Der pure Geschmack Namibias
Wer für Partys, Sun Downer oder „just for fun" in den namibischen Getränkeläden einkauft, hat bestimmt schon Bush Still entdeckt. Ein namibisches Produkt, das von Braumeister Gerhard Kirsten und dessen Vater Werner, in ihrer Destillerie Bush Still in Tsumeb hergestellt wird.
Die Destillerie Bush Still befindet sich in zwei eher unscheinbaren Containern, am Rande der Bergbaustadt Tsumeb in der Oshikoto-Region.
Betritt man den ersten Container, fallen vier 250-l-Eichenfässer auf, die neben dem Eingang stehen. „Hier reift unser Single Malt Whisky“, erklärt Gerhard Kirsten. „Für das typische Whiskey-Aroma ist die Reifung in einem Eichenfass wichtig, dabei entstehen rund 70 Prozent des Geschmackes“. Außer den vier Fässern ist der Raum voll mit Regalen, in denen die Produkte lagern, die bei Bush Still hergestellt werden. Neben dem erwähnten Single Malt Whisky gibt es Ombike-Gin, hergestellt unter anderem aus den Früchten der Makalani-Palme. „Ombike ist ein traditionelles Getränk, das bereits seit Jahrhunderten von den Ovambo gebraut wird“, erklärt Kirsten. „Wir haben Ombike etwas veredelt und bieten ihn als Omibke-Gin an“. Der Tequila wird bei Bush Still aus heimischen Aloen gewonnen und auf traditionelle, mexikanische Art und Weise gebrannt. Das bedeutet, dass die Blätter der Aloe Littoralis über sieben Stunden unter Druck und im heißen Dampf gegart werden und nach dem Auskühlen zur Weiterverarbeitung ausgepresst werden. „Den Aloen werden nur die unteren Blätter am Stamm abgeschnitten“, so Kirsten. Des Weiteren gibt es einen Spicy Rum, der aus Zuckerrohrmelasse, Kräutern und Gewürzen hergestellt wird. Weitere Produkte sind ein Brandy, der auf traditionelle, südafrikanische Weise gebrannt wird, der Bevok Brandewyn und ein Bourbon, der in ausgebrannten Eichenfässern reift, welches diesem Getränk die spezielle rauchige Barrique-Note verleiht. Der Busch-Meister-Likör wird aus namibischen aromatischen Kräutern hergestellt.
Ein weiterer Brandy, der von Kirstens hergestellt und von jüngeren Kunden bevorzugt wird, trägt den Namen „Bevok Brandewyn“. „Wir haben diesen Namen nicht gewählt, weil wir fluchen wollten“, erklärt Gerhard grinsend, „sondern weil dieser Brandy einfach so unglaublich toll schmeckt. Eben ‚.....‘ lekker“. Beide Brandys werden nach einer Rezeptur hergestellt, die bereits seit mehreren Generationen in der Kirsten-Familie weitergereicht wird. Der Unterschied zwischen den beiden Brandys ist die Reifung. Der Bevok Brandewyn wird länger im Eichenfass gelagert. Das verleiht ihm nicht nur eine dunklere Farbe, sondern auch einen leicht rauchigen Geschmack. Dagegen weist der Bush Still Brandy das typische, etwas harte Brandy-Aroma auf.
Über einen winzigen Hof gelangt man in den zweiten Container. Hier wird in großen Edelstahltanks Gerste und Mais zu Alkohol destilliert. Hier befinden sich außerdem viele große aufrecht stehende Kunststoff-Fässer, in denen Gin, Rum und weitere Alkokolika angesetzt werden. Der gewonnene Alkohol wird nach einer Rezeptur, mit verschiedenen, genau bemessenen Zutaten versetzt. Dann muss der Ansatz einige Monate reifen, um sein Aroma entfalten zu können. Täglich wird der Alkoholgehalt geprüft, gemessen und am Ende der Reifezeit natürlich auch verkostet. „Es ist wichtig, dass der Geschmack stimmt, bevor die Spirituose abgefüllt wird. Manchmal muss ein Rezept geändert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“, erklärt Werner Kirsten.
