Augenblick der Besinnung
Jedes Jahr hat Höhepunkte, an die man sich noch lange erinnert. Auch wenn es kein Höhepunkt war, so war Corona doch ein Ereignis, das wir immer mit den Jahren 2021 und 2022 verbinden werden. In diesem Jahr wird es für uns Namibier der Tod des amtierenden Staatspräsidenten sein. Der Februarmonat war mehr oder weniger in Gänze diesem Tod gewidmet mit unzähligen großen und kleinen Trauerfeiern, internationaler Prominenz, einem zusätzlichen Feiertag. Jede Zeitung berichtete und namibische Bürger warteten in Spannung auf die neuesten Entwicklungen, wann sich denn nun was und wo ereignet hat, und wie es weitergehen soll.
Da Namibia eine demokratische Verfassung hat, in der Ausnahmesituationen geregelt sind, konnte noch am Nachmittag des Todestages der Nachfolger im Amt eingeführt werden. Es geht weiter. In der Wirtschaft geht es weiter. Gottesdienste finden statt. Menschen fahren in den Urlaub. Feste steigen. Menschen kämpfen um das tägliche Brot. Bei aller Ausnahmeregelung geht das Leben weiter, aber eben ohne den Verstorbenen. Der 90.Psalm betet zu Gott: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.”
Da wird nicht dem Pessimismus das Wort geredet, sondern einem gesunden Realitätssinn. Dieses Bibelwort ließe sich auch anders, vielleicht freundlicher übersetzen: „Lehre uns zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz gewinnen.”
Das heißt: jeder Tag zählt – das gilt jedem Menschen in gleicher Weise. Der Tod fragt nicht nach Position, Alter und Wichtigkeit. Jeder Tag zählt! Gott weiß – so betet es der Psalm – dass dieses Leben relativ kurz ist, und geprägt von Mühsal und Arbeit. Und so beten wir zu Gott: Hilf uns, dass wir die bemessene Zeit sinnvoll nutzen, gute Entscheidungen fällen, und uns um unsere Lieben, aber auch um andere kümmern. Unzählige Nachrufe lobhudelten dem verstorbenen Präsidenten, vor allem diejenigen, die noch in der Woche zuvor kein gutes Wort für ihn finden konnten.
Aber das Leben des Verstorbenen sollte über den Tod hinaus Sinn machen. Und was ist schon sinnvoll? Sinnvoll ist ein Tag, wenn ich an ihm schöpferisch tätig sein kann, wenn ich etwas Schönes bewusst erlebe, wenn ich meine Lebensaufgabe gefunden habe. Den tiefsten Sinn erfährt unser Leben in der Begegnung mit Gott.
Burgert Brand, Bischof der ELKIN (DELK)
Da Namibia eine demokratische Verfassung hat, in der Ausnahmesituationen geregelt sind, konnte noch am Nachmittag des Todestages der Nachfolger im Amt eingeführt werden. Es geht weiter. In der Wirtschaft geht es weiter. Gottesdienste finden statt. Menschen fahren in den Urlaub. Feste steigen. Menschen kämpfen um das tägliche Brot. Bei aller Ausnahmeregelung geht das Leben weiter, aber eben ohne den Verstorbenen. Der 90.Psalm betet zu Gott: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.”
Da wird nicht dem Pessimismus das Wort geredet, sondern einem gesunden Realitätssinn. Dieses Bibelwort ließe sich auch anders, vielleicht freundlicher übersetzen: „Lehre uns zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz gewinnen.”
Das heißt: jeder Tag zählt – das gilt jedem Menschen in gleicher Weise. Der Tod fragt nicht nach Position, Alter und Wichtigkeit. Jeder Tag zählt! Gott weiß – so betet es der Psalm – dass dieses Leben relativ kurz ist, und geprägt von Mühsal und Arbeit. Und so beten wir zu Gott: Hilf uns, dass wir die bemessene Zeit sinnvoll nutzen, gute Entscheidungen fällen, und uns um unsere Lieben, aber auch um andere kümmern. Unzählige Nachrufe lobhudelten dem verstorbenen Präsidenten, vor allem diejenigen, die noch in der Woche zuvor kein gutes Wort für ihn finden konnten.
Aber das Leben des Verstorbenen sollte über den Tod hinaus Sinn machen. Und was ist schon sinnvoll? Sinnvoll ist ein Tag, wenn ich an ihm schöpferisch tätig sein kann, wenn ich etwas Schönes bewusst erlebe, wenn ich meine Lebensaufgabe gefunden habe. Den tiefsten Sinn erfährt unser Leben in der Begegnung mit Gott.
Burgert Brand, Bischof der ELKIN (DELK)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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