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Weiterer namibischer Gepard tot

Indien: Todesursache noch unklar – 13 von 20 Tieren verbleiben
Im indischen Kuno-Nationalpark zählt das „Project Cheetah" erneut einen Gepard weniger: Nach einer wegen alarmierender Krankheitssymptomen eingeleiteten tierärztlichen Untersuchung wachte Shaurya nicht mehr aus der Narkose auf.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Im indischen Kuno-Nationalpark ist ein weiterer aus dem südlichen Afrika importierter Gepard gestorben. Es handelt sich um das namibische Männchen Shaurya, auch genannt Freddie. Der Vorfall markiert den zehnten Todesfall unter den aus Namibia und Südafrika angesiedelten Großkatzen seit März 2023.

Wie die für Waldschutz zuständigen Behörden (APCCF) in Indien mitteilten, verstarb der siebenjährige Gepard am Dienstag gegen drei Uhr nachmittags, nachdem er sich zuvor lethargisch verhalten und einen unsicheren Gang an den Tag gelegt hatte. Angesichts des besorgniserregenden Zustands des Tieres wurde es gegen elf Uhr am Vormittag zur tierärztlichen Untersuchung gebracht und betäubt. Aus dieser Betäubung wachte Shaurya laut den Verantwortlichen nicht mehr wieder auf; Wiederbelebungsmaßnahmen scheiterten. Die Todesursache ist nach Behördenangaben noch unklar und man warte auf die Ergebnisse der Obduktion.

Susan Yannetti, die zu Beginn des Ansiedlungsprojekts beim Cheetah Conservation Fund arbeitete und nun zur Metapopulation-Initiative gehört, welche an der Ansiedlung der südafrikanischen Geparde mitwirkt, fühlt sich an den Tod des südafrikanischen Gepards Uday erinnert. Er war im vergangenen April verstorben. „Der jüngste Vorfall ist Udays Tod verdächtig ähnlich. Auch er wurde wankend in der Boma gefunden und starb kurz darauf“, so Yannetti gegenüber der AZ. „Seine Todesursache wurde nie festgestellt.“

Wie die meisten der verbleibenden Geparde lebte auch Shaurya noch immer in einer rund einen Quadratkilometer großen Boma. Einem Bericht der indischen Zeitung The Hindu zufolge wurden bisher nur zwei Großkatzen in das 748 Quadratkilometer große Reservat des Kuno-Nationalparks freigelassen. Andere Medien sprechen von drei oder vier Katzen. Mehr sollen in den kommenden Monaten folgen, versprechen die indischen Behörden.

Shaurya wurde von den indischen Medien als besonders lebhafter und energetischer Gepard bezeichnet. Er wurde ursprünglich nach dem Rocksänger Freddie Mercury benannt und ist der Bruder des ebenfalls in Indien befindlichen Geparden Elton, der nun Guarav heißt. In Namibia waren die beiden als die „Rockstars“ bekannt. Shaurya und Guarav lebten vor der Umsiedlung frei in dem Gebiet rund um den Cheetah Conservation Fund in Namibia. Shaurya war zudem der Vater der vier Jungen, die im März 2023 von Mutter Jwala (usprünglich Siyaya) in Indien geboren wurden. Drei der Jungen starben kurz darauf, nur eines überlebte, wurde aber von der Mutter verstoßen. Aktuell wird es vom Tierarztteam des Kuno-Nationalparks aufgezogen.

Neuer Wurf von drei Jungen

Während die steigenden Todeszahlen der Geparde in Indien immer mehr Kritik auf sich ziehen, gab es zuletzt auch gute Nachrichten aus dem Kuno-Nationalpark: Vor zwei Wochen wurden drei Junge geboren. Mutter ist die namibische Gepardin Aasha, Vater der namibische Gepard Oban.

Aktuell verbleiben in Kuno also fünf namibische Geparde, die allesamt in Bomas leben, sowie acht südafrikanische Tiere. Die Gesamtzahl der überlebenden Jungen liegt momentan bei vier.

Südafrika plant zudem in den nächsten Monaten eine Gruppe von zwölf weiteren Geparden nach Indien zu entsenden. Wie Yannetti bekräftigt, sei der Tod Shauryas kein Grund zur Besorgnis für den geplanten Export. Dieser war ursprünglich für Januar geplant, verschiebt sich aber wohl wegen andauernder Vorbereitungen nach hinten. Die neuen Geparde sollten in einem zweiten Areal angesiedelt werden, das noch mit Beutetieren angereichert und mit Infrastruktur versehen werden müsse, so Yannetti. Die Ankunft der neuen Tiere werde daher wohl eher im Herbst 2024 stattfinden. Indische Behörden befinden sich laut Medienberichten zudem in Gesprächen mit Kenia, Mosambik und Somalia, um auch von dort Geparde zu importieren.

Bei dem „Projekt Cheetah“ handelt es sich um ein Pilotprojekt zur Wiederansiedlung von Geparden in Indien, die dort seit über 70 Jahren ausgestorben sind. Im September 2022 waren acht namibische Geparde nach Indien exportiert worden, zwölf weitere Tiere folgten im Februar 2023 aus Südafrika. Das Projekt ist nicht unumstritten: Kritiker bemängeln neben der hohen Todesrate der Geparde auch fehlende Transparenz und Lernbereitschaft der Verantwortlichen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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