Walstrandungen noch kein Anlass zur Sorge
Windhoek (km) - Das „Namibian Dolphin Project“ (NDP) hat sich zu den Walstrandungen in den vergangenen Monaten geäußert und klargestellt, dass es bisher keinen Grund zur Beunruhigung gebe. Die Organisation hat zwei gestrandete Buckelwale im vergangenen November, zehn im Dezember und einen in diesem Januar verzeichnet. Bei all diesen Walen handele es sich um junge Buckelwale mit einer Länge von etwa sieben bis acht Metern. Wie Chelsea Kovalcsik von NDP auf Nachfrage der AZ mitteilte, habe man zwar nur in den Magen und Darm des letzten Wales schauen können, jedoch keine Hinweise auf Plastik oder andere alarmierende Ursachen gefunden. Man gehe daher davon aus, dass die gestrandeten Wale zu den Populationen gehören, die momentan aus den warmen Gewässern vor Angola südlich in die kälteren Gewässer der Antarktis wandern. „Es sind höchstwahrscheinlich junge und unerfahrene Wale, die diese Reise zum ersten Mal machen. Es ist ein langer Weg für sie und daher ist es angesichts der langen Küstenlinie Namibias nicht ungewöhnlich, so viele Strandungen zu sehen.“ Das NDP werde aber dennoch jede Strandung dokumentieren und untersuchen.
Kovalcsik wies außerdem mit Dringlichkeit darauf hin, dass man, wenn man einen gestrandeten Wal findet, auf keinen Fall in das Fleisch schneiden und es erst recht nicht verwenden soll. Nicht nur erschwere das die Ermittlung der Todesursache, sondern man riskiere auch die Übertragung von Parasiten und Krankheiten.
Auf die Frage, wie besorgniserregend die vielen Strandungen wirklich seien, sagte Kovalcsik: „Ich denke, momentan ist der erste Schritt, ein öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen. Die Menschen sollen wissen, dass mir momentan nicht besorgt sind angesichts der Strandungen. Das kann sich natürlich ändern, wenn wir neue Information erhalten.“
Sie beruft sich auf eine neue Studie aus dem Journal Royal Society Open Science, die nachweist, dass die westliche südatlantische Buckelwalpopulation auf 25 000 Tiere angestiegen ist. Wissenschaftler glauben, dass diese Schätzung nahe der Zahlen vor dem Beginn des Wahlfangs sind. Nach den 1950er Jahren waren nur noch ganze 450 Buckelwale in der Region verblieben. Die Population soll sich jetzt soweit erholt haben, dass sie wieder 90 Prozent ihrer historischen Zahlen erreicht hat.
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Allgemeine Zeitung
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