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Bausektor braucht Aufträge

Mangelnde Einnahmen: Einige Unternehmen zahlen keine Versicherungsabgaben
Einige Unternehmen im Bausektor versäumen es wohl, in die Pensionsfonds ihrer Arbeitnehmer einzuzahlen, wie es das Gesetz vorschreibt. Das liegt laut Bauverbänden auch an mangelnden Aufträgen für namibische Firmen.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Der namibische Bausektor warnt, dass sich einige Bauunternehmer nicht an die Versicherungspflichten halten, und fordert, dass man den Sektor mit inländischen Aufträgen fördern müsse, um seine finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

Im Mai 1990 war von der Construction Industries Federation of Namibia (CIF) und der Metal and Allied Workers Union of Namibia (MANWU) gemeinsam der Dachverband „Namibia Building Workers Pension Fund“ (NBWPF) gegründet worden, um Arbeitnehmern im Bausektor angemessenen sozialen Schutz zu gewährleisten. Alle Arbeitgeber im Bausektor, unabhängig davon, ob sie Mitglied des CIF sind oder nicht, sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Arbeitnehmer bei einer Rentenkasse angemeldet sind.

Laut einer Pressemitteilung des NBWPF halten sich jedoch einige Unternehmen nicht an diese Vorschriften. Dies sei darauf zurückzuführen, dass einige Unternehmen Schwierigkeiten hätten, die Beiträge im derzeit prekären wirtschaftlichen Umfeld, das sich nach wie vor sehr nachteilig auf den Bausektor auswirkt, aufzubringen.

„Wir wissen, dass einige Unternehmen ihre Arbeitnehmer nicht gemäß den im veröffentlichten Tarifvertrag aufgeführten Kategorien angemeldet haben und keine Beiträge für sie entrichten. Einige Unternehmen ignorieren offensichtlich diese gesetzlichen Anforderungen und setzen sich eklatant darüber hinweg“, so Bärbel Kirchner, Hauptgeschäftsführerin des CIF. „Dabei handelt es sich jedoch meist um Unternehmen, die nicht Mitglied des CIF sind.“ Da es in dem Sektor an Arbeit mangele, sparten viele Arbeitgeber an Versicherungszahlungen, um weitere Entlassungen zu verhindern.

Aus diesem Grund wollen man erreichen, dass mehr in namibischem Besitz befindliche Unternehmen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor Aufträge erhielten. Dies sei nicht nur im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Erhalt und Ausbau von Kapazitäten in der Branche wichtig, sondern auch im Hinblick auf einen wirksamen Beitrag zu den Staatseinnahmen und den Aufbau eines künftigen Sicherheitsnetzes für die Beschäftigten in dem Sektor.

Laut Justina Jonas, Generalsekretärin von MANWU, sind es vor allem ausländische Unternehmen, die ihre Arbeitnehmer nicht in einem Pensionsfonds registrieren.

Namibische Unternehmen übergangen

Auch der CIF beklagt, dass einheimische namibische Bauunternehmen bei Aufträgen übergangen würden. Konkret bezog er sich dabei auf ein Straßenbauprojekt unter der Schirmherrschaft der namibischen Straßenbehörde (RA): Im Dezember 2022 hatte die RA demnach Angebote für die Präqualifikation zur Instandsetzung der 32 km langen Straße zwischen Karibib und Usakos erhalten. Dieses Sanierungsprojekt (TR7/1) wird durch ein Darlehen der deutschen Regierung über die Entwicklungsbank KfW finanziert.

Die RA hat laut CIF die Liste der erfolgreichen Bieter veröffentlicht, aus der klar hervorgehe, dass keine namibischen Unternehmen ausgewählt wurden. „Die RA rechtfertigt die unausgewogene Auswahl damit, dass nur drei namibische Unternehmen ein Angebot abgegeben haben, von denen eines in einem Joint Venture mit einem ausländischen Unternehmen angeboten hat. Die Tatsache, dass nur drei namibische Unternehmen an der Ausschreibung teilgenommen haben, hätte von der RA und der KfW erwartet werden müssen“, so der CIF in einer Erklärung. „Mindestens einen Monat vor dem Termin der Angebotsabgabe war der CIF an die Behörde herangetreten und hatte um ein Treffen gebeten, um die Anforderungen an die Präqualifikation zu überprüfen. Die RA hat den Antrag auf ein Treffen erst weniger als eine Woche vor dem Abgabetermin angenommen."

Indessen wurde die deutsche Entwicklungsbank KfW von der AZ um eine Stellungnahme gebeten, nachdem unlängst erneut eine Instagram-Botschaft auf das Manko hinwies, dass deutsche Steuermittel als Entwicklungsgeld an Namibia verliehen werden. um danach an chinesische Bauunternehmen ausgezahlt zu werden, die Bauprojekte umsetzen. Es wird behauptet, dass die Auflagen derart teuer seien, dass es sich für namibische Unternehmen als unerschwinglich erweist. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Förderung regenerativer Baumethoden

Um namibische Baunternehmen auf dem kompetitiven Markt zu unterstützen, hat der CIF derweil am 24. Mai 2023 einen Workshop für 43 Mitglieder veranstaltet, um über alternative und nachhaltigere Baupraktiken und -materialien zu informieren. Unterstützt wurde der Workshop von dem EU-Projekt „EU Africa Rise“ (Reform of Investment and Sustainable Economies). „Angesichts der ständig wachsenden globalen Nachfrage nach Strukturen im Bau wird es immer wichtiger, nachhaltigere Baupraktiken und Materialien mit geringeren Auswirkungen auf endliche Ressourcen zu entwickeln und die Auswirkungen auf die globalen Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Hier kommt ein Wechsel vom derzeitigen (linearen) Wirtschaftsmodell (gewinnen, herstellen, verwenden, wegwerfen) zu einem zunehmend regenerativen (zirkulären) Wirtschaftsmodell ins Spiel“, so der CIF.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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