Wüstenlöwen droht ein Ende
DeLHRA weist auf Konflikte im Löwenschutz und schlägt Alarm
Die Zahl der wüstenangepassten Löwen hat mit knapp 25 Prozent abgenommen und damit ist der sogenannte Gen-Pool nun ernsthaft bedroht. Weitere umweltbedingte Umstände sowie die Einwirkung des Menschen ergeben eine Situation, in der das Aussterben der Tiere nur dann verhindert werden kann, wenn sofort maßgebliche und sinnvolle Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Während am vergangenen Wochenende erstmals wieder messbare Niederschläge in Teilen des Landes vermeldet wurden, beschreibt Izak Smit von der Naturschutzinitiative für wüstenangepasste Löwen, DeLHRA (Desert Lions Human Relations AID), ein sich anbahnendes Desaster für diese Tiere im Nordwesten Namibias. Die Wettermeldungen der SASSCAL enthalten weiterhin keine Regenmeldungen für Kaokoveld oder Damaraland und laut Smit verzeichnet die Kunene-Region nun ihr zehntes Dürrejahr in Folge.
,,Es gab im vergangenen Jahr hier und da Niederschläge, die für Erleichterung sorgten, doch war es erstens einfach zu wenig und ferner außerhalb der traditionellen Hege- und Jagdgebiete der wüstenangepassten Löwen”, schreibt Izak in einem Bericht an die Medien. Tragisch für die Löwen sei, dass die vereinzelten Regenfälle hier und da zu Zunahmen in den Antilopenherden gesorgt hätten, doch treffe dies hauptsächlich auf Springbock-Herden zu. Diese wiederum würden wegen ihrer Flinkheit und Schnelligkeit gerade mal einen Prozent der Löwendiät ausmachen.
,,Das zunehmende Absterben der sogenannten Wüstenlöwen in den letzten Jahren sowie die Stagnation in der Fortpflanzung (inklusive der Sterblichkeit unter Jungtieren), ist auf Stress und schlechte Umweltbedingungen zurückzuführen”, meint Smit. Die rückläufigen Zahlen seien bedingt durch ,,Faktoren wie Hunger, Vergeltungstötung und Vergiftung durch Landwirte, gestörte Geschlechterpräsenz und Dynamik (das Fehlen von männlichen Tieren) sowie das Entfernen beziehungsweise die Umsiedlung von verhungernden Löwen (bspw. das Huab-Rudel im Jahr 2021)”. Ferner würden die Tiere – zum Beispiel das Ugab-Rudel im Jahr 2018 – vernichtet oder umgesiedelt, weil sie sich angeblich auf das Jagen von Haus- und Farmtieren spezialisiert hätten. Nicht zuletzt sei ein Maß an Unfruchtbarkeit festzustellen, welches in einigen Fällen auf Inzucht zurückgeführt werden könnte. Das Erlegen von „Problemlöwen“ habe dazu geführt, dass starke Gene fehlen und das habe eine schwächende, wenn nicht zerstörerische Wirkung auf die Zahl der Wüstenlöwen.
Die Zahl der verbliebenen Tiere ist in der Tat erschreckend. Smit stützt sich auf die neusten Beobachtungen und Berichte sowie Beobachtungen der vergangenen zehn bis elf Jahre und kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Tiere weiterhin extrem abgenommen habe. Im vergangen Jahr habe man die Zahl auf 65 bis 75 Tiere geschätzt (AZ berichtete), doch nun seien es nur noch 45 bis 55 Tiere.
Generell halten sich die wüstenangepassten Löwen westlich der Niederschlagskurve (Isohyete) in Höhe von 150 mm pro Jahr auf, während sich die herkömmlichen Savannenlöwen (es gibt keinen genetischen Unterschied) östlich dieser Kurve aufhalten. Da die Niederschlagsmengen sowie Zeiten sich inzwischen maßgeblich änderten, sehe es für die Wüstenlöwen sehr düster aus, es sei denn, es würden im Eiltempo neue Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Die vorübergehende Verlegung der Tiere in Schutzgebiete wie das TimBila-Naturreservat von N/a’an ku sê (Otjozondjupa) seien bestimmt wichtige und wertvolle Maßnahmen, doch gelte es, dringend weitere gesetzlich festgelegte Schutzmaßnahmen zu ergreifen und ein funktionierendes Management-Programm einzuführen. Izak hatte bereits im Vorjahr den ungelösten Konflikt angeprangert, der entsteht, sobald die Kommunalbevölkerung, die zu einem wesentlichen Teil aus Farmern besteht, nicht nur für den Schutz der Tiere sondern auch die Jagdkonzessionen auf eben diese Tiere zuständig ist (AZ berichtete). Dies führe vor allem in einer fortgesetzten Trockenheit zu einem unvermeidlichen Interessenkonflikt, in diesem Fall zum Nachteil der in der Welt einzigartigen Wüstenlöwen.
