Gedanken zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser
Am 1. April ist mir in diesem Jahr gar nicht nach Jux zumute. Über Jahre hin hat man geglaubt, die Sprüche und Drohungen eines Putin seien mehr oder weniger gelungene Aprilscherze. Das kann doch gar nicht wahr sein, hat man gemeint. Und nun gibt es Krieg in Europa. Nach zwei verheerenden Weltkriegen, die Europa weitgehend in Schutt und Asche gelegt haben, dazu einem Krieg auf dem Balkan, der an Grausamkeit kaum zu überbieten war, würde man meinen, Krieg könne gar keine Option mehr sein. Irrtum. Kein Aprilscherz!
Krieg in Europa – und es gibt kaum eine Berichterstattung, die nicht darauf eingehen würde. Leider wird dabei geflissentlich vergessen, was sich in Syrien immer noch abspielt, oder in Äthiopien, oder in Westafrika, oder.... Die Realität des Krieges ist leider viel größer und akuter als allein der Krieg in Europa. Flüchtlingswellen gibt es geradezu weltweit, verbrannte Erde, verbrannte Städte, verbrannte Menschlichkeit. Der Krieg in einem Land (etwa in der Ukraine) ist die Hungersnot in einem anderen Land (große Teile Zentralafrikas kaufen ihr Korn fast ausschließlich in der Ukraine). Flüchten Menschen aus einem Kriegsgebiet, so müssen sich andere Länder um Aufnahme, Verpflegung und medizinische Versorgung kümmern. Krieg – egal wo! – betrifft uns immer alle; mal mehr, mal weniger, aber immer alle.
Darum sollte den Seligpreisungen Jesu mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie wenden sich insgesamt an Menschen in der Not. Einer dieser Spitzensätze lautet: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9). Dieser Satz setzt leider voraus, dass es in unserer Welt wohl immer Unruhe, Terror, Krieg und Zwietracht aller Art geben wird. Aber er lobt, nennt selig alle, die sich für den Frieden einsetzen. Das höchste Attribut überhaupt wird ihnen zugesprochen: Gottes Kinder. Warum? Weil der Gott, der uns in der Bibel vorgestellt wird, ein Gott des Friedens ist. Auch in der Bibel wird von vielen Kriegen berichtet, aber die Botschaft der Propheten und die Botschaft Jesu ist der Schalom – Friede in der Gesellschaft, Friede im eigenen Haus, Friede in der Nachbarschaft, Friede und Gesundheit, ein vernünftiges Miteinander auf allen Ebenen unserer Existenz! Dabei ist die Natur selbstverständlich mit eingeschlossen.
Und nicht zu vergessen: Friede mit Gott! Krieg ist ganz wesentlich gottlos und gottfeindlich! Krieg zerstört, was Gott einst gut bezeichnete. Krieg schändet die Menschlichkeit – und Gott hat sich ganz mit seinem Bild, seinem Wesen in die Menschen investiert. Friede mit Gott ist die Grundlage und Hoffnung für alles Friedenstiften. Wer mit Gott im Frieden lebt, hat eine göttliche Friedensperspektive für die Welt. Wer mit Gott im Frieden lebt, wird für den Frieden beten, wird sich dafür einsetzen, dass Brücken gebaut werden über menschliche Trennungen hinweg. Friede mit Gott haben Gottes Kinder! Darum: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Burgert Brand
Bischof der ELIN (DELK)
Krieg in Europa – und es gibt kaum eine Berichterstattung, die nicht darauf eingehen würde. Leider wird dabei geflissentlich vergessen, was sich in Syrien immer noch abspielt, oder in Äthiopien, oder in Westafrika, oder.... Die Realität des Krieges ist leider viel größer und akuter als allein der Krieg in Europa. Flüchtlingswellen gibt es geradezu weltweit, verbrannte Erde, verbrannte Städte, verbrannte Menschlichkeit. Der Krieg in einem Land (etwa in der Ukraine) ist die Hungersnot in einem anderen Land (große Teile Zentralafrikas kaufen ihr Korn fast ausschließlich in der Ukraine). Flüchten Menschen aus einem Kriegsgebiet, so müssen sich andere Länder um Aufnahme, Verpflegung und medizinische Versorgung kümmern. Krieg – egal wo! – betrifft uns immer alle; mal mehr, mal weniger, aber immer alle.
Darum sollte den Seligpreisungen Jesu mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie wenden sich insgesamt an Menschen in der Not. Einer dieser Spitzensätze lautet: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9). Dieser Satz setzt leider voraus, dass es in unserer Welt wohl immer Unruhe, Terror, Krieg und Zwietracht aller Art geben wird. Aber er lobt, nennt selig alle, die sich für den Frieden einsetzen. Das höchste Attribut überhaupt wird ihnen zugesprochen: Gottes Kinder. Warum? Weil der Gott, der uns in der Bibel vorgestellt wird, ein Gott des Friedens ist. Auch in der Bibel wird von vielen Kriegen berichtet, aber die Botschaft der Propheten und die Botschaft Jesu ist der Schalom – Friede in der Gesellschaft, Friede im eigenen Haus, Friede in der Nachbarschaft, Friede und Gesundheit, ein vernünftiges Miteinander auf allen Ebenen unserer Existenz! Dabei ist die Natur selbstverständlich mit eingeschlossen.
Und nicht zu vergessen: Friede mit Gott! Krieg ist ganz wesentlich gottlos und gottfeindlich! Krieg zerstört, was Gott einst gut bezeichnete. Krieg schändet die Menschlichkeit – und Gott hat sich ganz mit seinem Bild, seinem Wesen in die Menschen investiert. Friede mit Gott ist die Grundlage und Hoffnung für alles Friedenstiften. Wer mit Gott im Frieden lebt, hat eine göttliche Friedensperspektive für die Welt. Wer mit Gott im Frieden lebt, wird für den Frieden beten, wird sich dafür einsetzen, dass Brücken gebaut werden über menschliche Trennungen hinweg. Friede mit Gott haben Gottes Kinder! Darum: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Burgert Brand
Bischof der ELIN (DELK)
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Allgemeine Zeitung
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