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Augenblick der Besinnung

Guten Tag liebe Leserinnen und Leser!
Ich fange heute mit einer Feststellung an: Wir leben in einer zunehmend intoleranten Gesellschaft.

Wieso sage ich das? Man braucht sich nur das Zeitgeschehen anzusehen: in vielen Ländern Europas darf man nur eine Meinung zu dem Geschehen in Israel/Palästina oder der Ukraine haben. Im Gegenzug wird in vielen afrikanischen Ländern nur die andere Meinung als korrekt angesehen. Wehe man stellt sich gegen die „allgemein gültige“ Weltanschauung. Dann wird man sofort an den Pranger gestellt. Und das in sogenannten demokratischen Ländern.

Doch auch in unserem persönlichem Leben sehe ich Intoleranz manifestiert: Kinder dürfen keinen Lärm im Hausflur oder dem Hinterhof machen, Hunde dürfen nicht bellen, Katzen nicht herumströmern. Und wehe jemand parkt falsch vor dem Haus! Und es sind immer die „Anderen“ an denen es etwas auszusetzen gibt. Oft schlägt diese Intoleranz in Rassismus oder Homophobie um, was das ganze nur noch verschlimmert.

Doch was kann man tun um dem entgegen zu wirken? Ich könnte an dieser Stelle sicherlich viele Bibelstellen zitieren die von Toleranz, Nächstenliebe, Geduld, Mitgefühl und dergleichen erzählen. Doch ich meine, damit wäre es uns zu leicht gemacht. Außerdem sollte man dann auch bereit sein, dementsprechend zu handeln.

Vielleicht sollten wir uns als erstes mit dem Begriff Toleranz auseinandersetzen. Laut dem Politiklexikon von Klaus Schubert und Martina Klein (herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung) bedeutet Toleranz ”die aktive oder passive Duldung anderer Ansichten und Lebensweisen bzw. die absichtliche oder unbewusste Hinnahme von Entscheidungen und Handlungen, die nicht den eigenen entsprechen, das Gelten lassen anderer Meinungen, Werte und (z. B. religiöser) Orientierungen. Gemeinsam mit den Handlungsmaximen Akzeptanz, Anerkennung und Respekt gilt Toleranz als zentrale Grundlage eines friedlichen und erfolgreichen Zusammenlebens in modernen, offenen Demokratien.“

Diese Definition bringt es für mich auf den Punkt: Nicht nur meine Meinung zählt. Es gibt auch andere Ansichten mit denen ich mich auseinandersetzen muß. Das bedeutet nicht, dass ich immer damit übereinstimme, aber gelten lassen sollte ich sie. Aber ich darf versuchen den Anderen von meinen Ansichten zu überzeugen und er oder sie darf auch versuchen mich zu überzeugen.

Zusammenfassen kann man dieses Denken mit den folgenden Worten, gesprochen von Jesus Christus, unserem Retter und Erlöser: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“. Und: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“. Und wenn dieses ohne Anwendung von Gewalt, Androhung von gerichtlichen Konsequenzen oder Ausschliessung aus der Gemeinschaft passiert, dann haben wir die Grundlage eines friedlichen und erfolgreichen Zusammenlebens geschaffen.

In diesem Sinne grüßt sie,

Rolf-Joachim Otto

Von der DELG Maltahöhe

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-14

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