,,Es gab im vergangenen Jahr hier und da Niederschläge, die für Erleichterung sorgten, doch war es erstens einfach zu wenig und ferner außerhalb der traditionellen Hege- und Jagdgebiete der wüstenangepassten Löwen”, schreibt Izak in einem Bericht an die Medien. Tragisch für die Löwen sei, dass die vereinzelten Regenfälle hier und da zu Zunahmen in den Antilopenherden gesorgt hätten, doch treffe dies hauptsächlich auf Springbock-Herden zu. Diese wiederum würden wegen ihrer Flinkheit und Schnelligkeit gerade mal einen Prozent der Löwendiät ausmachen.
,,Das zunehmende Absterben der sogenannten Wüstenlöwen in den letzten Jahren sowie die Stagnation in der Fortpflanzung (inklusive der Sterblichkeit unter Jungtieren), ist auf Stress und schlechte Umweltbedingungen zurückzuführen”, meint Smit. Die rückläufigen Zahlen seien bedingt durch ,,Faktoren wie Hunger, Vergeltungstötung und Vergiftung durch Landwirte, gestörte Geschlechterpräsenz und Dynamik (das Fehlen von männlichen Tieren) sowie das Entfernen beziehungsweise die Umsiedlung von verhungernden Löwen (bspw. das Huab-Rudel im Jahr 2021)”. Ferner würden die Tiere – zum Beispiel das Ugab-Rudel im Jahr 2018 – vernichtet oder umgesiedelt, weil sie sich angeblich auf das Jagen von Haus- und Farmtieren spezialisiert hätten. Nicht zuletzt sei ein Maß an Unfruchtbarkeit festzustellen, welches in einigen Fällen auf Inzucht zurückgeführt werden könnte. Das Erlegen von „Problemlöwen“ habe dazu geführt, dass starke Gene fehlen und das habe eine schwächende, wenn nicht zerstörerische Wirkung auf die Zahl der Wüstenlöwen.
Die Zahl der verbliebenen Tiere ist in der Tat erschreckend. Smit stützt sich auf die neusten Beobachtungen und Berichte sowie Beobachtungen der vergangenen zehn bis elf Jahre und kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Tiere weiterhin extrem abgenommen habe. Im vergangen Jahr habe man die Zahl auf 65 bis 75 Tiere geschätzt (AZ berichtete), doch nun seien es nur noch 45 bis 55 Tiere.
Generell halten sich die wüstenangepassten Löwen westlich der Niederschlagskurve (Isohyete) in Höhe von 150 mm pro Jahr auf, während sich die herkömmlichen Savannenlöwen (es gibt keinen genetischen Unterschied) östlich dieser Kurve aufhalten. Da die Niederschlagsmengen sowie Zeiten sich inzwischen maßgeblich änderten, sehe es für die Wüstenlöwen sehr düster aus, es sei denn, es würden im Eiltempo neue Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Die vorübergehende Verlegung der Tiere in Schutzgebiete wie das TimBila-Naturreservat von N/a’an ku sê (Otjozondjupa) seien bestimmt wichtige und wertvolle Maßnahmen, doch gelte es, dringend weitere gesetzlich festgelegte Schutzmaßnahmen zu ergreifen und ein funktionierendes Management-Programm einzuführen. Izak hatte bereits im Vorjahr den ungelösten Konflikt angeprangert, der entsteht, sobald die Kommunalbevölkerung, die zu einem wesentlichen Teil aus Farmern besteht, nicht nur für den Schutz der Tiere sondern auch die Jagdkonzessionen auf eben diese Tiere zuständig ist (AZ berichtete). Dies führe vor allem in einer fortgesetzten Trockenheit zu einem unvermeidlichen Interessenkonflikt, in diesem Fall zum Nachteil der in der Welt einzigartigen Wüstenlöwen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen