach Gewürzen (Muskatnuss).
Ghosh befasst sich zunehmend mit der Klimakrise, zumal er in Kalkutta in Westbengalen geboren wurde und dadurch den klimabedingten Verfall der weniger als 200 Kilometer entfernten Sundarbans seit seiner Kindheit beobachten konnte. Die Sundarbans (schöner Wald) sind ein UNESCO Welterbe und sind die größten Mangrovenwälder der Erde in Bangladesch und dem indischen Westbengalen.
„Profit over People“
Die moralische Verantwortung für einen verantwortungsbewussten Abbau in der modernen Zeit ruht dabei letztendlich auf den Schultern der Regierung. Darum ist die 34-minütige Filmproduktion „Selling the Kavango – Putting Profit over People“ (Kavango wird ausverkauft – Profit ist wichtiger als Menschen) eine an die namibische Regierung und Öffentlichkeit gerichtete, nachdrückliche Mahnung. Der Film wurde am Tag der Erde veröffentlicht und betrachtet den Werdegang der kanadischen Gas- und Öl-Explorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in der Kavango-Region.
Unterstützt von der Rosa Luxemburg Stiftung, befassen sich die Produzenten mit der technischen Materie, bevor sie sich den affektierten Parteien zuwenden – dem Menschen. Sie beleuchten die Auswirkungen auf die traditionell lebende San-Bevölkerung (vor allem die Frauen) und befassen sich mit den bisher missachteten Menschenrechten der betroffenen Bevölkerung. Der südafrikanische Geologe und Umweltfachkraft Jan Arkert kommt auch in dem Film zu Wort.
Die Art, wie Grundschätze in Afrika abgebaut werden – der größte Teil der Exploration und des Abbaus wird von ehemaligen Kolonialherren vorgenommen –, wird oft als Postkolonialismus bezeichnet. Mehr als 30 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Berichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) im Jahr 1990, fand nun das Wort „Kolonialismus“ seinen Weg in den sechsten Sachstandsbericht des IPCC.
Anhaltendes Problem
Der zweite Bericht der Arbeitsgruppe des Gremiums, der sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen befasst, führt den Kolonialismus nicht nur als Treiber der Klimakrise auf, sondern auch als ein anhaltendes Problem, zum Nachteil der betroffenen Kommunalgemeinschaften. Das Hinzufügen dieses einen Wortes hat große Bedeutung und darf nicht unterschätzt werden. Denn das IPCC veröffentlicht zusammen mit jedem Bericht eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, die sich auf dies Dokument konzentrieren, sobald die Vorbereitungsgespräche für das jährliche COP-Klimatreffen der UN anlaufen.
Amitav Ghosh ist ein preisgekrönter Autor aus Indien, der laut einem Bericht des Guardian, in seinem neusten Buch „The Nutmeg’s Curse“ schreckliche Vorfälle kolonialer Gewalt seitens europäischer Siedler, die in Asien, Amerika, Australien, Neuseeland und Afrika verübt wurden, umfasst. Er zeigt auf, wie die Plünderung dieser Länder vor Hunderten von Jahren, inklusive der systematischen Ausrottung ihrer Ureinwohner, den Grundstein für die Klimakrise legte. Seine Theorie basiert auf der ursprünglichen Suche nach Gewürzen (Muskatnuss).
Ghosh befasst sich zunehmend mit der Klimakrise, zumal er in Kalkutta in Westbengalen geboren wurde und dadurch den klimabedingten Verfall der weniger als 200 Kilometer entfernten Sundarbans seit seiner Kindheit beobachten konnte. Die Sundarbans (schöner Wald) sind ein UNESCO Welterbe und sind die größten Mangrovenwälder der Erde in Bangladesch und dem indischen Westbengalen.
„Profit over People“
Die moralische Verantwortung für einen verantwortungsbewussten Abbau in der modernen Zeit ruht dabei letztendlich auf den Schultern der Regierung. Darum ist die 34-minütige Filmproduktion „Selling the Kavango – Putting Profit over People“ (Kavango wird ausverkauft – Profit ist wichtiger als Menschen) eine an die namibische Regierung und Öffentlichkeit gerichtete, nachdrückliche Mahnung. Der Film wurde am Tag der Erde veröffentlicht und betrachtet den Werdegang der kanadischen Gas- und Öl-Explorationsgesellschaft Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in der Kavango-Region.
Unterstützt von der Rosa Luxemburg Stiftung, befassen sich die Produzenten mit der technischen Materie, bevor sie sich den affektierten Parteien zuwenden – dem Menschen. Sie beleuchten die Auswirkungen auf die traditionell lebende San-Bevölkerung (vor allem die Frauen) und befassen sich mit den bisher missachteten Menschenrechten der betroffenen Bevölkerung. Der südafrikanische Geologe und Umweltfachkraft Jan Arkert kommt auch in dem Film zu Wort.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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