Augenblick der Besinnung
Liebe Leserinnen und Leser,
derzeit geht es hoch her um das Thema LGBTQI. Homosexuelle werden verworfen, beschimpft – und die Richter gleich mit, die eine gleichgeschlechtliche Ehe, die im Ausland geschlossen wurde, anerkannt haben; diese darf in Namibia zwar nicht geschlossen werden, aber sie ist rechtskräftig, wenn sie in einem Land geschlossen wurde, die das ermöglicht. Es ist wichtig, dass wir darüber viel reden. Die Frage ist nur: Wie? Denn vieles an der derzeitigen Debatte ist befremdlich.
Ich sehe z.B. keine Gruppierungen, die sich zusammentun, um geschiedene Menschen zu verurteilen – und die Richter gleich mit, die die Scheidung rechtskräftig verkündigt haben. Dabei spricht die Bibel wesentlich öfter über die Ehe, die Treue, es gibt sogar ein Gebot, das die Ehe schützen soll. ,Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Menschen nicht scheiden.' – eine Aussage Jesu.
Ich sehe keinen vergleichbaren Aufschrei gegen die sexuelle Gewalt, die in unserem Land vor allem Frauen und Kindern zugefügt wird. Es gibt kaum eine Woche, in der nicht von Vergewaltigungen in der Zeitung zu lesen sind. Viele dieser Vergewaltigungen sind zudem inzestuös, ein Tatbestand, der in der Bibel strengstens verurteilt wird.
Besonders befremdet mich, dass Christen anderen Menschen ihre eigenen Moralvorstellungen aufzwingen wollen. Selbstverständlich haben Glaubensgemeinschaften das Recht, für sich und ihre Glaubensbewegung bestimmte Ordnungen festzulegen. Juden und Muslime verbieten den Verzehr von Schweinefleisch. Aber da ich weder Jude noch Muslime bin, brauche ich mich daran nicht zu halten – und es wird mir auch nicht aufgezwungen.
Es geht in erster Linie nicht um meine Meinung oder Haltung. Es geht um das Wie der Diskussion. Derzeit hat sie ein stark heuchlerisches Gerüchlein. Mir ist in erster Linie die Aufforderung des Paulus wichtig: ,Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.' Gott hat mich – und das durfte ich in großer Dankbarkeit erfahren – so angenommen wie ich bin. Gott sei Dank gilt das nicht nur mir, sondern allen Menschen.
Burgert Brand
Bischof der ELKIN (DELK)
derzeit geht es hoch her um das Thema LGBTQI. Homosexuelle werden verworfen, beschimpft – und die Richter gleich mit, die eine gleichgeschlechtliche Ehe, die im Ausland geschlossen wurde, anerkannt haben; diese darf in Namibia zwar nicht geschlossen werden, aber sie ist rechtskräftig, wenn sie in einem Land geschlossen wurde, die das ermöglicht. Es ist wichtig, dass wir darüber viel reden. Die Frage ist nur: Wie? Denn vieles an der derzeitigen Debatte ist befremdlich.
Ich sehe z.B. keine Gruppierungen, die sich zusammentun, um geschiedene Menschen zu verurteilen – und die Richter gleich mit, die die Scheidung rechtskräftig verkündigt haben. Dabei spricht die Bibel wesentlich öfter über die Ehe, die Treue, es gibt sogar ein Gebot, das die Ehe schützen soll. ,Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Menschen nicht scheiden.' – eine Aussage Jesu.
Ich sehe keinen vergleichbaren Aufschrei gegen die sexuelle Gewalt, die in unserem Land vor allem Frauen und Kindern zugefügt wird. Es gibt kaum eine Woche, in der nicht von Vergewaltigungen in der Zeitung zu lesen sind. Viele dieser Vergewaltigungen sind zudem inzestuös, ein Tatbestand, der in der Bibel strengstens verurteilt wird.
Besonders befremdet mich, dass Christen anderen Menschen ihre eigenen Moralvorstellungen aufzwingen wollen. Selbstverständlich haben Glaubensgemeinschaften das Recht, für sich und ihre Glaubensbewegung bestimmte Ordnungen festzulegen. Juden und Muslime verbieten den Verzehr von Schweinefleisch. Aber da ich weder Jude noch Muslime bin, brauche ich mich daran nicht zu halten – und es wird mir auch nicht aufgezwungen.
Es geht in erster Linie nicht um meine Meinung oder Haltung. Es geht um das Wie der Diskussion. Derzeit hat sie ein stark heuchlerisches Gerüchlein. Mir ist in erster Linie die Aufforderung des Paulus wichtig: ,Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.' Gott hat mich – und das durfte ich in großer Dankbarkeit erfahren – so angenommen wie ich bin. Gott sei Dank gilt das nicht nur mir, sondern allen Menschen.
Burgert Brand
Bischof der ELKIN (DELK)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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