Diamantenmoratorium erlassen
G7-Sanktionen gegen Moskau schlecht für Namibias Diamantenindustrie
Die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben beschlossen einen Riegel vor Russlands Diamantenhandel zu schieben. Alle Diamanten, welche von der EU und den G7-Staaten eingeführt werden, müssen durch eine einzige Anlaufstelle in Antwerpen verifiziert werden. Minister Alweendo kritisiert das.
Von Brigitte Weidlich
Windhoek
Die G-7-Staatengruppe will im Rahmen allgemeiner Sanktionen gegen Russland den Verkauf russischer Diamanten nach Europa einschränken.
Als eine der Maßnahmen wurde am Montag, 18. Dezember, von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen, dass ab Januar sämtliche Diamanten, die in G-7 Staaten und EU-Länder eingeführt werden, an einer einzigen Stelle in Antwerpen verifiziert werden.
Ebenso dürfen die 27 Mitgliedsstaaten der EU ab Januar keine natürlichen und synthetischen Diamanten sowie Diamantschmuck, der aus Russland stamme, mehr kaufen. Die einzige Ausnahme sind Diamanten die für industrielle Zwecke bestimmt sind.
Ab dem 1. März gilt das Einfuhrverbot für Diamanten und Schmuck russischer Herkunft, die in anderen Ländern geschliffen und poliert wurden. Bis zum 1. September soll das Moratorium auf die im Labor fabrizierten Diamanten und Uhren mit Diamanten ausgeweitet werden.
Belgien, der Haupteinfuhrpunkt für russische Diamanten, wird in Antwerpen ein Blockchain-basiertes Rückverfolgbarkeitssystem verwenden, um die Herkunft importierter Diamanten zu identifizieren und zu überprüfen, teilte Euro News mit.
Alweendo unglücklich
Die geplante Verifizierung in Antwerpen kann zu großen Verzögerungen und Unkosten führen. Am Dienstag hat Namibias Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo die G-7-Gruppe öffentlich aufgefordert, mit allen Diamanten produzierenden Ländern zusammenzuarbeiten, um die vorgeschlagene Maßnahmen zur Einschränkung des Verkaufs russischer Diamanten zu erörtern.
Minister Alweendo erklärte in einer Pressemitteilung, dass der Schritt, alle Diamanten, die in die G7-Staaten und die EU gelangen, über einen einzigen Standort verifizieren zu lassen, „negative sozioökonomische Auswirkungen auf Namibia“ haben wird.
„Das Vorhaben wird eine zusätzliche Regulierungsebene erfordern, die zu Blockaden und Verzögerungen führen wird, was zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem wirkt sich das auch negativ auf Namibias Wettbewerbsfähigkeit aus und untergräbt das Kimberly-Prozess-Zertifizierungssystem“, teilte Alweendo mit. „Der Kimberly-Prozess wird irrelevant gemacht,“ kritisiert Alweendo. Der Kimberly-Prozess bescheinigt den Ursprung namibischer Diamanten als integres Produkt im Gegensatz zu sogenannten Blutdiamanten, die aus illegalen Quellen stammen und als Währung im Waffenschmuggel kursieren.
Die geplante und in Antwerpen ausgestellte Zertifizierung von Diamanten würde Namibia das Recht entziehen, seine eigenen Diamanten als nicht-russisch zu deklarieren.
„Namibias souveräne Recht wird dann untergraben, den Diamantenhandel im besten Interesse der Bürger Namibias zu verwalten“, betonte Minister Alweendo.
Es ist noch unklar ob Brüssel mit Afrika-Staaten diesbezüglich verhandelt.
Windhoek
Die G-7-Staatengruppe will im Rahmen allgemeiner Sanktionen gegen Russland den Verkauf russischer Diamanten nach Europa einschränken.
Als eine der Maßnahmen wurde am Montag, 18. Dezember, von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen, dass ab Januar sämtliche Diamanten, die in G-7 Staaten und EU-Länder eingeführt werden, an einer einzigen Stelle in Antwerpen verifiziert werden.
Ebenso dürfen die 27 Mitgliedsstaaten der EU ab Januar keine natürlichen und synthetischen Diamanten sowie Diamantschmuck, der aus Russland stamme, mehr kaufen. Die einzige Ausnahme sind Diamanten die für industrielle Zwecke bestimmt sind.
Ab dem 1. März gilt das Einfuhrverbot für Diamanten und Schmuck russischer Herkunft, die in anderen Ländern geschliffen und poliert wurden. Bis zum 1. September soll das Moratorium auf die im Labor fabrizierten Diamanten und Uhren mit Diamanten ausgeweitet werden.
Belgien, der Haupteinfuhrpunkt für russische Diamanten, wird in Antwerpen ein Blockchain-basiertes Rückverfolgbarkeitssystem verwenden, um die Herkunft importierter Diamanten zu identifizieren und zu überprüfen, teilte Euro News mit.
Alweendo unglücklich
Die geplante Verifizierung in Antwerpen kann zu großen Verzögerungen und Unkosten führen. Am Dienstag hat Namibias Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo die G-7-Gruppe öffentlich aufgefordert, mit allen Diamanten produzierenden Ländern zusammenzuarbeiten, um die vorgeschlagene Maßnahmen zur Einschränkung des Verkaufs russischer Diamanten zu erörtern.
Minister Alweendo erklärte in einer Pressemitteilung, dass der Schritt, alle Diamanten, die in die G7-Staaten und die EU gelangen, über einen einzigen Standort verifizieren zu lassen, „negative sozioökonomische Auswirkungen auf Namibia“ haben wird.
„Das Vorhaben wird eine zusätzliche Regulierungsebene erfordern, die zu Blockaden und Verzögerungen führen wird, was zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem wirkt sich das auch negativ auf Namibias Wettbewerbsfähigkeit aus und untergräbt das Kimberly-Prozess-Zertifizierungssystem“, teilte Alweendo mit. „Der Kimberly-Prozess wird irrelevant gemacht,“ kritisiert Alweendo. Der Kimberly-Prozess bescheinigt den Ursprung namibischer Diamanten als integres Produkt im Gegensatz zu sogenannten Blutdiamanten, die aus illegalen Quellen stammen und als Währung im Waffenschmuggel kursieren.
Die geplante und in Antwerpen ausgestellte Zertifizierung von Diamanten würde Namibia das Recht entziehen, seine eigenen Diamanten als nicht-russisch zu deklarieren.
„Namibias souveräne Recht wird dann untergraben, den Diamantenhandel im besten Interesse der Bürger Namibias zu verwalten“, betonte Minister Alweendo.
Es ist noch unklar ob Brüssel mit Afrika-Staaten diesbezüglich verhandelt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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