Begonnen hatte alles mit dem Dampfkochtopf von Ehefrau Belinda. Als dieser Anfang der 90-er Jahre kaputt ging, wurde er von Kirsten Senior kurzentschlossen umgebaut um darin Mampoer und Witblits für den Eigenbedarf zu brennen. Die Kunst des Destillierens hat er von seinem Vater gelernt, der dies wiederum von seinem Vater beigebracht bekam. Um seinem Schnaps eine verfeinerte Geschmacksnote zu verleihen, fügte Werner vor dem ersten Brand Obst hinzu. Im Laufe der Zeit begann Werner auch Whisky und Brandy herzustellen. Dazu reichte der Dampfkochtopf nicht aus. Es wurde ein Kupfer-Geyser zum Destillierapparat umgebaut.
Aus dem Hobby wurde Leidenschaft.
Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verlor Werner Kirsten im September 2020 seine Arbeit bei der Bergbaugesellschaft, für die er viele Jahre tätig war. „Ich musste mir nun überlegen, wie es weitergehen sollte“, sagt Kirsten. Er beschloss sich ganz und gar seinem Hobby zu widmen. Seine Abfindung investierte er in seinen kleinen Betrieb. Zusammen mit Sohn Gerhard wurde vieles ausprobiert und Rezepturen verfeinert.
„Ursprünglich wollte ich eine kleine Brauerei eröffnen“, erzählt Sohn Gerhard. Es gab einige Interessenten aus Übersee, die gern in das Brauerei-Projekt investiert hätten. Es war jedoch ein denkbar schlechter Zeitpunkt, in der jetzigen wirtschaftlichen Situation und der Pandemie sich in diesem Projekt zu engagieren. Das geplante Brauerei-Projekt wurde vorerst auf Eis gelegt.
Vater und Sohn konzentrieren sich jetzt ausschließlich auf das Brennen von Brandy, Whiskey, Gin, Tequila und Rum.
Von Namibier für Namibier „Unsere Produkte sind 100 Prozent namibisch“, erklärt Gerhard stolz. „Von Namibier für Namibier, aus 100-Prozent biologischen, namibischen Bestandteilen“. Der Alkohol wird aus Gerste und Mais destilliert. Die Spirituosen von Bush Still enthalten keinerlei Chemikalien. Weder künstliche Aromen, noch Geschmacksverstärker oder Stabilisatoren beeinträchtigen den Geschmack. Einheimische Kräuter, Beeren und Früchte aus den nördlichen Regionen geben unseren Erzeugnissen denn typischen Geschmack. Das Wissen der indigenen Bevölkerung über einheimische Früchte und Kräuter machen sich die Kirstens zu Nutze. Diese Zutaten werden von Frauen verschiedener Ovambo- und Sangemeinden gesammelt und an Kirstens weiterverkauft. „Auf diese Weise erhalten die Frauen ein kleines Einkommen“, so Werner.
Die Produktion der Spirituosen, die im Monat abgefüllt und etikettiert werden, schwankt zwischen 1 500 und 1 800 Flaschen. „Unser Ziel ist, monatlich 5 000 Flaschen zu verkaufen“, sagt Werner. „Bei uns wird alles verwertet“, ergänzt Sohn Gerhard, „sogar der ungenutzte Alkohol. Er ist Bestandteil eines Desinfektionsmittels für Haushalt und Hände“.
Vater und Sohn schauen weiterhin nach vorn. Sie wollen in Zukunft weitere alkoholische Produkte auf dem namibischen und internationalen Markt anbieten. Der Traum einer eigenen Brauerei soll in den nächsten Jahren auch noch in Erfüllung gehen.
