„Wir möchten euch nicht hier!“
Jan Arkert über illegale Ölbohrungen in Afrika
Windhoek (sd) • Jan Arkert ist Geologe und Umweltaktivist und gehört zu den größten Kritikern von Unternehmen, die in Afrika nach Öl oder Gas suchen. Er war schon in Aktionen wie der Anti-Fracking-Kampagne involviert. Shell ist eines der Unternehmen, das bei Arkert einen schlechten Ruf hat. Der Konzern hat sowohl an der Wild Coast, als auch an der West Coast in Südafrika seismische Untersuchungen durchgeführt und wurde dafür nun von lokalen Kommunen zur Verantwortung gezogen.
Die Untersuchungen an beiden Küsten Südafrikas konnten erfolgreich gestoppt werden, so Arkert bei einem Interview mit dem Morgenmagazin „Good Morning Africa“ von NTV. Solche Untersuchungen würden einen enormen Effekt auf die Umwelt haben, erzählt der Geologe. „Es ist fast so, als könnten all diese Unternehmen nach Afrika kommen und machen was sie wollen, ohne, dass ihnen Grenzen gesetzt werden“. Diese Unternehmen würden ohne Rücksicht auf lokale Kommunen agieren. Dabei waren es genau diese, die den Machenschaften der Großkonzerne nun einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Arkert sieht dies als gutes Zeichen, dass Kampagnen, wie die in Südafrika, auch woanders funktionieren können. Dass man auch als kleine Kommune etwas ändern kann, ohne erst auf die Regierung zu warten. Auf die Frage, was er solchen Konzernen raten würde, wenn er sie beraten würde sagt Jan Arkert: „Nimmt eure Sachen und geht! Wir möchten euch nicht hier! Wir brauchen euch nicht hier!“ Auch in Namibia werden durch Recon-Africa in der Kavango-Region unrechtmäßige Bohrungen vorgenommen. Vielleicht werden durch den Erfolg im Süden auch dort Konsequenzen gezogen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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