Augenblick der Besinnung
Der strenge liebe Gott?
Der liebe Gott ist doch ein LIEBER Gott. So denken wir vielleicht. Und haben den Herrscher von Himmel und Erde in unserem Denken zu einem kuscheligen Großvater gemacht. Vielleicht haben Sie auch eine ganz andere Vorstellung von Gott. Wer aber in Gott den kuscheligen Großvater sieht, den wird das Losungswort für heute dazu wie ein Hammerschlag vorkommen. „Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.” Da verfinstert sich doch das Gesicht des alten Mannes, welchen wir gegebenenfalls vor Augen hatten.
Wer selber durch die Erziehung eines strengen Schülerheimes gegangen ist, für den oder die ist es vielleicht einleuchtend: Autoritätspersonen sind Personen, die uns im Leben zurechtweisen. Nur mag ich mir Gott kaum als einen vorstellen, der für dreckige Fingernägel auf die Hände schlägt. Das Gott nicht (nur?) kuschelig ist, wird uns spätestens durch Jesu Auftreten im Tempel vor Augen gestellt. Viele Kinderbibeln helfen uns dabei in bunten Bildern: Jesus der die Händler hinaustreibt, ihre Tische umwirft und mit ihnen schimpft: „Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein!“
„Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.” Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott für dreckige Fingernägel auf Hände schlägt. Aber ich bin davon überzeugt, dass es ihm nicht egal ist, was wir, seine Kinder, hier auf Erden treiben.
Eigentlich bin ich jeglicher „Lebensratgeber-Literatur” gegenüber skeptisch. Nach Empfehlung meines Bruders habe ich dann doch einen Blick in „12 Rules for Life” von Jordan Peterson geworfen. Für die Kindererziehung empfiehlt Peterson: „Don’t let your children do something, that makes you hate them.” Über diesen Satz lässt sich sicher lange diskutieren – und vielleicht tun Sie dies am Frühstückstisch oder an der Kaffeetafel heute auch – über die Entfaltung von Peterson in dem entsprechenden Kapitel ebenso. Anders wieder gegeben, könnte es auch lauten: Weil wir als Eltern unsere Kinder lieben, weisen wir sie zurecht, damit sie durch ihr Verhalten nur noch mehr Herzen für sich gewinnen und nicht am Ende solche werden, mit denen niemand spielen möchte.
Lassen wir uns nicht nur Gottes Liebe, sondern auch seine Zurechtweisungen gefallen. Auch darin meint Gott es gut mit uns.
Pastorin Anneliese Hofmann
Der liebe Gott ist doch ein LIEBER Gott. So denken wir vielleicht. Und haben den Herrscher von Himmel und Erde in unserem Denken zu einem kuscheligen Großvater gemacht. Vielleicht haben Sie auch eine ganz andere Vorstellung von Gott. Wer aber in Gott den kuscheligen Großvater sieht, den wird das Losungswort für heute dazu wie ein Hammerschlag vorkommen. „Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.” Da verfinstert sich doch das Gesicht des alten Mannes, welchen wir gegebenenfalls vor Augen hatten.
Wer selber durch die Erziehung eines strengen Schülerheimes gegangen ist, für den oder die ist es vielleicht einleuchtend: Autoritätspersonen sind Personen, die uns im Leben zurechtweisen. Nur mag ich mir Gott kaum als einen vorstellen, der für dreckige Fingernägel auf die Hände schlägt. Das Gott nicht (nur?) kuschelig ist, wird uns spätestens durch Jesu Auftreten im Tempel vor Augen gestellt. Viele Kinderbibeln helfen uns dabei in bunten Bildern: Jesus der die Händler hinaustreibt, ihre Tische umwirft und mit ihnen schimpft: „Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein!“
„Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.” Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott für dreckige Fingernägel auf Hände schlägt. Aber ich bin davon überzeugt, dass es ihm nicht egal ist, was wir, seine Kinder, hier auf Erden treiben.
Eigentlich bin ich jeglicher „Lebensratgeber-Literatur” gegenüber skeptisch. Nach Empfehlung meines Bruders habe ich dann doch einen Blick in „12 Rules for Life” von Jordan Peterson geworfen. Für die Kindererziehung empfiehlt Peterson: „Don’t let your children do something, that makes you hate them.” Über diesen Satz lässt sich sicher lange diskutieren – und vielleicht tun Sie dies am Frühstückstisch oder an der Kaffeetafel heute auch – über die Entfaltung von Peterson in dem entsprechenden Kapitel ebenso. Anders wieder gegeben, könnte es auch lauten: Weil wir als Eltern unsere Kinder lieben, weisen wir sie zurecht, damit sie durch ihr Verhalten nur noch mehr Herzen für sich gewinnen und nicht am Ende solche werden, mit denen niemand spielen möchte.
Lassen wir uns nicht nur Gottes Liebe, sondern auch seine Zurechtweisungen gefallen. Auch darin meint Gott es gut mit uns.
Pastorin Anneliese Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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