Über einen winzigen Hof gelangt man in den zweiten Container. Hier wird in großen Edelstahltanks Gerste und Mais zu Alkohol destilliert. Hier befinden sich außerdem viele große aufrecht stehende Kunststoff-Fässer, in denen Gin, Rum und weitere Alkokolika angesetzt werden. Der gewonnene Alkohol wird nach einer Rezeptur, mit verschiedenen, genau bemessenen Zutaten versetzt. Dann muss der Ansatz einige Monate reifen, um sein Aroma entfalten zu können. Täglich wird der Alkoholgehalt geprüft, gemessen und am Ende der Reifezeit natürlich auch verkostet. „Es ist wichtig, dass der Geschmack stimmt, bevor die Spirituose abgefüllt wird. Manchmal muss ein Rezept geändert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“, erklärt Werner Kirsten.
Begonnen hatte alles mit dem Dampfkochtopf von Ehefrau Belinda. Als dieser Anfang der 90-er Jahre kaputt ging, wurde er von Kirsten Senior kurzentschlossen umgebaut um darin Mampoer und Witblits für den Eigenbedarf zu brennen. Die Kunst des Destillierens hat er von seinem Vater gelernt, der dies wiederum von seinem Vater beigebracht bekam. Um seinem Schnaps eine verfeinerte Geschmacksnote zu verleihen, fügte Werner vor dem ersten Brand Obst hinzu. Im Laufe der Zeit begann Werner auch Whisky und Brandy herzustellen. Dazu reichte der Dampfkochtopf nicht aus. Es wurde ein Kupfer-Geyser zum Destillierapparat umgebaut.
Aus dem Hobby wurde Leidenschaft.
Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verlor Werner Kirsten im September 2020 seine Arbeit bei der Bergbaugesellschaft, für die er viele Jahre tätig war. „Ich musste mir nun überlegen, wie es weitergehen sollte“, sagt Kirsten. Er beschloss sich ganz und gar seinem Hobby zu widmen. Seine Abfindung investierte er in seinen kleinen Betrieb. Zusammen mit Sohn Gerhard wurde vieles ausprobiert und Rezepturen verfeinert.
„Ursprünglich wollte ich eine kleine Brauerei eröffnen“, erzählt Sohn Gerhard. Es gab einige Interessenten aus Übersee, die gern in das Brauerei-Projekt investiert hätten. Es war jedoch ein denkbar schlechter Zeitpunkt, in der jetzigen wirtschaftlichen Situation und der Pandemie sich in diesem Projekt zu engagieren. Das geplante Brauerei-Projekt wurde vorerst auf Eis gelegt.
Vater und Sohn konzentrieren sich jetzt ausschließlich auf das Brennen von Brandy, Whiskey, Gin, Tequila und Rum.
Von Namibier für Namibier „Unsere Produkte sind 100 Prozent namibisch“, erklärt Gerhard stolz. „Von Namibier für Namibier, aus 100-Prozent biologischen, namibischen Bestandteilen“. Der Alkohol wird aus Gerste und Mais destilliert. Die Spirituosen von Bush Still enthalten keinerlei Chemikalien. Weder künstliche Aromen, noch Geschmacksverstärker oder Stabilisatoren beeinträchtigen den Geschmack. Einheimische Kräuter, Beeren und Früchte aus den nördlichen Regionen geben unseren Erzeugnissen denn typischen Geschmack. Das Wissen der indigenen Bevölkerung über einheimische Früchte und Kräuter machen sich die Kirstens zu Nutze. Diese Zutaten werden von Frauen verschiedener Ovambo- und Sangemeinden gesammelt und an Kirstens weiterverkauft. „Auf diese Weise erhalten die Frauen ein kleines Einkommen“, so Werner.
Die Produktion der Spirituosen, die im Monat abgefüllt und etikettiert werden, schwankt zwischen 1 500 und 1 800 Flaschen. „Unser Ziel ist, monatlich 5 000 Flaschen zu verkaufen“, sagt Werner. „Bei uns wird alles verwertet“, ergänzt Sohn Gerhard, „sogar der ungenutzte Alkohol. Er ist Bestandteil eines Desinfektionsmittels für Haushalt und Hände“.
Vater und Sohn schauen weiterhin nach vorn. Sie wollen in Zukunft weitere alkoholische Produkte auf dem namibischen und internationalen Markt anbieten. Der Traum einer eigenen Brauerei soll in den nächsten Jahren auch noch in Erfüllung gehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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