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Die Genehmigung auf Kawe nach Öl zu bohren entbehrt bis heute die dafür notwendige Zustimmung des Kavango-Kommunalrates für Forstgebiete. Das trifft auch auf Mbambi (Bild) zu, doch hier hat obendrein der Grundbesitzer ReconAfrica vor das Obergericht geschleppt, weil ReconAfrica sein Farmland ohne ausdrückliche Genehmigung besetzt hatte. Foto: NMH
Die Genehmigung auf Kawe nach Öl zu bohren entbehrt bis heute die dafür notwendige Zustimmung des Kavango-Kommunalrates für Forstgebiete. Das trifft auch auf Mbambi (Bild) zu, doch hier hat obendrein der Grundbesitzer ReconAfrica vor das Obergericht geschleppt, weil ReconAfrica sein Farmland ohne ausdrückliche Genehmigung besetzt hatte. Foto: NMH

Zivilgesellschaft bleibt skeptisch

ReconAfrica folgt neuem Ansatz bei der Annäherung an Bevölkerung
Das kanadische Explorationsunternehmen ReconAfrica hat große Pläne und stützt sich dabei auf Genehmigungen, die der namibische Staat „ausstellen wird". Indessen versucht es die Zivilgesellschaft für seinen Zweck einzuspannen und schreckt nicht vor der Kontaktaufnahme mit südafrikanischen NGOs zurück. Daraus ergibt sich allerdings ein deutlicher Widerspruch.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) geht neuerdings auf die Zivilgesellschaft zu und versucht, die Meiningen dieser Instanzen und Institute zu beeinflussen. Der erste Versuch richtete sich an südafrikanische Organisationen, wobei den Aktivisten und Umweltschützern aus Südafrika sofort auffiel, dass ein gewisser Mandlenkoshi Hadebe als Vertreter des „Economic Justice Network“ mit dabei war. Hadebe genießt scheinbar den dubiosen Ruf, sich gerne vor den Wagen der Ölindustrie spannen zu lassen.

Eindeutiger Widerspruch

Der entsprechende Bericht der namibischen Rundfunkgesellschaft NBC blieb zwar weitgehend unbeachtet, doch beschäftigte er lokale Kräfte. Jetzt erhält das Treffen neue Relevanz, denn laut einer Pressemitteilung des „Economic and Social Justice Trust of Namibia“ (ESJTN) unter der Federführung von Rinaani Musutua, deckt das Treffen zwischen ReconAfrica und südafrikanischen Organisationen einen interessanten Widerspruch auf: „In Namibia traut keiner mehr dieser Firma, weshalb sie versucht haben, etwas Glaubwürdigkeit aus einem anderen Land zu importieren. Ist dies nicht ironisch, gemessen an der Tatsache, dass die Pressesprecher immer behaupten, dass diejenigen, die sich ReconAfrica widersetzten, grundsätzlich aus dem Ausland stammen?“

ReconAfrica wolle lediglich mit dieser fragwürdigen Beziehungspflege über seine fehlenden Genehmigungen und unvollständigen Umweltverträglichkeitsprüfungen (EIAs) für ihre neuen Bohr- und seismischen Programme hinwegtäuschen. Namibische Gesetzgeber stünden in der Pflicht, ReconAfrica für seine wiederholten und dokumentierten Verstöße gegen namibisches Recht, zur Rechenschaft zu ziehen.

Unlängst hatte ReconAfrica auf internationalen elektronischen Plattformen eine relativ zurückhaltende Ankündigung gemacht, dass sie die Absicht hätten, weiterhin nach Gas und Öl in den artenreichen Kavango-Regionen zu suchen und dass sie in naher Zukunft mindestens vier weitere Löcher bohren würden, in Erwartung zusätzlicher seismischer Vermessungen. Dabei war die „staatliche Absegnung einer neuen Prüfung“ von ReconAfrica in Aussicht gestellt worden. Keine dieser Absichten stimmt laut ESJTN mit den bestehenden EIAs überein.

ReconAfrica sucht Nähe zu NGOs

Laut Musutua hatte sich ReconAfrica auch an die namibische Zivilgesellschaft gewandt und sie zu einem Treffen aufgefordert. „Wir haben diesen Ansatz mit Vorsicht beobachtet. Wir sind mit den Taktiken von Rohstofffirmen im Allgemeinen und dem Modus Operandi von ReconAfrica im Besonderen vertraut. Darum haben wir ReconAfrica mitgeteilt, dass wir zu gegebener Zeit antworten, denn es darf nicht angehen, dass die Ölgesellschaft das Treffen arrangiert und uns für einen Fototermin oder eine Propagandaaufnahme benutzt, welchem wir nicht zustimmen“, erklärt Musutua.

Gemessen an den „Propagandaberichten der NBC“ habe es den Anschein, als habe ReconAfrica nicht auf eine Antwort warten wollen. Auffallend sei dabei gewesen, dass selbst bei diesen Auftritten keine Fragen gestellt werden durften und keine wirklichen Gegenstimmen erlaubt worden seien. Uns ist nicht klar, ob es sich hier wieder um bezahlten Inhalt gehandelt hat“, lautet das skeptische Urteil. „Wie kommen diese Leute aus Kapstadt dazu, wissen zu wollen, wie wir in den namibischen Regionen zu leben haben, ohne sich mit uns zu unterhalten? ReconAfrica wendet sich an und konsultiert mit ausländischen Organisationen, hat es aber versäumt, die lokale Kommunalbevölkerung zu konsultieren und mit ihnen über Landrechte zu verhandeln.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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