Gedanken zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser
Unterwegs zur Vorstandssitzung des Altersheims. Der Weg ist weit und meine Mitfahrerin und ich denken schon einmal über die Aufgaben nach, die uns in der Sitzung erwarten werden. Bauliche Maßnahmen müssen fertiggestellt werden. Die allgemeine Teuerung tut unserem Haushalt nicht gut. Immer mehr alten Menschen fällt es schwer, die anfallenden Gebühren zu zahlen. An eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiterschaft ist nicht zu denken, auch wenn es diese lieben Menschen verdient hätten, denn auch ihr Einkommen hat an Einkaufskraft verloren. Viele Dinge um Haus und Hof gehen uns durch den Kopf, bereiten uns Sorgen, aber immer wieder sind wir bei den Menschen, die in unserem Heim wohnen. Dieses Heim ist ihr Zuhause. Diese Menschen kennen sich. Sie essen miteinander. Sie spielen Gesellschaftsspiele, feiern Gottesdienste - und im Laufe der Jahre haben wir viel investiert, um dieses Zuhause sicherer, freundlicher, schöner, ansprechender zu gestalten. Das Personal kümmert sich rührend um unsere Einwohner/innen und sprechen von sich und ihnen als einer Familie.
Just an diesem Tag begleitet mich ein Bibelwort. Es ist die Tageslosung, Teil eines Gebetes und steht im 127.Psalm: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.”
Auf der einen Seite macht mich dieses Wort sehr nachdenklich, der ich unterwegs bin, um „lange zu sitzen”, um über das „Brot mit Sorgen” nachzudenken. Auf der anderen Seite jedoch hat mich dieses Wort beglückt: „Tu du das deine, aber das, worauf es ankommt, das tut Gott. Dieses Gebet ermutigt dich nicht zum Nichtstun, aber es lehrt dich darauf zu vertrauen, dass Gott selbst die Verantwortung hat und diese auch gern übernimmt für alle die lieben alten Menschen - und für dich.” Angekommen betrete ich das Gelände des Altersheims und muss schmunzeln: Da sind gerade ein paar Techniker dabei, die Sicherheitsanlage aufzubessern. Keine Frage, das ist gerade dran. Aber gleichzeitig habe ich noch im Ohr und im Herzen: „Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.” Auch diese Sorge darf ich Gott anvertrauen. Ich will das tun. Und du? Es lohnt sich, das abzugeben, was sowieso in der Hand Gottes seinen Ort hat.
Burgert Brand, Bischof der ELKIN (DELK)
Unterwegs zur Vorstandssitzung des Altersheims. Der Weg ist weit und meine Mitfahrerin und ich denken schon einmal über die Aufgaben nach, die uns in der Sitzung erwarten werden. Bauliche Maßnahmen müssen fertiggestellt werden. Die allgemeine Teuerung tut unserem Haushalt nicht gut. Immer mehr alten Menschen fällt es schwer, die anfallenden Gebühren zu zahlen. An eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiterschaft ist nicht zu denken, auch wenn es diese lieben Menschen verdient hätten, denn auch ihr Einkommen hat an Einkaufskraft verloren. Viele Dinge um Haus und Hof gehen uns durch den Kopf, bereiten uns Sorgen, aber immer wieder sind wir bei den Menschen, die in unserem Heim wohnen. Dieses Heim ist ihr Zuhause. Diese Menschen kennen sich. Sie essen miteinander. Sie spielen Gesellschaftsspiele, feiern Gottesdienste - und im Laufe der Jahre haben wir viel investiert, um dieses Zuhause sicherer, freundlicher, schöner, ansprechender zu gestalten. Das Personal kümmert sich rührend um unsere Einwohner/innen und sprechen von sich und ihnen als einer Familie.
Just an diesem Tag begleitet mich ein Bibelwort. Es ist die Tageslosung, Teil eines Gebetes und steht im 127.Psalm: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.”
Auf der einen Seite macht mich dieses Wort sehr nachdenklich, der ich unterwegs bin, um „lange zu sitzen”, um über das „Brot mit Sorgen” nachzudenken. Auf der anderen Seite jedoch hat mich dieses Wort beglückt: „Tu du das deine, aber das, worauf es ankommt, das tut Gott. Dieses Gebet ermutigt dich nicht zum Nichtstun, aber es lehrt dich darauf zu vertrauen, dass Gott selbst die Verantwortung hat und diese auch gern übernimmt für alle die lieben alten Menschen - und für dich.” Angekommen betrete ich das Gelände des Altersheims und muss schmunzeln: Da sind gerade ein paar Techniker dabei, die Sicherheitsanlage aufzubessern. Keine Frage, das ist gerade dran. Aber gleichzeitig habe ich noch im Ohr und im Herzen: „Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.” Auch diese Sorge darf ich Gott anvertrauen. Ich will das tun. Und du? Es lohnt sich, das abzugeben, was sowieso in der Hand Gottes seinen Ort hat.
Burgert Brand, Bischof der ELKIN (DELK)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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