Wilderei bedroht auch Hyänen
Schlingenverletzungen verringern reproduktiven Erfolg
Unter den Opfern der Wilderei im südlichen Afrika wird den meisten nicht zu allererst die Hyäne einfallen. Eine Studie zeigt, dass die Folgen der Drahtschlingenwilderei für die Population der Tüpfelhyäne bisher stark unterschätzt wurden.
Von Katharina Moser, Windhoek
Obwohl selbt kein Ziel von Wilderern, geraten im südlichen Afrika zahlreiche Hyänen in illegale Jagdschlingen – und tragen schwere Schäden davon, selbst wenn sie sich lebendig aus ihnen befreien können. Das stellten Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in einer Studie fest, die jüngst im zoologischen Journal „Animal Conservation“ erschien. Dafür analysierten sie die lebenslangen Fiolgen von Schlingenverletzungen weiblicher Tüpfelhyänen im tansanischen Serengeti-Nationalpark von 1987 bis 2020.
Den Hauptautoren der Studie, Dr. Marion East und Prof Heribert Hofer, zufolge ist die Gefahr für Hyänen, in einer Schlinge zu verenden, sehr groß – im Serengeti-Nationalpark liegt sie jährlich bei acht Prozent. „Das liegt daran, dass Tüpfelhyänen hauptsächlich wandernde Pflanzenfresser erjagen und sie daher regelmäßig große Entfernungen von ihren Territorien zu den Tierherden zurücklegen“, so die Autoren. Viele gefangene Hyänen können sich befreien, indem sie den Draht durchnagen. Die Wissenschaftler des IZW untersuchten verletzte Hyänenweibchen aus drei beobachteten Clans und stellten fest, dass nicht nur das Individuum, sondern auch die Population von den Folgen der Schlingenverletzungen betroffen ist: „Wir konnten beobachten, dass Weibchen mit derartigen Schlingenverletzungen zwar keine kürzere Lebenserwartung hatten“, so Wissenschaftlerin Dr. Sarah Benhaiem. „Allerdings fanden wir einen eindeutigen negativen Effekt auf den Reproduktionserfolg der Weibchen“, so Sara Kaidatzi. Diejenigen Hyänen, die die Verletzungen kurz vor ihrem ersten Nachwuchs erlitten, hatten ihren ersten Wurf rund acht Monate später mit viereinhalb statt mit gut dreieinhalb Jahren. Auch überlebten mehr Junge der betroffenen Hyänen das erste Lebensjahr nicht: Statt der gewöhnlichen 51 Prozent erreichten im Serengeti-Nationalpark nur 42 Prozent der Junge einer schlingenverletzten Mutter ihren ersten Geburtstag. Zudem sind die Würfe der Betroffenen kleiner als üblich. Anstelle von 56 Prozent waren nur 36 Prozent der Junge Zwillinge.
Laut Dr. East liegt der verringerte Reproduktionserfolg der Hyänenweibchen, die sich einst in Schlingen verletzt haben, womöglich an verstärkten Entzündungs- und Immunreaktionen infolge der Verletzung. Zudem können sie teils nicht mehr derart lange Strecken zur Jagd ihrer Beute zurücklegen. „Unsere Forschung zeigt, dass der Fang von Hyänen, abgesehen von den unmittelbaren Todesfällen, unbeabsichtigte, aber tiefgreifende Auswirkungen auf die Hyänenpopulationen haben kann, da Weibchen, die das Fangen in einer Drahtschlinge mit erheblichen Verletzungen überleben, kleinere Würfe haben, die mit geringerer Wahrscheinlichkeit überleben werden“, so Dr. East zusammenfassend. Während diese Studienergebnisse nur mit einer kleinen Anzahl von Tieren durchgeführt wurde, weisen sie laut ihr darauf hin, dass die Folgen der Wilderei für Hyänen bisher grob unterschätzt wurde.
