Augenblick der Besinnung
Reformationstag
Am 31. Oktober feiern evangelische Christen den Reformationstag. Den Tag, an dem Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlichte. Man sagt, dass er sie an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anschlug. Damit gab er den Anstoß zur Gründung der evangelischen Kirche. Dabei wollte er eigentlich gar keine neue Kirche gründen. Er wollte die Kirche nur reformieren, verändern. Ihn quälte eine brennende Frage: ,,Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?” Warum hat Gott die Menschen mit einem sündigen Wesen geschaffen? Nur, um sie später zu bestrafen? Bei der Kirche fand er dort seinerzeit keine befriedigende Antwort. Weder eine Pilgerreise nach Rom, noch Gebete vor den Reliquien oder der Kauf von Ablassbriefen gaben ihm den Trost, dass ihm die Sünden wirklich vergeben und dass er die Ewigkeit in Gottes Reich verbringen dürfte! Die Antwort fand er schließlich in den Paulusbriefen: Sola Fide, allein durch Glauben. Ich muss gar nichts tun, um Gottes Gnade zu verdienen! Sie wird mir von Gott geschenkt! Ich muss sie nur annehmen. Ist das nicht eine überwältigende Erkenntnis? Müssten wir den Reformationstag dann nicht mit Pauken und Trompeten feiern? Wir sind eingeladen! Bei Gott! Warum ist das heutzutage nur so vielen Menschen so egal? Vielleicht weil sie meinen, für ihr tägliches Leben selbst sehr gut sorgen zu können. Es geht den meisten Menschen in unserer Kultur heute gut, wir können uns Essen, Trinken, Urlaub leisten, wozu brauchen wir Gott? Wir fragen nicht mehr: ,,Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?”. Wir fragen höchstens: ,,Gibt es Gott überhaupt?”. Und wenn wir uns selbst diese Frage verneinen, dann stellt sich uns auch nicht mehr die Frage, wo und wie wir die Ewigkeit verbringen werden. Dabei ist diese Frage wichtig! Luther und seine Mitstreiter hat die Suche nach der Antwort ein Leben lang beschäftigt. Nehmen Sie doch den Reformationstag zum Anlass, selbst wieder einmal über diese Frage nachzudenken und sich, wie Luther, auf die Suche nach Gottes Antwort zu machen!
Ulrike Menne
Grootfontein
Ulrike Menne
Grootfontein
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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