Augenblick der Besinnung
„Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr!” So oder ähnlich sind wir in den letzten Tagen sicher des Öfteren angesprochen worden, Und so haben wir sicher dem ein- oder anderen unsere guten Wünsche für das neue Jahr vermittelt. Ein frohes neues Jahr – ehrlich? Gibt es das überhaupt? Dass ein ganzes Jahr einfach nur froh ist? Bei froh denke ich an fröhlich, und bei fröhlich denke ich an eine fröhliche Party, ein fröhliches Beisammensein, ein fröhliches Gefühl. Aber das neue Jahr wird bestimmt nicht eine einzige fröhliche Party, für keinen von uns. Natürlich wünschen wir uns, wünschen wir anderen, dass die frohen Momente im neuen Jahr überwiegen. Aber es wird auch die anderen geben, traurige Momente, Verlust oder Versagen. Da ist es gut zu wissen, dass es nicht nur ausgelassene Fröhlichkeit gibt, sondern noch etwas tiefergehendes: Freude. Freude, die auch dann hindurchschimmert, wenn der Frohsinn gerade Pause hat. „In Dir ist Freude, in allem Leide”, heiβt es in einem Kirchenlied, und in Psalm 73: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte, dass ich verkündige all sein Tun.” Von Freude ist in der Bibel viel die Rede. Freude, das ist mehr als nur Fröhlichkeit. Sie geht tiefer, kann auch da sein, wenn wir gerade in einer traurigen Verfassung sind. Freude, nicht über eine Situation, ein zeitliches Ereignis, sondern als eine Grundhaltung, die ihren Ursprung nicht in den äuβeren Umständen sondern in Gott selber hat. Nicht nur als Verheiβung für irgendwann später nach dem Tod, sondern im Hier und Jetzt. Freude, weil Gott uns durch Jesus in seine Gegenwart eingeladen hat. Weihnachten haben wir dies Ereignis gefeiert. „Freuet Euch!”, fordert der Engel die Hirten in der Heiligen Nacht auf. Danach kehren sie wieder zurück. Auch für sie hielt das Neue Jahr nicht nur Fröhlichkeit bereit. Aber sie haben die Freude von Gottes Gegenwart verspürt. Das wünsche ich auch Ihnen und Euch für das Neue Jahr. Nicht nur ein frohes, sondern ein von Gott gesegnetes Jahr!
Ulrike Menne
Grootfontein
Ulrike Menne
Grootfontein
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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