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Augenblick der Besinnung

STOP!

Wo ziehen Sie eine Grenze, verehrte Leser, an welcher Stelle sagen Sie ,STOP!' ? Bis hierhin und nicht weiter? Das ist gewiss abhängig von der Situation, den Leuten, dem eigenen Standpunkt. Aber vielleicht gibt es eine generelle Linie, wo möglichst viele Menschen ,STOP!' rufen? Spontan fällt mir natürlich das Stopzeichen im Straßenverkehr ein, aber inzwischen ist man hierzulande unsicher, ob das eine freundliche Empfehlung oder sehr moderne Kunst sei. Nein, ernsthaft, todernst jetzt. Keiner, hoffe ich, würde Gewalt einfach befürworten, höchstens im Falle der Selbstverteidigung oder der Verteidigung Wehrloser. Und dann ist da noch die Frage, wieviel Gewalt zulässig sei, zur Abschreckung etwa oder mit Verletzung oder Außergefechtsetzung. Diese Fragen treiben zur Zeit alle, vom einfachen Fernsehzuschauer bis hinauf zum Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um, wenn es besonders um den Krieg in Gaza, Westjordan, Syrien und Israel geht. Wer kann und soll und muss da ,STOP' rufen, ja schreien, bis hin zum tatkräftigen Einschreiten? Dietrich Bonhoeffer war vor dem sich anbahnenden Weltkrieg überzeugt, ein weltweites Konzil aller Kirchen hätte die nötige Authorität und Stimme dazu, den Krieg zu verhindern. Heute wissen wir, dass Mächtige nur gelacht hätten. Schon der Papst vermag wenig bis nichts auszurichten. Luther berief sich bekannterweise auf das Gewissen des Einzelnen, doch auch das ist biegsam, wie er es später selbst erfahren musste. Ich dagegen möchte einen ganz einfachen, ja naiven Vorschlag machen: Jeder und Jede hat überlaut ,STOP!' zu schreien und alle Hebel in Bewegung zu setzen, wenn Kinder betroffen, getroffen, verletzt, von Streumunition zerfetzt werden. Wenn Frühgeborene im Brutkasten sterben mangels Strom und Wasser, egal in welchem Land. Ob es um Vertreibung, Vernichtung, Mord und Totschlag geht - wenn Kinder einbezogen sind, überschreitet die Menschheit eine grelle humanitäre Grenze. Spätestens da, zumindest da. Ja, sagen die Realisten, wie soll das im konkreten Falle gehen? Wenn z.B. ein Bewaffneter sich hinter einem Kind verschanzt? Ich weiß. Und da Kinder immer betroffen sind, müsste alle und vor allem die erste Gewalt dann nicht im Keim erstickt werden? Ja, klar. Ich hab nur überlegt, wo hätte Jesus ,STOP' geschrieen, spätestens, und sich dem Rad in die Speichen geworfen? Ja, ich glaube, bei den Kindern. Bei den Kindern. Und er hat damit den Sinn der ersten Gewalttat ad absurdum geführt. Herr, gib uns Frieden gnädiglich!

Klaus-Peter Tietz, Pastor der ELKIN (DELK)

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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