Obwohl selbt kein Ziel von Wilderern, geraten im südlichen Afrika zahlreiche Hyänen in illegale Jagdschlingen – und tragen schwere Schäden davon, selbst wenn sie sich lebendig aus ihnen befreien können. Das stellten Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in einer Studie fest, die jüngst im zoologischen Journal „Animal Conservation“ erschien. Dafür analysierten sie die lebenslangen Fiolgen von Schlingenverletzungen weiblicher Tüpfelhyänen im tansanischen Serengeti-Nationalpark von 1987 bis 2020.
Den Hauptautoren der Studie, Dr. Marion East und Prof Heribert Hofer, zufolge ist die Gefahr für Hyänen, in einer Schlinge zu verenden, sehr groß – im Serengeti-Nationalpark liegt sie jährlich bei acht Prozent. „Das liegt daran, dass Tüpfelhyänen hauptsächlich wandernde Pflanzenfresser erjagen und sie daher regelmäßig große Entfernungen von ihren Territorien zu den Tierherden zurücklegen“, so die Autoren. Viele gefangene Hyänen können sich befreien, indem sie den Draht durchnagen. Die Wissenschaftler des IZW untersuchten verletzte Hyänenweibchen aus drei beobachteten Clans und stellten fest, dass nicht nur das Individuum, sondern auch die Population von den Folgen der Schlingenverletzungen betroffen ist: „Wir konnten beobachten, dass Weibchen mit derartigen Schlingenverletzungen zwar keine kürzere Lebenserwartung hatten“, so Wissenschaftlerin Dr. Sarah Benhaiem. „Allerdings fanden wir einen eindeutigen negativen Effekt auf den Reproduktionserfolg der Weibchen“, so Sara Kaidatzi. Diejenigen Hyänen, die die Verletzungen kurz vor ihrem ersten Nachwuchs erlitten, hatten ihren ersten Wurf rund acht Monate später mit viereinhalb statt mit gut dreieinhalb Jahren. Auch überlebten mehr Junge der betroffenen Hyänen das erste Lebensjahr nicht: Statt der gewöhnlichen 51 Prozent erreichten im Serengeti-Nationalpark nur 42 Prozent der Junge einer schlingenverletzten Mutter ihren ersten Geburtstag. Zudem sind die Würfe der Betroffenen kleiner als üblich. Anstelle von 56 Prozent waren nur 36 Prozent der Junge Zwillinge.
Laut Dr. East liegt der verringerte Reproduktionserfolg der Hyänenweibchen, die sich einst in Schlingen verletzt haben, womöglich an verstärkten Entzündungs- und Immunreaktionen infolge der Verletzung. Zudem können sie teils nicht mehr derart lange Strecken zur Jagd ihrer Beute zurücklegen. „Unsere Forschung zeigt, dass der Fang von Hyänen, abgesehen von den unmittelbaren Todesfällen, unbeabsichtigte, aber tiefgreifende Auswirkungen auf die Hyänenpopulationen haben kann, da Weibchen, die das Fangen in einer Drahtschlinge mit erheblichen Verletzungen überleben, kleinere Würfe haben, die mit geringerer Wahrscheinlichkeit überleben werden“, so Dr. East zusammenfassend. Während diese Studienergebnisse nur mit einer kleinen Anzahl von Tieren durchgeführt wurde, weisen sie laut ihr darauf hin, dass die Folgen der Wilderei für Hyänen bisher grob unterschätzt wurde.
Kommentar
Ulrich Prinz
Ich verstehe es alles nicht. Kein Tier muss für Geldzwecke gewildert werden. Leider ist es nur ein Bruchteil von Wilderern die gefasst werden aber die Drahtzieher, die das dicke Geld damit machen nicht. Die Wilderer bekommen nur wenig Geld dafür. Aber können damit ihre Familie ernähren. Ich war schon 2 x in Namibia - und wäre die Pandemie nicht gekommen - bestimmt ja bestimmt noch öffters. Mich machen solche Bilder einfach nur traurig. Wir, mein Mann und ich, spenden jeden Monat an eine Farm dort.
Ulrich Prinz
Es ist nicht Ulrich Prinz sondern Silvia Prinz, die diesen Kommentar abgegen hat